Dokument: Neue Homo-Multichromophore auf Basis der Ugi-Reaktion

Titel:Neue Homo-Multichromophore auf Basis der Ugi-Reaktion
Weiterer Titel:Novel Homo-Multichromophores based on the Ugi Reaction
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20120709-143125-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Spitzley, Jan Erik [Autor]
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Dateien vom 09.07.2012 / geändert 09.07.2012
Beitragende:Prof. Dr. Müller, Thomas J. J. [Betreuer/Doktorvater]
Prof. Dr. Manfred Braun [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 540 Chemie
Beschreibung:Im Rahmen meiner Doktorarbeit ist es gelungen, einen neuartigen Zugang zu Multichromophoren mittels
der Ugi-Vierkomponentenreaktion zu entwickeln und die erhaltenen Systeme elektronenspektroskopisch zu
untersuchen. Im Sinne der Ugi-Reaktion werden im stöchiometrischen Verhältnis ein Aldehyd, ein Amin, eine
Carbonsäure und ein Isonitril zu einem Bisamid umgesetzt. Diese Ugi-Produkte tragen am Bisamid-Gerüst
diverse Fluorophore, die wegen ihrer unmittelbaren räumlichen Nähe zu Wechselwirkungen befähigt sind. Neben
einem ersten Referenzprodukt mit nicht-fluoreszenten Resten 5a, standen besonders Vertreter mit fluoreszenten
Resten im Fokus der Untersuchungen. Betrachtet wurden Homo-Multichromophore, d.h. der gleiche Fluorophor
ist mehrmals am Molekülgerüst vorhanden, sowie Hetero-Multichromophore, welche bis zu drei verschiedene
Fluorophore am Molekül tragen. Die Homo-Multichromophorsynthesen wurden für Naphthalen und Pyren
systematisch durchgeführt. Hierbei zeigte sich, dass die einzelnen polyzyklischen Aromaten in Abhängigkeit vom
Substitutionsmuster miteinander wechselwirken und sich die Emissionswerte dieser Moleküle bathochrom
verschieben.
Die Absorptionsspektren dieser polyzyklischen Systeme ähneln stark den Spektren der isolierten
Chromophore, weswegen man auf eine Bildung von intramolekularen Excimeren, Di- oder Oligomeren im
angeregten Zustand, schließen kann. Befinden sich an bestimmten Stellen im Molekül polyzyklische Aromaten,
verändern sich die Emissionsspektren der Substanz signifikant im Vergleich zu den isolierten Referenz-
Fluorophoren. In einigen Fällen konnte sogar eine Wechselwirkung zwischen allen Resten am Dipeptid-Gerüst
beobachtet werden. Je nach Stellung der Fluorophore an den Molekülen, zeigen diese unterschiedliche Signale in
ihren Emissionsspektren, was auf konstitutionsbedingte, unterschiedliche Stabilitäten der Excimere schließen
lässt. Bilden die Fluorophore stabile Excimere, sind in den Emissionsspektren ausschließlich die entsprechenden
Excimer-Signale zu sehen. Sind die gebildeten Excimere weniger stabil, so findet man außerdem die
Emissionssignale der einzelnen Fluorophore im Spektrum. Es konnte außerdem bewiesen werden, dass es sich
bei diesem Phänomen um eine intramolekulare Wechselwirkung handelt, indem die Emission bei verschiedenen
Konzentrationen ermittelt wurde. Hierbei zeigte sich, dass die bathochrome Verschiebung im Spektrum auch bei
sehr geringen Konzentrationen auftritt und somit nicht auf intermolekularen Interaktionen basieren kann.
In Hetereo-Multichromophorsystemen konnten sowohl Elektronen- als auch Energietransfer zwischen
den Fluorophoren am Molekül nachgewiesen werden. Hierbei wird einerseits durch das eingestrahlte Licht der
Transfer von Elektronen vom sogenannten Donor-Fluorophor auf einen Akzeptor-Fluorophor induziert.
Andererseits kann die Energie des eingestrahlten Lichts auch strahlungslos vom Donor auf den Akzeptor
übertragen werden. Dies konnte zwischen Anthracen und Pyren als Donoren in Verbindung mit dem Stilbazolium-
Chromophor als Akzeptor spektroskopisch nachgewiesen werden. Der Donor-Fluorophor wurde in der
Emissionsmessung auf einer spezifischen Wellenlänge angeregt, die den Akzeptor-Fluorophor nicht anregt. Im
Emissionsspektrum konnte dabei fast ausschließlich die akzeptor-typische Emissionsbande beobachtet werden.
Somit kann man auf einen Resonanzenergietransfer schließen. Um diese Befunde zu verifizieren,
wurden die relativen Quantenausbeuten der Verbindungen bestimmt. Dies ergab, dass sowohl die
Quantenausbeute des Donor-Chromophors als auch die des Akzeptors in nahezu allen Fällen unter einem
Prozent liegt und die Fluoreszenz der Chromophore an den Molekülen außerdem durch photoinduzierten
Elektronentransfer teilweise gelöscht wird. Dies konnte ebenfalls mittels der Rehm-Weller-Gleichung, zur
Berechnung der Änderung der Freien Enthalpie des photoinduzierten Elektronentransfers, korrekt abgeschätzt
werden. Für die Heterochromophore zeigte sich, dass ein Elektronentransfer exergonisch und damit relativ
wahrscheinlich ist, was die Ergebnisse der spektroskopischen Untersuchungen erklärt. In den untersuchten
Heteromultichromophoren tritt nach elektronischer Anregung daher eine Kombination aus partiellem Energie- und
Elektronentransfer auf, die für die spektralen Charakteristika verantwortlich ist.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Chemie » Organische Chemie und Makromolekulare Chemie
Dokument erstellt am:09.07.2012
Dateien geändert am:09.07.2012
Promotionsantrag am:30.05.2012
Datum der Promotion:02.07.2012
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