Dokument: Interaktion genetischer und epigenetischer Veränderungen in
Karzinomen des Harntraktes

Titel:Interaktion genetischer und epigenetischer Veränderungen in
Karzinomen des Harntraktes
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20020122-000226-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Florl, Andrea Regina [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Schulz, Wolfgang A. [Gutachter]
Prof. Dr. Rüther, Ulrich [Gutachter]
Stichwörter:DNA-Methylierung, Harnblasenkarzinom, Zellzyklus,Tumorsuppressorgene, CDKN2A-Gen, VHL-Gen, Bisulfitsequenzierung,Expressionsanalyse, Zellinien, Doppelstrangbrüche
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibung:Im Harnblasenkarzinom ist die Inaktivierung des CDKN2A-Gens auf Chromosom
9p21 eine der häufigsten Veränderungen. An ihr sind genetische
Veränderungen in Form von Genverlusten und Punktmutationen sowie
epigenetischen Veränderungen in Form von Promotor-Hypermethylierung in
unterschiedlichem Maße beteiligt. Im ersten Teil der vorliegenden Arbeit
wurden 86 Gewebeproben von Harnblasenkarzinomen auf Veränderungen im
CDKN2-Lokus hin untersucht. 40% der Karzinome zeigten einen Verlust der
Heterozygotie einer oder mehrer Mikrosatellitenmarker in der Umgebung des
CDKN2-Lokus. Von diesen Proben wiesen 56% eine homozygote Deletion des
CDKN2A-Gens auf. Eine Promotor-Hypermethylierung (10%) erwies sich in
dieser Untersuchung ebenso wie Punktmutationen (0%) als seltener
Mechanismus der Inaktivierung. Ein Vergleich verschiedener Methoden zur
Untersuchung der Promotor-Hypermethylierung ergab Hinweise auf mögliche
methodische Artefakte, welche zur Überschätzung des Beitrags dieser
Veränderung in anderen Berichten geführt haben könnten. Homozygote
Deletionen des CDKN2-Lokus werden im Harnblasenkarzinom offensichtlich
gegenüber anderen Inaktivierungsmechanismen bevorzugt. Die Ursachen dafür
sind nicht bekannt. Eine mögliche Erklärung ergab sich aus einem anderen
Befund der Arbeit: Genverluste im CDKN2-Lokus korrelieren statistisch
signifikant mit dem Grad der DNA-Hypomethylierung von LINE1-Elementen in
den untersuchten Tumoren. Daraus ergab sich die Hypothese, daß bei der
Entstehung von Deletionen homologe Rekombinationsprozesse oder
Retrotranspositionen, hervorgerufen durch genomweite DNA-Hypomethylierung
und der damit verbundenen Aktivierung von transponierbaren Elementen, eine
Rolle spielen könnten. Zur Untersuchung dieser Hypothese wurden die Enden
von Deletionen um den CDKN2-Lokus in Harnblasen- und
Nierenkarzinom-Zellinien untersucht. Unter 17 Harnblasen- und sieben
Nierenkarzinom-Zellinien besaßen 14 Zellinien Deletionen, welche einen
Umfang von 95 kb bis 5 Mbp aufwiesen und teilweise beträchtlich über den
CDKN2-Lokus hinaus reichten. In vier Zellinien gelang die exakte
Charakterisierung sowohl ihrer centromerischen, als auch ihrer
telomerischen Deletionsenden. In keiner dieser Zellinien konnte eine
Rekombination zwischen homologen Sequenzen an ihren Deletionsenden
nachgewiesen werden, vielmehr zeigten sich jeweils Überlappungen von zwei
Nukleotiden, wie sie bei der Reparatur von DNA-Doppelstrangbrüchen durch
nichthomologe Rekombination auftreten können. Die telomerischen Endpunkte
von insgesamt sechs der 14 Zellinien waren in einer Region auf dem BAC
RP11-70L8 lokalisiert, welche eine dichte Aufeinanderfolge von repetitiven
Sequenzen enthält, vornehmlich LINE1-Elemente. Solche Bereiche des Genoms
Ergänzend wurden weitere Untersuchungen an Nierenkarzinom-Zellinien
vorgenommen. In allen untersuchten Zellinien war die Expression des
CDKN2-Lokus verlorengegangen, in vier Fällen wurde eine homozygote
Deletion, in einem Fall Promotor-Hypermethylierung detektiert. Eine
Hypermethylierung des VHL-Tumorsuppressorgens wurde nur in einer Zellinie
beobachtet. Im Gegensatz zu Nierenkarzinomgeweben fand sich eine
genomweite Verminderung der DNA-Methylierung in den Tumorzellinien. Sie
entsteht offenbar sehr früh während der Kultivierung, da sie bereits in
den ersten verfügbaren Passagen im selben Ausmaße nachweisbar war wie in
späteren. Damit wurde ein Zellkultursystem identifiziert, in dem die
Mechanismen der Entstehung von DNA-Hypomethylierung analysiert werden
können.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:22.01.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:22.01.2002
Datum der Promotion:22.01.2002
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