Dokument: Qualitativer und quantitativer Nachweis HCMV-spezifischer Antikörper bei Patienten nach Blutstammzell-Transplantation mittels eines neuartigen Fcγ-Rezeptoraktivierungstestverfahrens
Titel: | Qualitativer und quantitativer Nachweis HCMV-spezifischer Antikörper bei Patienten nach Blutstammzell-Transplantation mittels eines neuartigen Fcγ-Rezeptoraktivierungstestverfahrens | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=21080 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20120404-081729-5 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Aliyev, Enver [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. med. Hengel, Hartmut [Gutachter] Prof. Dr. Haas, Rainer [Gutachter] Prof. Dr. Däubener, Walter [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Infektion mit dem humanen Cytomegalovirus (HCMV) stellt wegen der hohen Durchseuchung, der lebenslangen Persistenz sowie den lebensbedrohlichen Komplikationen unter Immunsuppression eine klinisch wichtige Infektion dar. Die Immunantwort gegen HCMV ist hierarchisch und redundant organisiert und wird durch ein Zusammenspiel des zellulären und des humoralen Teils des Immunsystems wirksam. Es wurde u. a. im Mausmodell gezeigt, dass Virus-neutralisierende und zytotoxische Antikörper bei der CMV-Kontrolle eine wichtige Rolle spielen. Die Datenlage bei vergleichbaren Situationen beim Menschen ist nicht konsistent, etwa bei verschiedenen klinischen Anwendungen von HCMV- (Hyper)Immunglobulinpräparaten bei aktiven HCMV-Infektionen.
Um die Rolle von Antikörpern besser zu verstehen und Hypothesen für eine weitere prospektive Studie zu generieren, wurde in der vorliegenden Arbeit eine Kohorte von HCMV-seropositiven hämatologischen Patienten nach PBSCT retrospektiv untersucht. Es wurden verschiedene HCMV-Antikörpersubfraktionen mit unterschiedlichen immunologischen Effektor-Funktionen und deren Wirkung auf die Kinetik einer HCMV-Virämie untersucht. Die Bestimmungen der jeweiligen Antikörpertiter wurden mittels CMV-spezifischem IgG-ELISA, per Neutralisationstests (Nachweis der neutralisierenden Ak) und mit einem neuartigen Fcγ-Rezeptoraktivierungs-Testverfahren (Nachweis der CD16-aktivierenden resp. zytotoxischen Ak), der in der Arbeitsgruppe neu etabliert worden ist, durchgeführt. Eine Virämie wurde mittels PCR-Nachweis der HCMV DNA-Genomkopien nachgewiesen, die Lymphozytensubpopulationen wurden per Durchflußzytometrie gemessen. Alle untersuchten Patienten zeigten in der Posttransplantationsphase Phasen einer HCMV-Virämie. Interessanterweise korrelierte die Antikörperbildung in 50% der Patienten (insbesondere in der frühen Posttransplantationsphase) mit der Rückbildung der HCMV-Virämie. Bei einem der Patienten wurde beobachtet, dass ein Zusammenspiel der rekonstituierten NK-Zellen und der CD16-aktivierenden Antikörper zur Hemmung einer HCMV-Virämie führte. Es konnte jedoch keine direkte Korrelation zwischen der globalen HCMV-reaktiven IgG-Menge (nachgewiesen durch ELISA) und der Menge der CD16-aktivierenden Antikörper nachgewiesen werden, da bei einigen Patienten trotz nachweisbarer ELISA-Titer keine CD16-aktivierenden Antikörper gefunden wurden. In der späten Posttransplantationsphase wurde für alle HCMV-Antikörper die Tendenz festgestellt, sich allmählich auf konstantem Niveau einzupendeln. Bei den Patienten der frühen Phase wurde dieser Trend noch nicht beobachtet. Die Kinetik der CD16-aktivierenden Antikörper und der neutralisierenden Antikörper erreichten bei den Patienten in der späten Posttransplantationsphase allmählich das Niveau der Kontrollgruppe. Interessanterweise wurde dies nicht für die globale HCMV-IgG-Antikörpermenge (ELISA-reaktiv) beobachtet. Schlussfolgerung: Es konnten distinkte Funktionsklassen von HCMV-reaktiven Antikörpern nachgewiesen werden. Hierbei wurde die Klasse der CD16-aktivierenden IgG-Klasse erstmalig für eine klinisch relevante Patientenkohorte über einen längeren Zeitraum untersucht. Die partielle, inverse Korrelation des Anstiegs der Antikörpermenge mit der Beendigung der HCMV-Virämie lässt vermuten, dass diese Klasse von Antikörpern eine eminente Rolle in der Kontrolle von HCMV bei PBSCT-Patienten spielt. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Virologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 04.04.2012 | |||||||
Dateien geändert am: | 04.04.2012 | |||||||
Promotionsantrag am: | 16.11.2009 | |||||||
Datum der Promotion: | 06.01.2010 |