Dokument: Vergleich zwischen der Standard-Methode zur Bestimmung der Lungendiffusionskapazität mittels Kohlenmonoxid und einer neu entwickelten mittels Stickstoffmonoxid bei gesunden männlichen Erwachsenen -Berechnung einer Referenzwertformel-

Titel:Vergleich zwischen der Standard-Methode zur Bestimmung der Lungendiffusionskapazität mittels Kohlenmonoxid und einer neu entwickelten mittels Stickstoffmonoxid bei gesunden männlichen Erwachsenen -Berechnung einer Referenzwertformel-
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20120208-111237-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Kruse, Stephan [Autor]
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Dateien vom 22.01.2012 / geändert 25.01.2012
Beitragende:Prof. Dr. Schwarze, Sieglinde [Gutachter]
Prof. Dr. Schipke, Jochen D. [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Vergleich zwischen der Standard-Methode zur Bestimmung der Lungendiffusionskapazität mittels Kohlenmonoxid und einer neu entwickelten mittels Stickstoffmonoxid bei gesunden männlichen Erwachsenen -Berechnung einer Referenzwertformel -

Stephan Kruse

Mit Hilfe eines im Institut für Lasermedizin der Universität Düsseldorf entwickelten hoch sensi­tiven Lasers zur Messung der NO Konzentration in Luft (LIMAS) ist es möglich die Lungendiffu­sionskapazität mittels NO (DLNO) zu bestimmen. Dieses Verfahren bietet wegen der starken Affinität von NO zu Hämoglobin den Vorteil wesentlich weniger von der Perfusion der Lunge ab­hängig zu sein als das Standardverfahren mittels CO (DLCO) und lässt aus demselben Grund die Atemanhaltezeit deutlich verkürzen. Ziel der Arbeit ist es das neue Verfahren mit dem Standard­verfahren zu vergleichen und eine Referenzwertformel für DLNO bei einer verkürzten Ateman­haltezeit von 4 s zu berechnen.

51 gesunde männliche Studienteilnehmer im Alter zwischen 20 - 73 Jahren wurden nach einge­hender klinischer und lungenfunktionsanalytischer Voruntersuchung auf eine möglichst gleich­mäßige Verteilung ihrer anthroprometrischen Eigenschaften hin ausgewählt. Nach einem standardi­sierten Ablaufplan erfolgten dann die eigentlichen DLCO- und DLNO-Bestimmungen mittels der komplexen Formeln nach Cotes, in die neben der Atemanhaltezeit, der Vitalkapazität, dem Totraumvolumen der Lunge, auch die inspirierten und die alveolären HE-, CO-, und NO-Konzen­trationen als Primärdaten eingehen. Zunächst wurden drei Bestimmungen der Lungendiffusionska­pazität mittels CO (DLCO8s) nach den Kriterien der European Respiratory Society (ERS) bei einer Atemanhaltezeit (TA) von 8 s durchgeführt, anschließend zunächst drei Bestimmungen mittels NO (DLNO) bei einer TA von 8 s (DLNO8s) und dann bei einer TA von 4 s (DLNO4s).

Die DLCO8s–Werte liegen im Mittel bei 10,18 mmol/kPa/min, was einer mittleren Unterschreitung des Sollwertes nach Quanjer um 3 % entspricht. Die Bestimmung der DLNO bei einer TA von 8 s ergibt einen Mittelwert von 48,57 mmol/min/kPa, der DLNO-Mittelwert bei einer TA von 4 s ist mit 51,17 mmol/min/kPa geringfügig höher. Dies kann jedoch durch die höhere alveoläre Helium-Konzentration auf Grund der verminderten Durchmischung der inhalierten Gase bei verkürzter TA erklärt werden. Es ergibt sich ein Quotient von 4,8 zwischen DLCO8s und DLNO8s sowie ein Quotient von 5,03 zwischen DLCO8s und DLNO4s. Nach Pearson zeigt sich eine hohe Korrelation zwischen DLCO8s und DLNO8s (r = 0,82; p < 0,001) sowie zwischen DLCO8s und DLNO4s (r = 0,89; p < 0,001). Auch zwischen den DLNO Messungen bei 8 s und 4 s ergibt sich eine hohe Korrelation (p < 0,001; r = 0,81). Bei allen drei Bestimmungen der Lungendiffusionskapazität (DLCO8s, DLNO8s, DLNO4s) zeigt sich übereinstimmend eine signifikante Korrelation zwischen der Diffusionskapazität der Lunge (DL) und der Körpergröße, dem Alter sowie dem alveolären Volumen (VA). Der Zusammenhang zwischen DL und VA ergibt sich aus der Bestimmung der DL, in welche die VA (berechnet mittels der Primärdaten) einbezogen wird. Der Zusammenhang zwischen DL und Körpergröße sowie Alter bestätigt vorherige Veröffentlichungen. Mit diesen unabhängigen Variablen Körpergröße und Alter wird dem Ziel der Arbeit entsprechend eine Referenzwertformel für DLNO4s mittels multifaktorieller Varianzanalyse berechnet. Diese lautet:
DLNO4s = 0,221 * H - 0,456 * A + 34,132 [H: Größe in cm, A: Alter in Jahren]
Vergleicht man diese mit den inzwischen veröffentlichten Formeln zeigt sich eine gute Überein­stimmung.

An gesunden männlichen Studienteilnehmern im Alter zwischen 20 bis 73 Jahren zeigt sich eine gute Übereinstimmung der Ergebnisse des Standardverfahrens mit denen des hier vorgestellten, neuen Verfahrens. Die berechnete Referenzwertformel ist gut vergleichbar mit den inzwischen ver­öffentlichten. Eine Erweiterung des Untersuchungskollektivs insbesondere auch auf erkrankte Patienten erscheint sinnvoll vor endgültigem Einzug in den klinischen Alltag.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Arbeitsmedizin und Sozialmedizin
Dokument erstellt am:08.02.2012
Dateien geändert am:08.02.2012
Promotionsantrag am:21.12.2010
Datum der Promotion:25.06.2011
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