Dokument: Wirkung von Hormonen auf die Funktion und Expression
der Creatinkinase-Isoenzyme im Rattenherzen

Titel:Wirkung von Hormonen auf die Funktion und Expression
der Creatinkinase-Isoenzyme im Rattenherzen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20001107-000028-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schmidt, Anja [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Soboll, Sybille [Gutachter]
Prof. Dr. Westhoff, Peter [Gutachter]
Stichwörter:Creatinkinase, Herz, Hypertrophie, Schilddrüsenhormone, Isoprenalin, Forskolin, Schilddrüsenhormon-Rezeptor, Mitochondrien, Ratte, Kreatinkinase
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibung:Die Creatinkinase spielt besonders in Geweben mit hohem und
fluktuierendem Energieverbrauch eine wichtige Rolle bei der
Energieversorgung der Zelle.
Durch den so genannten Creatinshuttle, welcher aus den mitochondrialen
(sMtCK und uMtCK) und cytosolischen (CKB und CKM) Creatinkinase-
Isoenzymen besteht, wird ein effektiver Energietransfer zwischen
mitochondrialer Matrix und dem Cytosol gewährleistet.
In der vorliegenden Arbeit wurde die funktionelle Anpassung des
Creatinkinase-Systems an den Energiebedarf des Herzens untersucht.
Durch die Aktivierung des beta-adrenergen Systems des Herzens durch
Applikation von Isoprenalin sowie durch chronische Steigerung der
Kontraktilität des Herzens durch Applikation von Schilddrüsenhormonen
wurde bei Ratten eine cardiale Hypertrophie erzeugt.
In den Herzen wurde sowohl die Expression der Creatinkinase-Gene als
auch das Oktamer/Dimer-Verhältnis der mitochondrialen Creatinkinase
untersucht.
Versuche an isolierten Mitochondrien zeigten, dass die oktamere Form
der mitochondrialen Creatinkinase durch ihre Stellung zwischen die
beiden mitochondrialen Membranen stabilisiert wird und nur
pathologische Veränderungen des Herzgewebes zu einem erniedrigten
Oktamer-Anteil führen. Hieran sind möglicherweise reaktive
Sauerstoffspezies wie NO und Peroxynitrit beteiligt.
Die Creatinkinase-Isoenzyme zeigen eine entsprechend ihrer Verteilung
und Funktion im differenzierten Gewebe unterschiedliche hormonelle
Regulation der Expression ihrer Gene.
Hierbei erfolgt eine Koexpression der CKM und sMtCK einerseits bzw.
der CKB und der uMtCK andererseits.
Das Creatinkinase-System zeigte nach Behandlung von Ratten mit
Isoprenalin eine verstärkte Expression der fetalen Isoform CKB.
Die durch Hypo- und Hyperthyreose hervorgerufenen Veränderungen der
Creatinkinase mRNA-Muster sind nicht Schilddrüsenhormon-Rezeptor (TR)
vermittelt. Dies ergaben Vergleiche mit TR knock out Mäusen. Sie sind
vielmehr die Folge indirekter, T3 und T4 vermittelter Effekte, wie
z.B. eine transiente Erhöhung des cAMP-Spiegels, oder reflektieren
Anpassungsmechanismen bei der Ausbildung der cardialen Hypertrophie.
So wurde in der Herzperfusion bei kurzzeitiger Erhöhung des
intrazellulären cAMP-Spiegels (Forskolin / IBMX) wie in der akuten
Hyperthyreose eine signifikante, koordinierte Erhöhung der CKM- und
der sMtCK-mRNA beobachtet.
In der akuten und chronischen Hyperthyreose, sowie in den Herzen der
TR knock out Mäuse, war die spezifische Aktivität der CKB in einem
Maße erhöht, das keine Korrelation in der mRNA-Konzentration fand. Es
wird diskutiert, dass der Mechanismus eine in der Literatur
beschriebene Phosphorylierung der CKB durch die Proteinkinase C ist.
So erfolgt sehr wahrscheinlich eine Regulation der Creatinkinase durch
Schilddrüsenhormone auch auf posstranlationaler Ebene.

Die aufgezeigten Änderungen der Expression der CK-Isoenzyme sind das
Ergebnis verschiedener Regulationswege, die sich gegenseitig
überlagern, verstärken und antagonistisch wirken. Die genaue Kenntnis
der Signaltransduktionswege die an der Regulation beteiligt sind,
könnte essentiell für die Entwicklung therapeutischer Strategien zur
Behandlung von Herzerkrankungen sein.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:07.11.2000
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:07.11.2000
Datum der Promotion:07.11.2000
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