Dokument: Die Rolle des CD21-Rezeptors in der Pathogenese der Multiplen Sklerose
Titel: | Die Rolle des CD21-Rezeptors in der Pathogenese der Multiplen Sklerose | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=20227 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20120201-110106-0 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Töpfner, Nicole [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Hemmer, Bernhard [Betreuer/Doktorvater] Prof. Dr. Rieder, Harald [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | CD21, CR2, EBV, Multiple Sklerose | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die Multiple Sklerose ist eine chronisch entzündliche demyelinisierende Erkrankung des Zentralnervensystems mit bislang unbekannter Ursache. Basierend auf Voruntersuchungen, die einen Zusammenhang zwischen der Epstein-Barr-Virus-Infektion und dem Auftreten der Multiplen Sklerose nahelegen, wurde im ersten Teil dieser Arbeit die DNS-Sequenz des Epstein-Barr-Virus- und Komplementrezeptors CD21 auf molekulargenetische Veränderungen bei MS-Patienten untersucht.
Dazu wurden die codierenden Abschnitte des CD21-Rezeptorgens und der CD21-Promoterregion von 8 MS-Patienten und 8 Kontrollpersonen sequenziert und das Auftreten von Polymorphismen untersucht. Es wurden die bekannten Polymorphismen auf den Exonen 1, 10, 11, 14, 18 und 20 des CD21-Rezeptorgens bestätigt und ein neuer, bei Veröffentlichung dieser Arbeit als SNP rs17616 in der HapMap-Datenbank publizierter Polymorphismus auf Exon 11 identifiziert. Die Polymorphismen SNP rs17616 und SNP rs4308977 auf Exon 11 des CD21-Rezeptorgens scheinen den Ergebnissen dieser Studie zufolge voneinander abhängig aufzutreten. Die Polymorphismen SNP rs17615 und SNP rs6540433 wurden hinsichtlich ihrer Assoziation mit der Multiplen Sklerose in großen MS- und Kontroll-Kollektiven mittels ARMS- und RFLP-PCR untersucht. Ein – in den als Survey sequenzierten 16 DNS-Proben – deutlicher Unterschied zwischen den MS-Patienten und den Kontrollpersonen bezüglich der Allel- beziehungsweise Genotypverteilung des SNP rs17615 und des SNP rs6540433 konnte in beiden Fällen nicht bestätigt werden. Weitere neue Polymorphismen wurden auf den Exonen 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 12, 13, 15, 16, 17 und 19 nicht gefunden. Das Hardy-Weinberg-Gleichgewicht konnte für alle detektierten Polymorphismen bestätigt werden. Alle Ergebnisse dieser Arbeit wurden bezüglich des Multiplen Testens korrigiert und die adjustierten Werte bei der Auswertung im großen MS- und Kontroll-Kollektiv separat angegeben. In einer Assoziationsstudie, in der die DNS-Proben nach HLA-DR15 stratifiziert wurden, konnte gezeigt werden, dass die Allel- beziehungsweise Genotypverteilung der Polymorphismen SNP rs17615 und SNP rs6540433 weder bei MS-Patienten noch bei Kontrollpersonen eine Korrelation zum HLA-DR15-Genotyp zeigen. Es wurden die mRNS-Sequenzen des CD21-Rezeptors von 50 MS-Patienten bezüglich des Auftretens aller drei bekannten Isoformen des CD21-Rezeptorproteins untersucht. Es konnte gezeigt werden, dass alle drei Isoformen des CD21-Rezeptors bei den untersuchten MS-Patienten exprimiert werden. Im zweiten Abschnitt dieser Arbeit wurde untersucht, ob das CD21-Rezeptorprotein bei MS-Patienten und Kontrollpersonen unterschiedlich reguliert wird. Dazu wurden die Serumkonzentrationen des löslichen CD21-Rezeptorproteins von MS-Patienten und Kontrollpersonen mittels eines enzyme linked immunosorbent assay gemessen. Im Vergleich der Serumkonzentrationen des löslichen CD21-Rezeptorproteins von MS-Patienten mit Kontrollpersonen zeigte sich, dass bei Patienten mit Multipler Sklerose deutlich geringere lösliche CD21-Serumkonzentrationen vorlagen. Im Gegensatz zu den Kontrollpersonen zeigten die MS-Patienten keine altersabhängige Veränderung der sCD21-Serumkonzentration. Es wurde der Einfluss der gängigen Behandlung mit Interferon-beta auf die sCD21-Serumkonzentrationen von MS-Patienten untersucht. Bei einem Vergleich der sCD21-Serumkonzentrationen unbehandelter MS-Patienten mit den sCD21-Serumkonzentrationen von mit Interferon-beta behandelten MS-Patienten zeigten sich unter Interferon-beta-Therapie deutlich niedrigere sCD21-Serumkonzentrationen. Die Abnahme des löslichen CD21-Rezeptorproteins konnte auch im Einzelvergleich der sCD21-Serumkonzentrationen von 8 MS-Patienten vor und unter Interferon-beta-Therapie bestätigt werden. Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse dieser Arbeit geringere Serumkonzentrationen des löslichen CD21-Rezeptorproteins im peripheren Blut von MS-Patienten im Vergleich zu Kontrollpersonen. Die bereits bekannte Interferon-beta-Wirkung auf die sCD21-Serumkonzentration konnte bestätigt werden und führt bei MS-Patienten zu einer weiteren Reduktion der sCD21-Serumspiegel. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 01.02.2012 | |||||||
Dateien geändert am: | 01.02.2012 | |||||||
Promotionsantrag am: | 29.11.2010 | |||||||
Datum der Promotion: | 05.01.2012 |