Dokument: Lokalisations- und Inhibierungsstudien dreier
Protein-Tyrosinkinasen und die Isolierung eines Interaktionspartners der
Src-Tyrosinkinase SmTK3 bei Schistosoma

Titel:Lokalisations- und Inhibierungsstudien dreier
Protein-Tyrosinkinasen und die Isolierung eines Interaktionspartners der
Src-Tyrosinkinase SmTK3 bei Schistosoma
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20021031-000218-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Knobloch, Jürgen [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Kunz, Werner [Gutachter]
Prof. Dr. Wunderlich, Frank [Gutachter]
Stichwörter:Schistosoma, Vitellarium, DNA-Synthese,Tyrosinkinase, Src, Syk, Inhibitoren, Herbimycin A, p14, Diaphanous
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibung:Ein besonderes Merkmal des parasitären Trematoden Schistosoma mansoni
ist die vom Männchen induzierte Entwicklung der weiblichen
Reproduktionsorgane, die auf dem dauerhaften Paarungskontakt basiert.
Hierbei ist das Vitellarium hervorzuheben, dass im differenzierten Zustand
Nährzellen produziert, die zusammen mit den Oozyten Bestandteil der
Eier sind. Für die Induktion der Zellproliferation und der Synthese
von Eischalenkomponenten im Vitellarium benötigen die Weibchen
Signale vom Männchen. Werden die Männchen von den Weibchen
getrennt, werden diese Prozesse eingestellt und als Konsequenz keine Eier
mehr produziert. Die Re-Paarung mit einem Männchen hebt die
Auswirkungen der Entpaarung auf.
Es wird postuliert, dass die Wachstums- und Differenzierungsprozesse im
Vitellarium über Signaltransduktionskaskaden reguliert werden, die
direkt oder indirekt von den Signalen des Männchens aktiviert
werden. Um Hinweise darauf zu erlangen, ob eine der beiden
Src-Tyrosinkinasen SmTK3 und SmTK5 oder die Syk-Tyrosinkinase SmTK4 eine
zentrale Rolle in der Vitellarentwicklung einnimmt, wurden
Lokalisationsstudien durchgeführt. Dabei zeigte sich, dass SmTK3
gewebespezifisch u.a. im Vitellarium exprimiert wird und daher als
möglicher Kandidat in Frage kommt. Die Transkriptionsorte der beiden
anderen Tyrosinkinasen weisen weniger auf eine Beteiligung an der
Vitellarentwicklung hin (SmTK5) bzw. schliessen sie aus (SmTK4). Durch
die Anwendung des Yeast-Two-Hybrid-Systems konnten mehrere putative
Interaktionspartner von SmTK3 isoliert werden, die möglicherweise in
die Steuerung von Zellteilungs- und Differenzierungsereignissen
involviert sind. Dabei ist das Diaphanous-Protein Sm-DRF der
interessanteste Kandidat. Diaphanous-Proteine verbinden das
Aktin-Filamentsystem mit den Rho-GTPasen und sind dadurch wahrscheinlich
essentiell für die GTPase-vermittelte Regulierung der
Zytoskelett-Organisation. Die selektive Inhibierung von
Src-Tyrosinkinasen mit Herbimycin A resultierte in der Blockierung der
mitotischen Aktivität im Weibchen, aber nicht im Männchen und
beweist die Existenz eines weibchenspezifischen Signalweges, der die
Zellproliferation im Vitellarium steuert. Herbimycin A reduziert
ebenfalls die Eiproduktion, bewirkt aber eine erhöhte Expression des
Eischalenproteins p14. Dieser scheinbare Widerspruch wird durch ein
hypothetisches Modell erklärt. Die Versuchsreihen mit Herbimycin A
deuten darauf hin, dass Src-Tyrosinkinasen eine zentrale Rolle in der
Steuerung von Zellproliferation und p14-Expression im Vitellarium
einnehmen. Herbimycin A bindet in vitro an das SmTK3-Protein und
blockiert daher vermutlich dessen enzymatische Aktivität in vivo bei
Schistosomen. Im Zusammenhang mit den Lokalisations- und
Interaktionsstudien liegen nun deutliche Hinweise auf eine zentrale
Funktion von SmTK3 in der Vitellarentwicklung vor. Die selektive
Inhibierung von Syk-Tyrosinkinasen mit Piceatannol hat keine Auswirkungen
auf die DNA-Synthese oder die p14-Transkription im maturen Weibchen.
Damit wird die Vermutung bestätigt, dass SmTK4 keine zentrale Rolle
in der Vitellarentwicklung einnimmt.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:31.10.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:31.10.2002
Datum der Promotion:31.10.2002
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