Dokument: Elektrophysiologische und mikrofluorimetrische Untersuchungen zur
Mg2+-Regulation in CA1-Pyramidenzellen des Ratten-Hippokampus

Titel:Elektrophysiologische und mikrofluorimetrische Untersuchungen zur
Mg2+-Regulation in CA1-Pyramidenzellen des Ratten-Hippokampus
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20020711-000166-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schulte, Petra [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Schlue, Wolf-Rüdiger [Gutachter]
Prof. Dr. Lunau, Klaus [Gutachter]
Stichwörter:Magnesium, Mg2+, Na+/Mg2+-Austauscher,Hippokampus, Ratte, CA1, Pyramidenzellen, Imipramin, Mag-Fura-2, Ca2+
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibung:Elektrophysiologische und mikrofluorimetrische Untersuchungen zur Mg2+-Regulation in CA1-Pyramidenzellen des Ratten-Hippokampus Bei CA1-Pyramidenzellen des Ratten-Hippokampus wurden die Mechanismen zur Regulation der freien, intrazellulären Mg2+-Konzentration [Mg2+]i) mit Hilfe mikrofluorimetrischer und elektrophysiologischer Methoden untersucht. Der Mg2+-Einstrom und der Mg2+-Ausstrom wurden unter Verwendung des Mg2+-sensitiven Fluoreszenzfarbstoffs Mag-Fura-2 ermittelt. Konventionelle Einzelkanal-Glasmikroelektroden wurden zur Ableitung des Membranpotentials (Em) benutzt. Die freie, intrazelluläre Ca2+-Konzentration ([Ca2+]i) wurde mit Hilfe von Fura-2 bestimmt, um Interferenzen von Ca2+ mit Mag-Fura-2 auszuschließen. Die Reduktion der Na+-Konzentration in der Badlösung ([Na+]a) führte zu einer signifikanten Erhöhung der [Mg2+]i-Werte, Em und [Ca2+]i blieben jedoch unverändert. [Ca2+]i lag etwa um den Faktor 1000 unterhalb des Kd-Wertes für die Bindung von Ca2+ an Mag-Fura-2 und beeinflusste die [Mg2+]i-Messung mit Hilfe von Mag-Fura-2 nicht. Die Erhöhung von [Mg2+]a von 1,3 auf 30 mM führte, unabhängig von [Na+]a, zu einem reversiblen Mg2+-Einstrom, einer geringen Membrandepolarisation und variablen [Ca2+]i-Veränderungen. Der Mg2+-Einstrom konnte durch Co2+ nahezu vollständig reduziert werden. Da Co2+ spannungsabhängige Ca2+-Kanäle blockiert, könnte der Mg2+-Einstrom über diese Ionenkanäle erfolgen. Zur Untersuchung des Mg2+-Auswärtstransportes wurden die Zellen mit Mg2+ beladen, indem [Mg2+]a auf 30 mM erhöht wurde.
Die Erhöhung von [Na+]a führte zu keiner Steigerung des Mg2+-Auswärtstransportes. Die Rate des Mg2+-Auswärtstransportes war in [Na+]a-reduzierten Lösungen hochsignifikant geringer als in physiologischer Lösung. Die [Na+]a-Reduktion auf 10 % führte zu einer vollständigen Hemmung des Mg2+-Auswärtstransportes.
Diese Befunde sind durch einen Na+/Mg2+-Austauscher in der Zellmembran von CA1-Pyramidenzellen erklärbar. Vermutlich ist dieser Austauscher der einzige Mechanismus zur [Mg2+]i-Regulation in diesen Zellen, der in physiologischer Lösung bereits mit maximaler Aktivität arbeiten sollte. Imipramin gilt als spezifischer Inhibitor von Na+/Mg2+-Austauschern, der bereits an verschiedenen Zelltypen der Ratte erfolgreich verwendet wurde. In Gegenwart von Imipramin waren hier bei CA1-Pyramidenzellen die Mg2+-Ausstromrate, [Ca2+]i und die 30 mM Mg2+-indu-zierte Membrandepolarisation unverändert. Thermodynamische Berechnungen zeigten, dass Mg2+ über der Zellmembran nicht passiv verteilt ist. Eine Abschätzung der Stöchiometrie des postulierten Na+/Mg2+-Austauschers ergab, dass der Mg2+-Auswärtstransport durch einen Austauscher erfolgen muss, der pro 1 Mg2+ mindestens 2 Na+ transportiert. Aus den Ergebnissen wird geschlossen, dass Mg2+ in die CA1-Pyramidenzellen passiv hineingelangt, möglicherweise durch spannungsabhängige Ca2+-Kanäle. Mg2+ wird durch einen Na+/Mg2+-Austauscher aktiv aus der Zelle heraustransportiert. Dieser Austauscher transportiert pro 1 Mg2+ mindestens 2 Na+ und ist im Gegensatz zu allen bisher bei der Ratte nachgewiesenen Na+/Mg2+-Austauschern Imipramin-insensitiv. Der Mg2+-Ausstrom war durch Reduktion von [Na+]a auf 10 % vollständig blockierbar, so dass CA1-Pyramidenzellen [Mg2+]i höchstwahrscheinlich ausschließlich durch den Na+/Mg2+-Austauscher regulieren.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:11.07.2002
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:11.07.2002
Datum der Promotion:11.07.2002
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