Dokument: Molekulare Untersuchung der Tumorsuppressorgene BRCA1
und BRCA2 bei familiären und sporadischen Mamma- und/oder
Ovarialkarzinomen

Titel:Molekulare Untersuchung der Tumorsuppressorgene BRCA1
und BRCA2 bei familiären und sporadischen Mamma- und/oder
Ovarialkarzinomen
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2116
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20010214-000116-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Betz, Beate [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]2,05 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Beckmann, Matthias W. [Gutachter]
Prof. Dr. Hollenberg, Cornelis P. [Gutachter]
Stichwörter:BRCA1, BRCA2, p21, Tp53,Mamma- und Ovarialkarzinome, Mutationsdetektion, DNA-Sequenzierung, DHPLC,LOH, ExpressionsanalyseBRCA1, BRCA2, p21, Tp53, breast and ovarian cancer,mutation detection, DNA-sequencing, DHPLC, LOH, expression analysis
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibungen:Bei den Brustkrebsgenen BRCA1 und BRCA2 handelt es sich um für
Mammakarzinome prädisponierende Gene. Durch genetische Veränderungen
dieser beiden Gene können etwa 5-10 % aller familiär gehäuft
auftretenden Brustkrebserkrankungen erklärt werden.

Die direkte DNA-Sequenzierung gilt als die sensitivste Methode in der
Gendiagnostik zum Nachweis von Mutationen. Im Rahmen dieser Arbeit
wurde eine Strategie zur Automatisierung der PCR sowie der
Sequenzierreaktion zur Analyse des BRCA2 Gens entwickelt. Die
Etablierung BRCA2-spezifischer Primer mit einem M13-Tag ermöglicht
die parallele Analyse aller Fragmente unter einer einheitlichen
Reaktionsbedingung. Durch die Automatisierung gelang es, die
Anforderungen einer diagnostischen Methode bzgl. Minimierung
manueller Fehlermöglichkeiten, Reproduzierbarkeit und
Dokumentationsmöglichkeit bei gleichzeitig hohem Probendurchsatz zu
erfüllen.
Um die Dauer der Analyse zu verkürzen, werden Vorscreeningmethoden
durchgeführt. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die denaturierende
Hochdruck-Flüssigkeitschromatographie (DHPLC) als Vorscreeningmethode
für die Analyse der Gene BRCA1 und BRCA2 etabliert. Durch Optimierung
der Analysebedingungen (Temperatur und Gradient; Einsatz einer
Taq Polymerase mit 3´-5´-Exonukleaseaktivität; Einsatz
psoralenmodifizierter Primer in 'high-melting domains') und
Automatisierung konnte mit Hilfe von über 200 Positivkontrollen eine
Sensitivität der Methode von 98% erzielt werden.
Durch Analyse von 54 DNA Proben mittels DHPLC Analyse und direkter
DNA-Sequenzierung konnten zwei Mutationen und drei 'unclassified
variants' im BRCA2 Gen, sowie eine Reihe von Sequenzpolymorphismen in den
Genen BRCA1 und BRCA2 detektiert werden.
Auch beim Einsatz der DHPLC zur Mutationsanalyse

BRCA1
Gens in Familien mit Mamma- und/oder Ovarialkarzinomsyndrom ist die
Bedeutung des Gens bei der Entstehung und Progression des
sporadischen Mamma -und/oder Ovarialkarzinoms noch weitgehend
ungeklärt. Durch LOH Analysen konnte in bis zu 43% der untersuchten
Mamma-und Ovarialkarzinome ein Allelverlust mittels der drei
intragenischen Mikrosatelliten-Marker D17S855, D17S1322 und D17S1323
festgestellt werden; jedoch sind bis heute nur wenige Mutationen des
BRCA1 Gens in sporadischen Karzinomen beschrieben. Alternative
Inaktivierungsmechanismen müssen daher von Bedeutung sein. Die
Analyse der BRCA1 Expression in 52 paarweisen Mammakarzinomen und
Normalgeweben zeigte keine signifikant reduzierte BRCA1 Expression in
den Tumoren (p=0,77). Eine Inaktivierung des BRCA1 Gens durch
reduzierte Expression (z. B. in Folge der Methylierung des
Promotorbereichs) kann nur begrenzt zutreffen. Es konnte jedoch eine
allelspezifische Expression der beiden Allele (A1 = Wildtyp,
A2 = Polymorphismus) in Mammakarzinomen und Normalgeweben
nachgewiesen werden. Im Zusammenhang mit dem für BRCA1 beschriebenen
Polymorphismencluster könnte die Expression des Allels mit dem
Polymorphismus (A2) einen prädisponierenden Effekt in der
Tumorentstehung haben.
Die Funktion von BRCA1 in der Zelle ist multifunktional. Das Protein
ist an Mechanismen der DNA Reparatur und der homologen Rekombination,
der embryonalen Proliferation, der Transkriptionsregulation und der
Ubiquitinierung beteiligt. Der hier durchgeführte Nachweis einer
statistisch signifikanten Korrelation zwischen BRCA1 und p21
Expression in Mammakarzinomen (p=0.008) bestätigt eine BRCA1
abhängige Expression des Zellzyklusinhibitors p21 und eine Funktion
von BRCA1 in der Zellzyklus-Kontrolle.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:14.02.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:14.02.2001
Datum der Promotion:14.02.2001
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen