Dokument: Analyse
von Struktur-Funktionsbeziehungen bei der Ras-abhängigen
Raf-Aktivierung

Titel:Analyse
von Struktur-Funktionsbeziehungen bei der Ras-abhängigen
Raf-Aktivierung
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20020703-000168-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Quack, Thomas [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Kunz, Werner [Gutachter]
Prof. Dr. Wagner, Rolf [Gutachter]
Stichwörter:Ras, Raf-Kinase,Signaltransduktion,Raf-Aktivierung, Ras/Raf-Interaktion, Lipidmodifikationen, MAPK-Kaskade,Aktivierungs-Region, Farnesylierung, C1-Domäne
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibung:Der initiale Schritt des Raf-Aktivierungsprozesses innerhalb der
MAPK-Signalkaskade stellt die Membranrekrutierung der
cytoplasmatischen Raf-Kinase durch die aktivierte, über C-terminale
Lipidmodifikationen in der Plasmamembran inserierte GTPase Ras dar. In
dem ersten Teil der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, inwiefern den
posttranslationalen Lipidmodifikationen des Ras-Proteins eine über
die reine Funktion für die Membrantranslokation der Raf-Kinase
hinausgehende Bedeutung in dem Raf-Aktivierungsprozeß zukommt. Es
konnte demonstriert werden, daß die Raf-Kinase durch das
artifizielle, chimäre, über eine N-terminale
Transmembran-Domäne in der Plasmamembran inserierte QI-
RasG12V.3S-
Konstrukt aktiviert werden kann. Auch die aktivierenden und inhibierenden
Effekte der diversen von Daub et al. identifizierten Raf C1-Mutanten sind
bei Stimulation durch QI-RasG12V.3S beobachtbar und damit, wie bereits
die Aktivierung von Raf(Wt), unabhängig von jedweden
Ras-Lipidmodifikationen. Des weiteren konnte auch Raf(DC1), ein
Raf-Konstrukt mit kompletter Deletion der C1-Domäne, durch
QI-RasG12V.3S erfolgreich aktiviert werden. Dies zeigt, daß eine
Interaktion der Lipidmodifikationen mit der Raf C1-Domäne für
die Raf-Aktivierung nicht essentiell ist. Darüber hinaus kann
für mehrere, C-terminal unterschiedlich stark verkürzte
QI-RasG12V- Konstrukte keine Diskriminierung hinsichtlich der Aktivierung
von Raf(Wt) und Raf(DC1) konstatiert werden, wodurch eine hypothetische
Wechselwirkung der C-terminalen HVR (hypervariable Region) des
Ras-Proteins mit der c-Raf C1-Domäne und damit Funktion für die
Raf-Aktivierung ausgeschlossen werden kann. Raf-Konstrukte mit
Substitutionen der potentiell für die Membraninteraktion relevanten
Aminosäuren Lys144, Leu160 und Arg164 gegen Alanin bewirken bei
Aktivierung durch QI-RasG12V.3S eine im Vergleich zu den übrigen
inhibierenden Raf C1-Mutanten überproportional starke Inhibition,
welche bei Stimulation durch das zusätzlich C-terminal modifizierte
und somit doppelt in der Plasmamembran inserierte QI-RasG12V.3C-
Konstrukt selektiv rekonstituiert wird. Diese Resultate sowie die,
verglichen mit QI-RasG12V.3S, stärkere Aktivierung sowohl von
Raf(Wt) als auch Raf(DC1) durch QI-RasG12V.3C zeigen, daß die
zusätzliche C-terminale Membraninsertion durch die
Ras-Lipidmodifikationen zu einer optimaleren Orientierung bzw. Distanz
des Ras-Proteins respektive des Ras/Raf-Komlexes kommt, wodurch der
Raf-Aktivierungsprozeß positiv beeinflußt wird. Eine
über die Membranrekrutierung hinausgehende Funktion der
Ras-Lipidmodifikationen für die Raf-Aktivierung kann somit nicht
festgestellt werden.

Die N- und C-terminal der für die Effektor-Bindung essentiellen
Kerneffektor-Region lokalisierte Aktivierungs-Region des Ras-Proteins ist
für die Vermittlung der Effektorspezifität und die Modulation
der Affinitäten zu verschiedenen Effektoren von Bedeutung, wobei
nach allgemeiner Auffassung eine Interaktion zwischen bestimmten
Aminosäuren der Aktivierungs-Region und der c-Raf C1-Domäne
angenommen wird. Zwecks Identifizierung solcher Aminosäuren wurde
in
dem zweiten Teil der vorliegenden Arbeit eine ausgedehnte Mutagenese
oberflächenexponierter Aminosäurereste der
Ras-Aktivierungs-Region durchgeführt und die resultierenden
Ras-Konstrukte in Reportergen- Assays und Two-Hybrid-Assays auf ihre
Fähigkeit zur Aktivierung von und Bindung an Raf(Wt) respektive
Raf(DC1) hin analysiert. Potentielle, mit der c-Raf C1-Domäne
interagierende Aminosäuren führen im Fall einer Substitution
durch sterisch anspruchsvolle oder geladene Aminosäuren wie Arginin
oder Tryptophan in bezug auf Raf(Wt) sowohl zu einer signifikanten
Reduzierung der Aktivierung als auch der Bindung. Hinsichtlich der
Aktivierung bzw. Bindung von Raf(DC1) zeigen dieselben Ras-Mutanten
dagegen aufgrund der durch die Deletion der C1-Domäne ausbleibenden
sterischen Hinderung keine oder nur marginale inhibierende Effekte. Durch
diese Diskriminierung zwischen Raf(Wt) und Raf(DC1) konnten die
Aminosäuren Gln43, Val45 und Thr50 der Ras-Aktivierungs-Region als
für die Wechselwirkung mit der c-Raf C1-Domäne relevante
Aminosäuren identifiziert werden, wobei für den durch die
V45E-Mutation vermittelten inhibierenden Effekt eine Unabhängigkeit
von den Ras-Lipidmodifikationen demonstriert werden konnte. Gln43, Val45
und Thr50 zeigen in der Ras-Struktur eine ähnliche räumliche
Ausrichtung und definieren ein zusammenhängendes,
oberflächenexponiertes Ras-Epitop, für das aufgrund der aus
weitergehenden, vergleichenden Experimenten unter Einbeziehung weiterer
Ras- und Raf-Mutanten erhaltenen Resultate eine Interaktion mit dem
putativen Ras-Bindungsepitop S177/T182/M183 der c-Raf C1-Domäne
postuliert wird.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:03.07.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:03.07.2002
Datum der Promotion:03.07.2002
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