Dokument: Atmungsketten-Defekte als mögliche Ursache des divergenten Verlaufs
der Parkinsonschen Krankheit in monozygoten Zwillingen

Titel:Atmungsketten-Defekte als mögliche Ursache des divergenten Verlaufs
der Parkinsonschen Krankheit in monozygoten Zwillingen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20001220-000041-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Maaßen, Alexander [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Weiss, Hanns [Gutachter]
Prof. Dr. Müller, Hans Werner [Gutachter]
Stichwörter:Parkinson, Zwillingsstudien, Mitochondrien, Atmungsketten-Defekt,mtDNA, mitochondriale ErkrankungParkinson's disease, twin studies, mitochondria, respiratory defect,mtDNA, mitochondrial disease
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibungen:Für die Mehrzahl der Parkinson-Fälle sind die Ursachen, die zur
Degeneration der dopaminergen Neuronen und damit zur Erkrankung
führen, bislang unbekannt. Untersuchungen an Zwillingspaaren ergaben,
daß bei den genetisch identischen monozygoten Zwillingen nicht
häufiger beide Geschwister an Parkinson leiden als bei den nicht
dizygoten identischen Zwillingen. Dies wurde häufig als Hinweis
darauf gedeutet, daß der Mehrzahl der Parkinson-Fälle keine
genetischen Ursachen zugrunde liegen. Monozygote Zwillinge sind
jedoch nicht vollständig genetisch identisch, sondern können sich
in der mitochondrialen DNA (mtDNA) durchaus unterscheiden. Daher
wurden im Rahmen der Arbeit zwei Paare monozygoter Zwillinge
untersucht, von denen jeweils nur bei einem Bruder die Parkinsonsche
Krankheit diagnostiziert worden ist. Es wurde nach Mutationen der
mtDNA gesucht, die den divergenten Krankheitsverlauf erklären
können. An transmitochondrialen Zellinien, welche die mtDNA der
Patienten enthalten, wurde im Labor die Auswirkung der mtDNA auf die
Aktivität der mitochondrialen Atmungskette untersucht.
Nur in einem der beiden Paare konnte ein mitochondrialer
Atmungsketten-Defekt festgestellt werden. In diesem Falle sind die
Aktivitäten aller drei Atmungsketten-Komplexe klar reduziert.
Unter Bedingungen, bei denen die Zellen auf ihre Atmungskette
angewiesen sind, reicht diese reduzierte Aktivität nicht mehr aus,
um ein Wachstum zu gewährleisten und kann daher die Degeneration
der Neurone im Patienten erklären. Lediglich einzelne Zellinien
mit der mtDNA des gesunden Bruders zeigen normale Atmungsaktivitäten
und können möglicherweise den Ausbruch der Erkrankung im gesunden
Bruder verhindern. Die Befunde deuten auf genetische Unterschiede
in der mtDNA zwischen den monozygoten Zwillingen hin und sind am
einfachsten durch eine ungleichmäßig auf die Brüder verteilte heteroplasmisch vorliegende mtDNA-Mutation zu erklären.
Keine der zehn bisher identifizierten Abweichungen von der Cambridge-Sequenz kann die beobachteten Effekte erklären.

For the majority of patients with Parkinson's disease (PD) the
reasons leading to the neuronal degeneration in the substantia nigra
are unknown. The involvment of nuclear genes was often excluded
because of twin studies that showed in case of genetically identical
monocygotic twins no higher concordance than in case of dicygotic
twins. On the other hand monocygotic twins are not necessarily
genetically identical, for they may differ in their mitochondrial
DNA (mtDNA). In this work two pairs of monocygotic twins were
studied, of which only one brother was diagnosed with PD, looking
for mtDNA mutations that explain the different course of disease
between the brothers. By transfering mtDNA of the patients into a
human mtDNA-less cell line the activity of mitochondrial respiratory
chain was examined.

Only one pair of twins showed a mitochondrial defect, that decreased
activities of all three respiratory complexes. The defect inhibits
growth of the corresponding cell lines under conditions where
oxidative phosphorylation is required. Thus the defect can explain
the neuronal cell death in the patient. In case of the still healthy
sibling the respiratory capacity of the cells showed a large
variation. If the same distribution is present in the neuronal
cells of the patient, the few normally respiring cells might prevent
him from suffering PD. This points to genetic differences between
the monocygotic twin brothers and are explained best by a
heteroplasmic mtDNA mutation which is unevenly distributed between
the siblings. Sequencing revealed ten deviations from the Cambridge
sequence, but none can explain the observed effects due to their
homoplasmic character.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:20.12.2000
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:20.12.2000
Datum der Promotion:20.12.2000
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