Dokument: Untersuchung zu funktionellen und topographischen Korrelaten früher Verarbeitung affektexpressiver Mimik bei Alexithymen - Eine kontrollierte EEG-Studie
Titel: | Untersuchung zu funktionellen und topographischen Korrelaten früher Verarbeitung affektexpressiver Mimik bei Alexithymen - Eine kontrollierte EEG-Studie | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=21892 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20120719-135032-3 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Keßler, Jessica [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Franz, Matthias [Gutachter] Prof. Dr. med. Seitz, Rüdiger J. [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | EINLEITUNG: Alexithymie ist ein normalverteiltes Persönlichkeitsmerkmal, welches sich u.a. durch Schwierigkeiten im Erkennen emotionaler Gesichtsmimik äußert. In der vorliegenden Studie wurden, anhand der nach Gesichtsdarbietung nachweisbaren visuell ereigniskorrelierten Potentiale P100 und N170, Unterschiede in der Verarbeitung emotionaler Gesichtsmimik zwischen Hochalexithymen und niedrigalexithymen Kontrollen untersucht.
METHODE: In die endgültige Analyse gingen 48 männliche Probanden im Alter zwischen 20 und 40 Jahren ein, davon waren 21 niedrigalexithym (TAS-Sumscore bis 45) und 27 hochalexithym (TAS-Sumscore ≥53). Als visuelle Stimuli wurden affektexpressive Gesichtsaufnahmen sowie Alltagsobjekte dargeboten. Der Untersuchung lag ein 2 x 4 x 7 faktorielles Versuchsdesign mit dem zweifach gestuften Between-Subjects-Faktor Alexithymie (NA, HA), dem vierfach gestuften Within-Subjects-Faktor Reizkategorie (Gesichtsmimik der Kategorien Angst, Freude und Neutral sowie Objekte) und dem siebenfach gestuften Faktor Topographie (frontal, central, centrotemporal rechts und links, parietooccipital, parietotemporal rechts und links) zu Grunde. ERGEBNISSE: Die mittlere Peak-to-Baseline-Amplitude und Latenz der P100 zeigten sich zwischen Objekt- und Gesichtsdarbietung nicht signifikant unterschiedlich. Ebenso wenig zeigte sich eine signifikante Beeinflussung der P100 durch Gesichtsmimik unterschiedlicher emotionaler Kategorien oder den Faktor Alexithymie. Ein statistischer Trend zeigte sich bei Betrachtung der P100-Latenz für die Interaktionen zwischen den Faktoren Reizkategorie und Alexithymie. Die Amplitude der N170 zeigte sich in der Peak-to-Baseline-Analyse ebenso wie in der Peak-to-Peak-Analyse nach Gesichtsdarbietung signifikant größer, die Latenz der N170 signifikant niedriger als nach Objektdarbietung. Zwischen Gesichtsmimik verschiedener emotionaler Kategorien konnten keine statistisch signifikanten Differenzen bezüglich Amplitude oder Latenz gefunden werden. Hochalexithyme wiesen im Sinne eines statistischen Trends über alle Versuchsbedingungen niedrigere Peak-to-Peak-Amplituden auf als die Kontrollgruppe. Bezüglich der Peak-to-Baseline-Amplitude der N170 konnte kein signifikanter Effekt für den Faktor Alexithymie gefunden werden. In Abhängigkeit der Topographie zeigte sich ein Latenzunterschied der N170 zwischen Hoch- und Niedrigalexithymen, wobei Hochalexithyme niedrigere Latenzen aufwiesen (statistischer Trend). DISKUSSION: In der Studie konnten Hinweise auf Veränderungen der visuell EKP in Amplitude und Latenz bei Hochalexithymen gefunden werden, auch wenn eine statistische Signifikanz meist nicht feststellbar war. Diese zeigten sich bereits auf dem zeitlichen Niveau der P100. Ein veränderter Ablauf kortikaler Aktivierungsprozesse wurde u.a. in Latenzdifferenzen in den verschiedenen topographischen Arealen zwischen den Gruppen deutlich. Eine Gesichtssensitivität konnte für die P100 nicht gezeigt werden, während die N170 signifikant zwischen Gesichts- und Objektstimuli variierte. Beide EKP-Komponenten zeigten sich durch Gesichtsmimik der verschiedenen emotionalen Kategorien nicht beeinflusst und scheinen demnach zu früh aufzutreten, um den emotionalen Gehalt der Mimik zu reflektieren. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät » Institute » Klinisches Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie | |||||||
Dokument erstellt am: | 19.07.2012 | |||||||
Dateien geändert am: | 19.07.2012 | |||||||
Promotionsantrag am: | 07.11.2011 | |||||||
Datum der Promotion: | 02.07.2012 |