Dokument: Analyse von postoperativen Komplikationen nach Rektumresektion bei Rektumkarzinomen, mit besonderer Berücksichtigung der Anastomoseninsuffizienzen
Titel: | Analyse von postoperativen Komplikationen nach Rektumresektion bei Rektumkarzinomen, mit besonderer Berücksichtigung der Anastomoseninsuffizienzen | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=21223 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20120425-091212-5 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Nestler, Tim [Autor] | |||||||
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Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Diese Studie umfasst 208 Patienten, die zwischen 1997 und 2008 in der Universitätsklinik
Düsseldorf primär am Rektumkarzinom operiert und in der Tumordatenbank erfasst wurden. Das Patientenkollektiv setzt sich aus 38,9% Frauen und 61,1% Männern zusammen, mit einer 5-Jahresüberlebenswahrscheinlichkeit von 45,2%. Die Überlebenswahrscheinlichkeit wird signifikant negativ vom steigenden Alter beeinflusst (p = 0,0038). Dies zeigt sich ebenfalls bei Patienten mit erhöhten Tumormarkern. Der Marker CEA (p < 0,0001) ist aussagekräftiger als das Ca 19-9 (p = 0,04) und deshalb besser für eine grobe Prognoseabschätzung geeignet. Das UICCStadium ist ein signifikanter Parameter zur Überlebenszeitabschätzung (p = 0,009) sowie der zentrale Faktor beim Staging und der Therapieplanung des Rektumkarzinoms. Eine weitere Prognose beeinflussende Größe ist der Residualtumorstatus (p = 0,0585). Für Rezidive fanden wir keine signifikant verkürzte Überlebenswahrscheinlichkeit (p = 0,918). Jedoch ist hier die niedrige Fallzahl (n = 14) für die statistische Bewertung kritisch zu berücksichtigen. Weiter betrachteten wir die Harnableitung bei der Rektumkarzinomoperation, da es hier bislang keine Leitlinienempfehlung gibt. Ein SPK wurde bei 36,5% der Patienten verwendet, ein DK bei 63,5%. Postoperative Komplikationen traten bei 11,8% (HWI: 2,6%) der SPK-Patienten auf und bei 18,2% (HWI: 3,8%) der DK-Patienten. Vermehrte Komplikationen und HWI in der DK-Gruppe finden sich auch in der Literatur. Einige Patienten erhielten erst postoperativ einen SPK, die durch initiale SPK-Anlage hätte umgangen werden können. Weiter wird ein SPK von Patienten besser akzeptiert als ein DK. Folglich empfehlen wir die standardmäßige, intraoperative Anlage eines SPK. Einen weiteren Untersuchungsschwerpunkt legten wir auf die postoperativen Komplikationen. Bei insgesamt 63 (30,2%) Patienten traten 68 Komplikationen auf, von denen 25 (12,0%) operativ und 43 konservativ therapiert wurden. Zu Wundheilungsstörungen kam es bei 10,6% der Patienten, von denen 2,4% operativ therapiert wurden. Speziell eine neoadjuvante Therapie wirkt hierfür prädisponierend (40,9% aller WHS). Als präventive Maßnahmen finden sich in der Literatur hohe Antibiotikadosen bei Hautschnitt und Hautnaht, konsequente Asepsis, kurze Wundrandischämiezeiten und der Verzicht auf Fremdblut. 85 Eine Anastomoseninsuffizienz wurde bei 8,2% der Patienten diagnostiziert, jedoch nur in 2,9% der Fälle operativ therapiert. Risikofaktoren sind handgenähte Anastomosen, neoadjuvant therapierte Patienten, hohes UICC-Stadium, männliches Geschlecht und die Gabe von Erythrozytenkonzentraten. Im Vergleich zu anderen Studien konnten wir keinen Zusammenhang zwischen Anastomoseninsuffizienzen und dem Auftreten von Lokalrezidiven nachweisen und keinen präventiven Effekt von protektiven Stomata zeigen. Der Vergleich mit anderen Studien fällt schwer, da es keine einheitliche Definition der Anastomoseninsuffizienz gibt. Unsere operativ behandelten Anastomoseninsuffizienzen sind im Literaturvergleich sehr niedrig. Zu revisionswürdigen Nachblutungen kam es bei 2,9% der Patienten und bei 1,9% zu einem operationsbedürftigen Ileus. Die schwierig und langwierig zu behandelnde Komplikation der Fistel trat bei 3,3% der Patienten auf. Konservativ wurden 1,4% behandelt, operativ 1,9%. Risikofaktoren sind weibliches Geschlecht (71,4%) und eine neoadjuvante Therapie. Eine neurogene Blasenentleerungsstörung wurde bei 1,9% der Patienten beobachtet. Ob wirklich alle neurogenen Blasenentleerungsstörungen dokumentiert wurden ist fraglich, da die Fallzahl sehr niedrig erscheint. Um diese die Lebensqualität reduzierende Komplikation zu minimieren, ist eine nervenschonende Präparation im kleinen Becken anzustreben. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 25.04.2012 | |||||||
Dateien geändert am: | 25.04.2012 | |||||||
Promotionsantrag am: | 08.08.2011 | |||||||
Datum der Promotion: | 11.04.2012 |