Dokument:
Interaktion genetischer und epigenetischer Veränderungen in
Karzinomen des Harntraktes
Titel: | Interaktion genetischer und epigenetischer Veränderungen in Karzinomen des Harntraktes | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2226 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20020122-000226-2 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Florl, Andrea Regina [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Schulz, Wolfgang A. [Gutachter] Prof. Dr. Rüther, Ulrich [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | DNA-Methylierung, Harnblasenkarzinom, Zellzyklus,Tumorsuppressorgene, CDKN2A-Gen, VHL-Gen, Bisulfitsequenzierung,Expressionsanalyse, Zellinien, Doppelstrangbrüche | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie | |||||||
Beschreibung: | Im Harnblasenkarzinom ist die Inaktivierung des CDKN2A-Gens auf Chromosom 9p21 eine der häufigsten Veränderungen. An ihr sind genetische Veränderungen in Form von Genverlusten und Punktmutationen sowie epigenetischen Veränderungen in Form von Promotor-Hypermethylierung in unterschiedlichem Maße beteiligt. Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit wurden 86 Gewebeproben von Harnblasenkarzinomen auf Veränderungen im CDKN2-Lokus hin untersucht. 40% der Karzinome zeigten einen Verlust der Heterozygotie einer oder mehrer Mikrosatellitenmarker in der Umgebung des CDKN2-Lokus. Von diesen Proben wiesen 56% eine homozygote Deletion des CDKN2A-Gens auf. Eine Promotor-Hypermethylierung (10%) erwies sich in dieser Untersuchung ebenso wie Punktmutationen (0%) als seltener Mechanismus der Inaktivierung. Ein Vergleich verschiedener Methoden zur Untersuchung der Promotor-Hypermethylierung ergab Hinweise auf mögliche methodische Artefakte, welche zur Überschätzung des Beitrags dieser Veränderung in anderen Berichten geführt haben könnten. Homozygote Deletionen des CDKN2-Lokus werden im Harnblasenkarzinom offensichtlich gegenüber anderen Inaktivierungsmechanismen bevorzugt. Die Ursachen dafür sind nicht bekannt. Eine mögliche Erklärung ergab sich aus einem anderen Befund der Arbeit: Genverluste im CDKN2-Lokus korrelieren statistisch signifikant mit dem Grad der DNA-Hypomethylierung von LINE1-Elementen in den untersuchten Tumoren. Daraus ergab sich die Hypothese, daß bei der Entstehung von Deletionen homologe Rekombinationsprozesse oder Retrotranspositionen, hervorgerufen durch genomweite DNA-Hypomethylierung und der damit verbundenen Aktivierung von transponierbaren Elementen, eine Rolle spielen könnten. Zur Untersuchung dieser Hypothese wurden die Enden von Deletionen um den CDKN2-Lokus in Harnblasen- und Nierenkarzinom-Zellinien untersucht. Unter 17 Harnblasen- und sieben Nierenkarzinom-Zellinien besaßen 14 Zellinien Deletionen, welche einen Umfang von 95 kb bis 5 Mbp aufwiesen und teilweise beträchtlich über den CDKN2-Lokus hinaus reichten. In vier Zellinien gelang die exakte Charakterisierung sowohl ihrer centromerischen, als auch ihrer telomerischen Deletionsenden. In keiner dieser Zellinien konnte eine Rekombination zwischen homologen Sequenzen an ihren Deletionsenden nachgewiesen werden, vielmehr zeigten sich jeweils Überlappungen von zwei Nukleotiden, wie sie bei der Reparatur von DNA-Doppelstrangbrüchen durch nichthomologe Rekombination auftreten können. Die telomerischen Endpunkte von insgesamt sechs der 14 Zellinien waren in einer Region auf dem BAC RP11-70L8 lokalisiert, welche eine dichte Aufeinanderfolge von repetitiven Sequenzen enthält, vornehmlich LINE1-Elemente. Solche Bereiche des Genoms Ergänzend wurden weitere Untersuchungen an Nierenkarzinom-Zellinien vorgenommen. In allen untersuchten Zellinien war die Expression des CDKN2-Lokus verlorengegangen, in vier Fällen wurde eine homozygote Deletion, in einem Fall Promotor-Hypermethylierung detektiert. Eine Hypermethylierung des VHL-Tumorsuppressorgens wurde nur in einer Zellinie beobachtet. Im Gegensatz zu Nierenkarzinomgeweben fand sich eine genomweite Verminderung der DNA-Methylierung in den Tumorzellinien. Sie entsteht offenbar sehr früh während der Kultivierung, da sie bereits in den ersten verfügbaren Passagen im selben Ausmaße nachweisbar war wie in späteren. Damit wurde ein Zellkultursystem identifiziert, in dem die Mechanismen der Entstehung von DNA-Hypomethylierung analysiert werden können. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 22.01.2002 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 22.01.2002 | |||||||
Datum der Promotion: | 22.01.2002 |