Dokument: Untersuchung der Expression und biologischen Funktion der Cytochrom P 450 Monooxygenase CYP 2C9 im Ösophaguskarzinom

Titel:Untersuchung der Expression und biologischen Funktion der Cytochrom P 450 Monooxygenase CYP 2C9 im Ösophaguskarzinom
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20120329-085815-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Dizdar, Levent [Autor]
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Dateien vom 16.03.2012 / geändert 16.03.2012
Beitragende:Prof. Dr. Stoecklein, Nikolas Hendrik [Gutachter]
Prof. Dr. Bode, J. [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Trotz verbesserter Operationstechniken und multimodaler Therapieansätze ist die Prognose des Ösophaguskarzinoms nach wie vor schlecht. Ein besseres Verständnis der Tumorbiologie und die Entwicklung neuer Strategien zur Prävention und Therapie des Ösophaguskarzinoms sind demnach von essentieller Bedeutung. In den vergangenen Jahren hat sich die Inhibition von Cytochrom P450 Enzymen als möglicher neuer effektiver Ansatzpunkt für die Therapie maligner Erkrankungen erwiesen. In der vorliegenden Arbeit sollte das Expressionsverhalten, sowie die biologische Funktion der CYP Isoform 2C9 analysiert werden und anschließend dessen Potential als neue Zielstruktur für die Therapie des Ösophaguskarzinoms evaluiert werden.
Im Rahmen der Expressionsanalyse wurden Präparate von Adenokarzinomen, Plattenepithelkarzinomen und Normalmukosen des Ösophagus auf mRNA- und Protein-Ebene untersucht. Dabei zeigten sich hohe CYP 2C9 Expressionslevel im Adenokarzinom, sowie in der den Tumor umgebenden Normalmukosa des Ösophagus. Eine signifikant niedrigere Expression fand sich dagegen im ösophagealen Plattenepithelkarzinom. Interessanterweise zeigten in beiden Histologien Karzinome mit niedrigem Tumorstadium, ohne Lymphknotenmetastasierung, sowie mit guter Differenzierung eine signifikant höhere CYP 2C9 Expression als fortgeschrittene Tumore. Im Adenokarzinom des Ösophagus war außerdem eine Korrelation der CYP 2C9 Expression mit dem Ki67 Proliferationsindex feststellbar. Um die mögliche biologische Bedeutung von CYP 2C9 im Rahmen der Proliferation von Ösophaguskarzinomzellen näher zu untersuchen, wurden Experimente an verschiedenen Ösophaguskarzinomzelllinien durchgeführt. Die pharmakologische CYP 2C9 Inhibition mit Sulfaphenazol führte dabei in allen Zelllinien zu einer signifikanten Abnahme der Zellvitalität im MTT-Assay. Dieser Vitalitätsverlust war durch die gleichzeitige Applikation von 11,12-EET reversibel. Um die im MTT-Assay beobachtete Reduktion der Zellvitalität weiter zu spezifizieren, wurde eine Zellzyklusanalyse mittels BrdU-FACS durchgeführt. Im Rahmen dieser Zellzyklusanalyse zeigte sich ein G0/G1-Arrest nach CYP 2C9 Inhibition.
CYP 2C9 scheint durch die Beeinflussung der Tumorzellproliferation eine Bedeutung in der frühen Entwicklung des Ösophaguskarzinoms zu besitzen. Die pharmakologische Inhibition dieses Enzyms könnte demnach zu einer effektiveren Therapie bei Ösophaguskarzinomen mit einer hohen CYP 2C9 Expression beitragen.

Cytochrome P450 epoxygenases (CYP450) have been recently shown to promote malignant progression. Here we investigated the mRNA and protein expression and potential clinical relevance of CYP2C9 in esophageal cancer. Highest expression was detected in esophageal adenocarcinoma (EAC; n=78) and adjacent esophageal mucosa (NEM; n=79). Levels of CYP2C9 in EAC and NEM were significantly higher compared to esophageal squamous cell carcinoma (ESCC; n=105). Early tumor stages and well-differentiated tumors showed a significantly higher CYP2C9 expression compared to progressed tumors. Moreover, CYP2C9 expression was correlated to high Ki-67 labeling indices in EAC and Ki-67 positive tumor cells in EAC and ESCC. Selective inhibition of CYP2C9 decreased tumor cell proliferation (KYSE30, PT1590 and OE19) in vitro, which was abolished by 11,12-epoxyeicosatrienoic acid (11,12-EET). Cell-cycle analysis using FACS revealed that inhibition of CYP2C9 leads to a G0/G1 phase cell-cycle arrest. CYP2C9 seems to be relevant for early esophageal cancer development by promoting tumor cell proliferation. Pharmacological inhibition of CYP2C9 might contribute to a more efficient therapy in CYP2C9 highly expressing esophageal cancers.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:29.03.2012
Dateien geändert am:29.03.2012
Promotionsantrag am:10.02.2011
Datum der Promotion:06.03.2012
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