Dokument: Nicht invasivese Untersuchungsmethoden zur Gefährdungseinschätzung bei CO-Exposition in Gefechtsfahrzeugen der Bundeswehr

Titel:Nicht invasivese Untersuchungsmethoden zur Gefährdungseinschätzung bei CO-Exposition in Gefechtsfahrzeugen der Bundeswehr
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20120529-112057-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Kleinfeld, Tina [Autor]
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Dateien vom 25.05.2012 / geändert 25.05.2012
Stichwörter:CO Exposition Bundeswehr Gefährdung
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Nicht invasive Untersuchungsmethoden zur Gefährdungseinschätzung bei CO-Exposition in Gefechtsfahrzeugen der Bundeswehr
Das beim Waffeneinsatz in Gefechtsfahrzeugen kurzzeitig entstehende Erstickungsgas Kohlenmonoxid (CO) führt auf Grund seiner sauerstoffverdrängenden Eigenschaft bei den Exponierten zur Bildung von Carboxyhämoglobin (COHb) mit entsprechenden Symptomen. Aus Sicherheitsgründen kann das COHb im Blut aber während der Gefechtsübung nicht bestimmt werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit besteht in der arbeitsmedizinischen Bewertung und Gefährdungseinschätzung der CO-Exposition in Gefechtsfahrzeugen der Bundeswehr mittels nicht invasiver Untersuchungsmethoden.
An 4 Tagen nahmen 34 Freiwillige unter gefechtsähnlichen Bedingungen mehrfach an Durch- läufen (Rennen genannt) teil und wurden vor und mehrfach nach der CO-Exposition mittels nicht invasiver Methoden untersucht. Hierbei handelt es sich um die Messung der CO-Kon- zentration in der Ausatemluft (CO-Breath) mit Umrechnung in COHb und die Erfassung der Aufmerksamkeit und Konzentration mittels d2-Test sowie möglicher Beschwerden mittels Fragebogen und Lake-Louise-Score. Zur Validierung der CO-Breath-Werte wurden zusätzlich vor und nach den Rennen auch COHb-Messungen (Radiometer ABL 725) vorgenommen.
Die COHb-Gehalte liegen im Mittel deutlich unterhalb des BGW-Wertes (Biologischer Grenzwert) von 5 %. Raucher (R) zeigen vor und nach den Rennen höhere COHb-Gehalte als (NR) Nichtraucher (z.B. MW prä NR 0,80 % versus R 3,02 %; t = -9,93; df = 86; p < 0,001). Während bei den NR nach dem Schießen im Vergleich zu vorher eine mittlere Erhöhung der COHb-Konzentration um 0,33 Einheiten von 0,80 % auf 1,13 % COHb eintritt (t = -5,74; df = 29; p < 0,001), zeigt sich bei den R eine leichte Verringerung nach dem Schießen im Mittel um 0,08 Einheiten von 3,02 % auf 2,94 % COHb. Dieser für Raucher und Nichtraucher ty- pische Verlauf findet sich auch bei den CO-Breath-Werten und hieraus berechneten COHb- Werten wieder. Beim Vergleich dieser mittels CO-Breath bestimmten und den gemessenen COHb-Werten zeigt sich eine hohe Korrelation nach Pearson (z.B. post-Werte: r = 0,97; p < 0,001) sowie eine relativ geringe Differenz der entsprechenden Wertepaare. Dies spricht für die Validität der ubiquitär einsetzbaren nicht invasiven CO-Breath-Methode. Im d2-Test zeigt sich im Vergleich zur Normstichprobe bei den Teilnehmern in 3 von 4 Parametern ein we- sentlich besseres Ergebnis. Die relevanten Parameter des d2-Tests Erkennen der Gesamtzei- chen, Gesamt- und Konzentrationsleistung sind bei den Teilnehmern nach dem Rennen im Vergleich zu vorher deutlich erhöht (z.B. Gesamtleistung: gepaarte Differenz für den MW = – 23,9; t = -7,2; df = 86; p < 0,01), während Schwankungsbreite und Fehlerzahl fast konstant bleiben. Die Mehrheit der Teilnehmer gibt an, weder vor einem Rennen noch nachher an einem der typischen Symptome einer CO-Intoxikation wie z.B. Schwindel oder Augenflim- mern gelitten zu haben. Auch eine Auswertung der Symptome mittels Lake-Louise-Score ergibt kaum Unterschiede zwischen vor und nach dem Rennen.
Eine gewisse CO-Belastung der Soldaten lässt sich valide und nicht invasiv nachweisen, diese scheint aber nicht zu einer Minderung der geistigen Leistung zu führen. Ganz im Gegenteil führt das „Gesamtereignis-Gefechtsübung“ bei den Kameraden auf hohem Ausgangsniveau überwiegend sogar zu einer Zunahme der Konzentrationsleistung im d2-Test.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin
Dokument erstellt am:29.05.2012
Dateien geändert am:29.05.2012
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