Dokument: Numerische Lösung und Modellierung eines inversen Problems
zur Assimilation digitaler Bilddaten

Titel:Numerische Lösung und Modellierung eines inversen Problems
zur Assimilation digitaler Bilddaten
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20010208-000065-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Henn, Stefan [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Witsch, Kristian [Gutachter]
Prof. Dr. Hochbruck, Marlis [Gutachter]
Prof. Dr. Jarre, Florian [Gutachter]
Stichwörter:Inverse Probleme, Regularisierung, Mehrgitterverfahren, Numerik, Digitale Bildverarbeitung, Scientific Computing Nonlinear Ill-Posed Problems, Scientific Computing, Image Processing, Multigrid Methods, Tikhonov Regularisation, Inverse Problems
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 510 Mathematik
Beschreibung:Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Identifikation von
physikalischen Größen, auf die man zum Beispiel durch direkte
Messungen keinen Zugang hat, sondern auf die man durch Beobachtung
anderer verfügbarer Größen schließen muss.

Die mathematische Modellierung des Problems erfolgt durch
kontinuierliche Signale (Bilder) T und R.

Durch Betrachtung des sogenannten Referenzbildes R(x) und des durch
die Verschiebung u(x) deformierten Templatebildes T(x), erhält man die
Zustandsgleichung T(x-u(x))=R(x).
Aus dieser Gleichung soll auf geeignete Weise auf die Verschiebungen
u(x) zur Assimilation der Bilddaten geschlossen werden.
Die Bilddaten können hierbei zum Beispiel von zu verschiedenen
Zeitpunkten von einem Satelliten gesendete Wolkenbilder sein.
Durch deren Anpassung wird auf gesuchte Windrichtung und
Windgeschwindigkeit zurückgeschlossen,
die in der Meteorologie wichtige Größen bei der kurz- und
mittelfristigen Wettervorhersage sind.

In der Medizin werden Bilddaten mit unterschiedlicher Information
aufeinander transformiert und hierdurch der Informationsgehalt
der resultierenden Bilddaten erhöht.

Da die direkte Bestimmung der Größe u(x) (etwa durch Messungen)
nicht möglich ist, wird durch Beobachtung anderer verfügbarer
Größen das Problem invers gestellt.

Um eine geeignete Näherungslösung des Problems finden zu können, wird
der Abstand D(u(x)) zwischen den beiden Datensätzen gemessen und eine
Lösung des Minimierungsproblems min D(u(x)) gesucht.

Instabilitäten wird wie bei vielen inversen Problemen durch
Regularisierung begegnet. Hierbei wird dem zu minimierenden
Funktional D(u(x)) ein Regularisierungsterm mit geeigneten
Eigenschaften hinzugefügt und durch einen Regularisierungsparameter
skaliert.

Um die n-dimensionale Verschiebungen elastisch zu modellieren,
wird eine symmetrische, positiv definite Bilinearform
aus der linearen Elastizitätstheorie zur Regularisierung verwendet.

Die Bilinearform misst die potentielle Energie einer elastischen
Verschiebung und modelliert die Bilddaten wie ein elastisches
Medium ohne Querkontraktion.

In Kapitel 3 werden unrestringierte Minimierungsverfahren für das
Defektfunktional D(u(x)) vorgestellt.
Zum Beispiel Verfahren, die durch Linearisierung von D(u(x))
um eine aktuelle Näherungslösung u_k(x) die Richtung des steilsten
Abstiegs verfolgen oder ein Variationsansatz zur Minimierung des
sogenannten Tikhonov-Funktionals.

Die Minimierungsverfahren führen auf gekoppelte partielle
Differentialgleichungen für die Verschiebungen,
die in Kapitel 4.1 durch die cell centered Methode geeignet
diskretisiert werden.

Die Approximation der Gleichung erfolgt durch die Finite Differenzen
Methode. Hierbei werden die auftretenden Ableitungen in den partiellen
Differentialgleichungen durch Differenzenquotienten zweiter Ordnung
ersetzt.

Die numerische Lösung erfolgt durch Mehrgitterverfahren (MGV),
deren Grundidee die Lösung nach verschiedenfrequenten
Fehlerkomponenten auf verschiedenen Auflösungsstufen
ist und in Kapitel 4.3 dargestellt wird.
MGV zeichnen sich gegenüber anderen Verfahren zur iterativen Lösung
partieller Differentialgleichungen dadurch aus,
dass ihre Konvergenzrate unter geeigneten Voraussetzungen unabhängig
von der gewählten Schrittweite ist
und dass ihr asymptotischer Aufwand O(N) proportional zur Anzahl der
Gitterpunkte N ist.

In Kapitel 5 wird der Minimierungsprozess für D(u) in Kombination mit
den MGV beschrieben.
Die wesentliche Schwierigkeit bei der Berechnung der
Verschiebungsvektoren ist hierbei den Regularisierungsparameter
geeignet zu bestimmen.

Der Informationsgehalt der Bilddaten ist in vielen Anwendungen enorm.
Typischer Weise enthalten in der Medizin 2D Schnittbilder bis zu
512x512 pixel und 3D Volumendatensätze 256x256x128 voxel
Aufnahmen der Erdoberfläche können bis zu 4096x4096 Bildelemente
enthalten.

Wegen dieser Datenmengen wird in Kapitel 6 das
Parallelisierungspotential der Minimierungsverfahren diskutiert und
ein geeigneter paralleler Algorithmus für Mehrprozessorsystemen mit
verteiltem Speicher entwickelt.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Mathematik
Dokument erstellt am:08.02.2001
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:08.02.2001
Datum der Promotion:08.02.2001
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