Dokument: Molekulare Analyse der
Signaltransduktion durch Humaninsulin, HMR1153, HMR1964 und AspB10-Insulin
in Muskelzellen

Titel:Molekulare Analyse der
Signaltransduktion durch Humaninsulin, HMR1153, HMR1964 und AspB10-Insulin
in Muskelzellen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20010716-000114-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Rakatzi, Irini [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Eckel, Jürgen [Gutachter]
Prof. Dr. Wunderlich, Frank [Gutachter]
Stichwörter:Insulin,Signaltransduktion, Insulinanaloga, IGF-I Rezeptor, InsulinrezeptorInsulin, Insuin analogues
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibungen:Gentechnologisch modifizierte Insuline mit veränderten
pharmakokinetischen und -dynamischen Eigenschaften eröffnen neue
Perspektiven der Insulintherapie durch eine deutliche Verbesserung
der metabolischen Kontrolle sowohl bei Typ 1 als auch bei Typ 2
Diabetikern. Jedoch bedarf der klinische Einsatz von Insulinanaloga eine
detaillierte Charakterisierung ihrer Signalauslösung, vor allem mit
Hinblick auf eine potentiell verstärkte mitogene Aktivität. In der
vorliegenden Arbeit wurde die Signaltransduktion durch die neuen,
schnellwirksamen Insulinanaloga HMR1964 und HMR1153 an Myoblasten der
Rattenherzmuskulatur (K6-Zellen) und der menschlichen Skelettmuskulatur
bzw. adulten Kardiomyozyten analysiert und mit den Wirkungsspektren von
nativem Humaninsulin (HI) und dem supermitogenen Analogon AspB10
verglichen. In K6-Myoblasten, die einen hohen Expressionsgrad an IGF-I
(insulin-like growth factor-I) Rezeptoren aufweisen, wurde für AspB10 und
HMR1153 eine 2-3 fach höhere Bindung und Internalisierung, verglichen mit
HI und HMR1964, beobachtet. Dies korrelierte mit der Induktion einer
prominenten IGF-I Rezeptor Autophosphorylierung, Interaktion zwischen dem
Adapterprotein Shc (src-homologes Kollagen Protein) und dem IGF-I
Rezeptor, Shc Tyrosinphosphorylierung, MAP-Kinase (mitogen aktivierte
Proteinkinase) Aktivierung und Stimulation der DNA-Synthese durch die
Insuline HMR1153 und AspB10. Im Gegensatz hierzu produzierte HMR1964 eine
schwache Aktivierung der mitogenen Shc/MAPK-Kaskade, trotz einer mit
AspB10 vergleichbaren Stimulation der IGF-I Rezeptor Autophosphorylierung
und erwies sich als equipotent zu HI hinsichtlich der Stimulation der
DNA-Synthese. Eine zweidimensionale Phosphoanalyse bestätigte den Befund,
daß HI und HMR1964 eine sehr ähnliche Signalweiterleitung auslösen,
während AspB10 einen hiervon deutlich unterschiedlichen Signalfluß
ansteuert. Die Wirkung von HMR1964 zeichnete sich auf der Ebene der
IRS-Proteine (Insulinrezeptor

Insulin eine prominente (20 fach) IRS-2 Tyrosinphosphorylierung aus, die
in den menschlichen Myoblasten sogar signifikant stärker als der durch HI
beobachtete Effekt war. Die bevorzugte IRS-2 Aktivierung durch HMR1964
wurde auch in ausdifferenzierten Kardiomyozyten bestätigt. Diese Befunde
deuten darauf hin, daß die besonderen Eigenschaften von HMR1964, die in
einer mit HI vergleichbaren mitogenen Aktivität und einer bevorzugten
Signalauslösung über den IRS-2 Weg bestehen und somit präferentiell
metabolische Wege ansteuern, dieses Analogon als einen interessanten
Kandidaten für die Insulintherapie auszeichnen. Weiterhin ließ sich die
Hypothese aufstellen, daß es Strukturelemente im Insulinmolekül gibt, die
unabhängig von Bindung, Prozessierung und Phosphorylierungsgrad
unterschiedliche Phosphorylierungsmuster am Rezeptor erzeugen, die seine
differentielle Interaktion mit den nachgeschalteten Signalgebern
induzieren und somit das Insulinsignal in die mitogene oder metabolische
Richtung lenken. Schließlich ließ sich durch die selektive Inhibition des
Insulin- bzw. IGF-I-Rezeptors in menschlichen Skelettmuskelzellen mittels
hochspezifischer blockierender Antikörper feststellen, daß in
proliferierenden Myoblasten das IRS-1 als gemeinsames Substrat für beide
Rezeptoren agiert, wohingegen IRS-2 präferentiell über den IGF-I Rezeptor
phosphoryliert wird. In Analogie zu der antiapoptotischen Wirkung von
IGF-I, dem physiologischen Substrat des IGF-I Rezeptors, die in
Pankreaszellen über eine verstärkte IRS-2 Aktivierung vermittelt wird,
läßt die durch HMR1964 induzierte IGF-I Rezeptor vermittelte
präferentielle Ansteuerung des IRS-2 Signalweges auf eine potentiell
ähnliche Wirkung dieses Analogons spekulieren, die von herausragender
therapeutischer Bedeutung für die Prävention der progressiven
b-Zelldestruktion im frühen Stadium der Typ 2 Diabetes Erkrankung wäre.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:16.07.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:16.07.2001
Datum der Promotion:16.07.2001
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