Dokument:
Nutzung tumorspezifischer Veränderungen für die selektive
Reexpression des Tumorsuppressorgens p53 in Harnblasenkarzinomen
Titel: | Nutzung tumorspezifischer Veränderungen für die selektive Reexpression des Tumorsuppressorgens p53 in Harnblasenkarzinomen | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2084 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20010511-000084-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Steinhoff, Christine [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Schulz, Wolfgang A. [Gutachter] Prof. Dr. Knust, Elisabeth [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Zellzyklus, tumorspezifischer Promotor, p53, E2F Trankriptionsfaktor, Harnblasenkarzinom, Gentherapie, DNA-Methylierung, Apoptosecell cycle, tumor-specific promoter, p53, E2F transcription factor, bladder cancer, gene therapy, DNA methylation, apoptosis | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie | |||||||
Beschreibung: | Ein zentrales Problem der Tumorgentherapie ist die Selektivität. Eine Möglichkeit, Tumorzellen selektiv zu zerstören, besteht in der Expression eines toxischen Gens mit einem tumorspezifischen Promotor. P53 ist ein Tumorsuppressor, dessen Funktionsverlust in vielen Tumoren das Entstehen von Aneuploidien erlaubt und die Apoptosefähigkeit herabsetzt. Die Wiederherstellung der p53-Funktion induziert daher in vielen Tumorzellen Apoptose. In der vorliegenden Arbeit sollte am Modell von Harnblasenkarzinom- Zellinien und kultiviertem Normalurothel ein Promotor entwickelt werden, der tumorspezifisch die Expression des für Tumorzellen besonders toxischen Wildtyp-p53-Gens steuern kann. Hiermit sollte der Unterschied in der Wirkung von p53 auf Normal- und Tumorgewebe weiter verstärkt und eine Schädigung des Normalgewebes vermieden werden. Bei der Entwicklung des tumorselektiven Promotors sollten weitere häufige Defekte im Harnblasenkarziom ausgenutzt werden, nämlich die Inaktivierung des G1-S-Kontrollpunktes durch verschiedene Aberrationen im Rb-p16-CyclinD1-Pathway und die fast immer über das gesamte Genom hinweg verminderte DNA-Methylierung, die u.a. die Promotorsequenzen von Retroelementen wie LINE-1 erfaßt. Auf diese Weise sollte die toxische Wirkung der Reexpression von p53 besonders auf die Tumorzellen gerichtet sein, die sich durch besonders starke Defekte in der Zellzyklusregulation bzw. der DNA-Methylierung auszeichnen. In einer vorgeschalteten Analyse wurden insgesamt 109 Harnblasenkarzinome auf p53-Mutationen hin untersucht. In 37% der Tumorproben wurden Mutationen in der die DNA- Bindungsdomäne von p53 betreffenden Region gefunden. Diese Mutationsrate korreliert mit der Akkumulation von p53 in den Tumorzellen. Im Hauptteil der vorliegenden Arbeit wurde ein zellzyklusabhängiger Promotors dazu verwendet, p53 in Harnblasenkarzinomzellinien und normalen Uroepithelialzellen zu reexprimieren. E2F-abhängige Promotoren zeigen in den untersuchten Harnblasenkarzinomzellinien eine 2-5 fach erhöhte Aktivität gegenüber normalen Uroepithelialzellen. Die Reexpression von p53 von einem E2F-abhängigen führte zu einem sehr effizienten Zelltod von Tumorzellen, aber nicht von normalen Uroepithelialzellen. Dahingegen führt die Reexpression von p53 durch virale oder Retroposon-Promotoren zu erheblichen Apoptoseraten sowohl in Tumor- wie in Normalzellen. Nach diesen Ergebnissen erlaubt die Expression von Wildtyp-p53 von einem E2F-abhängigen, relativ schwachen Promotor eine selektive Induktion von Apoptose in Harnblasenkarzinomzellen gegenüber normalen Urothelzellen. Diese beruht wahrscheinlich wesentlich auf dem relativ niedrigen Expressionsniveau; v.a. bei Tumoren mit vollständigem Verlust von Rb könnte jedoch auch ein deutlicher Anstieg der Promotorstärke hinzukommen. In einem zweiten Ansatz wurde der Promotor des humanen LINE-1 Elements verwendet. Dieser zeigte weder als Ganzes noch partiell Unterschiede in der Aktivität zwischen Tumorzellen und normalen Zellen. Auch in-vitro-DNA-Methylierung führte zu keiner Differenz. In-vitro-Methylierung des Promotors führte zu einer drastischen Aktivitätsverminderung sowohl in allen Harnblasenkarzinomzellinien als auch in normalen Uroepithelialzellen. Die früher beobachtete erhöhte Expression von LINE-1 Sequenzen in Harnblasenkarzinomzellen ist daher wahrscheinlich nicht auf Unterschiede in der Promotorstärke, sondern auf DNA-Methylierung zurückzuführen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 11.05.2001 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 11.05.2001 | |||||||
Datum der Promotion: | 11.05.2001 |