Dokument: Virale Infektionen nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation im Kindes- und Jugendalter

Titel:Virale Infektionen nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation im Kindes- und Jugendalter
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20120614-092726-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Pufal, Yvonne [Autor]
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Dateien vom 13.06.2012 / geändert 13.06.2012
Beitragende:Prof. Dr. Dilloo, Dagmar [Gutachter]
Prof. Dr. med. Adams, Ortwin [Gutachter]
Stichwörter:Stammzelltransplantation, Kinder, virale infektionen, präemptive Therapie, Ganciclovir
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Morbidität und Mortalität nach hämatopoetischer Stammzelltransplantation (HSZT) im Kindes- und Jugendalter sind zu einem großen Teil durch das Auftreten von viralen Erkrankungen bedingt.
Ziel der hier vorliegenden Arbeit war es Risikofaktoren für das Auftreten viraler DNAämie (VDNA) zu identifizieren und das angewandte antivirale Therapieregime auf Effektivität und Erfolg hin zu überprüfen. Dafür wurde ein prospektives simultanes Monitoring für Cytomegalievirus (CMV), Epstein-Barr-Virus (EBV), Humanes-Herpes-Virus Typ 6 (HHV6), Polyoma-BK-Virus (BKV) und humanes Adenovirus (ADV) in den ersten 100 Tagen nach HSZT wöchentlich mittels real-time TaqMan® Polymerase-Kettenreaktion (PCR) durchgeführt. Alle Patienten erhielten prophylaktisch Aciclovir (ACV) und nach allogener HSZT präemptiv Ganciclovir (GCV) sofern definierte VDNA-Grenzwerte (>500 Kopien/µg DNA für EBV/HHV6, >1 Kopie/µg DNA für CMV/ADV/BKV) im Blut zweimal in Folge überschritten wurden. Zu einer VDNA kam es in der allogenen Kohorte bei insgesamt 25/40 (63%) Patienten, wobei CMV und EBV am häufigsten detektiert wurden. Es erkrankten 5/40 (12,5%) Patienten an CMV, 4/40 (10%) an EBV und ein Patient (2,5%) an HHV6. Eine VDNA wurde ausschließlich nach neutrophilem Engraftment und zumeist bis Tag +100 nach HSZT detektiert. Eine rekurrierende VDNA sowie virale Erkrankungen kamen statistisch signifikant häufiger bei Patienten mit nicht maligner Grunderkrankung vor. Des Weiteren konnten ein HLA-Match <9/10, Knochenmark als Stammzellquelle, ein positiver CMV-Empfänger-Serostatus sowie die Behandlung mit Anti-T-Lymphozyten-Globulin (ATG) als signifikante unabhängige Risikofaktoren für eine VDNA identifiziert werden.
Nach autologer HSZT kam es bei 8/22 (36%) Patienten zu einer VDNA, wobei CMV bei 5/22 (23%), EBV und HHV6 jeweils bei 3/22 (14%) Patienten detektiert wurde. Die Transplantation CD34+-selektionierter Blutstammzellen erwies sich zumindest für die Detektion von CMV als ein Risikofaktor. Trotz zurückhaltender präemptiver Therapie kam es nur bei zwei autolog transplantierten Patienten zu einer durch HHV6 induzierten viralen Erkrankung.
Weder im allogenen noch im autologen Patientenkollektiv verstarb ein Patient an den Folgen einer viralen Erkrankung. So kann das durchgeführte virale Monitoring und die damit verbundene präemptive Therapiestrategie effektiv zur Vermeidung schwerer viraler Infektionen nach allogener HSZT eingesetzt werden. Bei autolog transplantierten Patienten ist ein umfassendes virales Monitoring jedoch nur für bestimmte Subgruppen zu empfehlen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:14.06.2012
Dateien geändert am:14.06.2012
Promotionsantrag am:16.08.2011
Datum der Promotion:06.06.2012
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