Dokument: Hindernde und fördernde Faktoren bei der Implementierung edukativer Interventionen im ambulanten Bereich – am Beispiel der Interventionsstudie CHANGE zur Senkung der Verordnungsrate von Antibiotika bei akutem Husten

Titel:Hindernde und fördernde Faktoren bei der Implementierung edukativer Interventionen im ambulanten Bereich – am Beispiel der Interventionsstudie CHANGE zur Senkung der Verordnungsrate von Antibiotika bei akutem Husten
Weiterer Titel:Barriers and facilitators in the implementation of educational interventions in primary care -using the example of the CHANGE intervention study to reduce the prescription rate of antibiotics for acute cough
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=20192
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20120221-150650-2
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Stock, Kristina [Autor]
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Dateien vom 24.01.2012 / geändert 24.01.2012
Beitragende:Univ.-Prof. Dr. Abholz, Heinz-Harald [Gutachter]
Prof. Dr. Ohmann, Christian [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Titel
Hindernde und fördernde Faktoren bei der Implementierung edukativer Interventionen im ambulanten Bereich -
am Beispiel der Interventionsstudie „CHANGE“ zur Senkung der Verordnungsrate von Antibiotika bei akutem Husten

Hintergrund
Für Implementierungs-Prozesse in der hausärztlichen Praxis gibt es bisher wenig Erfahrung und Wissen. Entsprechend gibt es auch keine Standards der Umsetzung, die dem spezifischen Arbeitsfeld des ambulanten Bereiches, des hausärztlichen Bereiches insbesondere, Rechnung tragen. Es wird angenommen, dass durch eine gezielte Untersuchung der Faktoren, welche die Implementierung hindernd oder fördernd beeinflussen, Schlüsse für eine erfolgreiche systematische Implementierung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis gezogen werden können. Die vorliegende Arbeit untersucht auf diesem Hintergrund die hindernden und fördernden Faktoren für die Implementierung am Beispiel der Interventionsstudie „CHANGE“ - einer Studie der Abteilung für Allgemeinmedizin Düsseldorf zur Änderung hausärztlichen Verhaltens bei der Antibiotikaverordnung bei akutem Husten. Sie stellt eine erfolgreiche edukative Intervention in der hausärztlichen Praxis dar, denn noch ein Jahr nach der Intervention konnte eine relative Reduktion der Antibiotikaverordnungen in der Interventionsgruppe beobachtet werden.

Fragestellungen
Was an Erfolgs-förderlichen und was an Erfolgs-hindernden Momenten gab es in der Interventionsstudie „CHANGE“ ?
Welche (grundsätzlichen) Einflussfaktoren für die Implementierung wissenschaftlicher Erkenntnisse in die hausärztliche Praxis lassen sich daraus ableiten ?

Methode
Mit 23 Hausärzten der Interventionsgruppe der Studie „CHANGE“ wurden teil-strukturierte Telefoninterviews durchgeführt. Die Interviews wurden auf Tonträger aufgezeichnet, vollständig transkribiert und durch drei Untersucher ausgewertet. Auf einer ersten Ebene erfolgte die inhaltsanalytische Auswertung und zudem auf zweiter Ebene die vertiefende Analyse einzelner Hausarzt-Interviews als sogenannte Fallinterpretationen.

Ergebnisse
Inhaltsanalytisch wurden in einem ersten Schritt 7 Hauptkategorien deduktiv aus dem Interview-Leitfaden gewonnen, d.h. dass diese vorab generiert wurden. Die den Haupt-Kategorien zugeordneten 20 Unterkategorien wurden dann in einem zweiten Schritt induktiv, also direkt am Material entwickelt. Mithilfe dieser Ergebnisse und der Interviewprotokolle wurden fünf Interviews für eine tiefergehende Interpretation ausgewählt. Aus den Ergebnissen der beiden Analyseschritte wurden von der Autorin dann die hindernden und fördernden Faktoren abgeleitet. Es stellen sich folgende fördernde Faktorenbereiche dar: Stärkung der persönlichen Haltung, Wertschätzung der hausärztlichen Arbeit, Relevanz des Inhaltes für die Praxis und die Gesellschaft, Bestätigung des eigenen Handelns, Erleichterung der Patienten-Versorgung, Wissenszuwachs für Ärzte und Patienten. Folgende hindernde Faktoren zeigten sich: Rand- bzw. Rahmenbedingungen, sprachliche Verständlichkeit, Zeit und Kosten, Raumprobleme, Konkurrenz zu Kollegen und Spezialisten, Erwartungshaltung von Patienten, persönliche Einstellungen(Arzt und Patient), Angst vor Patientenverlust, Routine durch langjährige Erfahrung.

Schlussfolgerungen
Aus den o.g. Ergebnissen und der aktuellen Forschungsliteratur kann man folgende Faktoren folgern, die die Chance auf einen Interventionserfolg erhöhen: Verdeutlichung der Relevanz des Interventions-Themas und des -Inhaltes für Ärzte und Patienten; Betonung, dass die Studie, die eigene Praxis stärkt; gute Umsetzbarkeit und Arbeitserleichterung durch die Intervention; Nutzbarkeit der Intervention auch nach der Studie; Reflexionsmöglichkeit für eigenes Tun; Erleichterung und Verbesserung der Arzt-Patienten-Kommunikation.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Abteilung für Allgemeinmedizin
Dokument erstellt am:21.02.2012
Dateien geändert am:21.02.2012
Promotionsantrag am:26.07.2011
Datum der Promotion:12.12.2011
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