Dokument: Chronisch dekompensierter Tinnitus in der Kurzzeitpsychotherapie 2 Einzelfalluntersuchungen gemäß dem Zyklisch Maladaptiven Muster (CMP) und der Strukturalen Analyse Sozialen Verhaltens (SASB).

Titel:Chronisch dekompensierter Tinnitus in der Kurzzeitpsychotherapie 2 Einzelfalluntersuchungen gemäß dem Zyklisch Maladaptiven Muster (CMP) und der Strukturalen Analyse Sozialen Verhaltens (SASB).
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20120412-071308-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Ghosh, Milon [Autor]
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Dateien vom 03.04.2012 / geändert 03.04.2012
Beitragende:Prof. Dr. Dr. Tress, Wolfgang [Betreuer/Doktorvater]
PD Dr. med. Supprian, Tillmann [Gutachter]
Prof. Dr. med. Niederau, Claus [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Zusammenfassung zur Dissertation „Chronisch dekompensierter Tinnitus in der Kurzzeitpsychotherapie: 2 Einzelfalluntersuchungen gemäß dem Zyklisch Maladaptiven Muster (CMP) und der Strukturalen Analyse Sozialen Verhaltens (SASB).)“ aus dem Klinischen Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Heinrich-Heinrich-Universität, Düsseldorf.
Vorgelegt von Milon Ghosh im März 2012
Die vorliegende Arbeit ist im Rahmen des Düsseldorfer Kurzzeittherapie Projektes (DKZP) unter der Leitung von Prof. Dr. Dr. W. Tress entstanden. Es wurden psychodynamische Kurzzeittherapien zweier Patienten mit chronisch dekompensierten Tinnitus, bei unterschiedlicher Komorbidität und differentem Störungs- und Strukturniveau vergleichend untersucht. Bei Patientin R.G. bestand eine verspätete Adoleszentenkrise (Psychoneurose), bei Patient S.P. eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Die Therapien wurden anhand des Studiendesigns in Orientierung am Kurzzeittherapie-Manual von Strupp und Binder (1984) durchgeführt. Die Diagnostik-, Ergebnis- und Verlaufskontrolle erfolgte testanalytisch mittels Symptom Check List, Gießen Test, Narzissmusinventar, Beeinträchtigungsschwere Score, Global Assessment of Functioning Scale und den INTREX-Fragebögen, die Prozessanalyse erfolgte anhand der Strukturalen Analyse Sozialen Verhaltens (SASB) nach Lorna S. Benjamin (1974). Ziel war es anhand gefundener Unterschiede Hypothesen bezüglich des Einflusses der Faktoren Strukturniveau, Komorbidität und psychodynamischer Funktionalität von Tinnitus auf Therapieverlauf, therapeutische Beziehung und Therapieergebnis zu generieren. Die Wirksamkeit des Kurzzeittherapie-Verfahrens ist bereits gesichert. Im Fokus stand die therapeutische Beziehung und das Introjekt der Patienten. Profitierten konnte vor allem Patientin R.G. Bei Patient S.P. deutete sich zunächst eine Besserung an, im Verlauf nahmen die Beschwerden im Sinne einer zunehmenden Depressivität, Konzentrations- und Schlafstörungen wieder zu. Ein erneuter Hörsturz und eine Intensivierung des Ohrgeräuschs traten auf. In der therapeutischen Beziehung zeigten sich deutliche Unterschiede. R.G. erprobte in ihrer Therapie ihre Eigenständigkeit indem sie versuchte gegen die Therapeutin zu protestieren und sich von ihr abzugrenzen. Die Patientin schien ihren zugrunde liegenden Rollenkonflikt, in dessen Zuge es zur Symptombildung Tinnitus gekommen war im therapeutischen Rahmen gut lösen zu können. Es kam insgesamt zu einer positiven Introjektänderung. Die Patientin ging gegen Ende der Therapie freundlicher und weniger kontrolliert mit sich um und das Verhältnis zur Mutter verbesserte sich. Ob diese Verbesserungen im weiteren Verlauf stabil waren kann letztlich nicht geklärt werden da die Patientin an der Nachbeobachtungsphase nicht teilnahm. In der therapeutischen Beziehung von Patient S.P zeigte er das, für die narzisstische Persönlichkeitsstörung typischen Verhalten. Es kam seinerseits zu ständigen Kontroll-bestrebungen gegenüber dem Therapeuten und er reagierte im Falle ausbleibender, sozusagen unrealistischer Bewunderung teilweise deutlich disaffiliativ. Der Therapeut reagierte entsprechend negativ komplementär indem er sich zunehmend vom Patienten distanzierte und sich abschottete. Die Patienten unterschieden sich außerdem bezüglich ihres psychischen Strukturniveaus. Bei Patient S.P. bestand verglichen mit Patientin R.G. ein eher mäßig integriertes Strukturniveau. Dies konnte anhand der erhobenen Daten gut dokumentiert und operationalisiert werden. Es deutete sich an, dass hierdurch Thera-pieprozess und Ergebnis maßgeblich beeinflusst wurden. Die Daten deuteten weiterhin an, dass der Tinnitus in beiden Fällen eine unterschiedliche psychodynamische Funktion besetzte. Bei Patient S.P. schienen sich über das Ohrgeräusch starke orale Bedürfnisse nach Fürsorge und Aufmerksamkeit zu erfüllen, welche ihm aufgrund seiner fehlenden beruflichen Bewunderung als Musiker verwehrt blieben. Zusammenfassend ergeben sich Hinweise, dass die hier angewandte Kurzzeittherapie bei unterschiedlichem Störungsniveau, Neurose vs. Persönlich-keitsstörungen, differente Ergebnisse erzielt.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:12.04.2012
Dateien geändert am:12.04.2012
Promotionsantrag am:15.03.2011
Datum der Promotion:01.03.2012
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