Dokument: Rolle der P-Typ Ca2+-ATPasen in Synechocystis PCC 6803
Titel: | Rolle der P-Typ Ca2+-ATPasen in Synechocystis PCC 6803 | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=2018 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20000710-000018-1 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Tober, Birgit [Autor] | |||||||
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Beitragende: | PD Dr. Schumann, Jürgen [Gutachter] Prof. Dr. Westhoff, Peter [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Cyanobakterien, Synechocystis, cAMP, Calcium, P-ATPasen, Bewegung | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie | |||||||
Beschreibung: | In der vorliegenden Arbeit wurde die physiologische Bedeutung der P-Typ-Ca2+-ATPasen aus Synechocystis 6803 untersucht. Die Analyse der kompletten Genomsequenz hat neun Gene für P-Typ ATPasen ergeben, von denen die vier ORFs sll1614, sll0822, sll0672 und sll1076 dem Typ IIa Calcium-ATPasen zugeordnet werden können. Untersuchungen zur Expression der potentiellen Ca2+-ATPasen ergaben einen sehr geringen Gehalt der vier mRNAs. Ein Nachweis der Proteine unter Verwendung von P-ATPase spezifischen Antikörpern war nicht möglich. Dies läßt auf eine sehr schwache Expression der potentiellen Ca2+-ATPase-Gene unter Standardbedingungen schließen. Eine starke Erhöhung der Ca2+-Konzentration des Anzuchtmediums beeinflußte den Transkriptgehalt der vier Ca2+-ATPasen nicht. Auch die Deletion oder Überexpression einer der vier potentiellen Ca2+-ATPasen (sll1614) bewirkte keine Veränderung im Transkriptgehalt der drei anderen Ca2+-ATPasen. Das Ausschalten aller vier potentiellen Ca2+-ATPase-Gene im nichtmotilen Stamm Synechocystis 6803nm und im Wildtypstamm Synechocystis 6803 führte nicht zu der vermuteten Sensitivität gegenüber erhöhten Ca2+-Konzentrationen im Anzuchtmedium. Für ein Wachstum bei hohen Ca2+-Außenkonzentrationen sind demnach keine P-Typ-Calcium-ATPasen erforderlich. Der Export von Calciumionen erfolgt beim Fehlen der Ca2+-ATPasen vermutlich über einen Calcium-Austauscher (sll1336). Die Deletion aller vier Ca2+-ATPase-Gene (1614/0822/0672/1076) führte zu einer höheren Beweglichkeit auf Agarplatten. Diese korrelierte mit einem stark erhöhten intrazellulären cAMP-Gehalt im Vergleich zum Wildtyp. Der cAMP-Gehalt der Zellen konnte durch die externe Zugabe von Ca2+ gesteigert werden. Sowohl der erhöhte cAMP-Gehalt in der Vierfach-Deletionsmutante als auch die Steigerung des cAMP-Gehaltes nach Erhöhung der externen Ca2+-Konzentration kann durch eine calciumabhängige Regulation der Adenylatcyclase erklärt werden: der erhöhte cytoplasmatische Ca2+-Spiegel wirkt aktivierend auf die Adenylatcyclase. Die Funktion der Ca2+-ATPasen bestünde demnach in der Feineinstellung einer niedrigen cytoplasmatischen Ca2+-Konzentration als Voraussetzung für eine Wirkung des Calciums als intrazellulärer Signalüberträger. Bei verschlechterten Umweltbedingungen und daraus folgendem erhöhten Ca2+-Spiegel in den Zellen führt ein erhöhter cAMP-Spiegel zu einer gesteigerten Beweglichkeit, was ein Erreichen günstigerer Lebensräume ermöglicht. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie | |||||||
Dokument erstellt am: | 10.07.2000 | |||||||
Dateien geändert am: | 12.02.2007 | |||||||
Promotionsantrag am: | 10.07.2000 | |||||||
Datum der Promotion: | 10.07.2000 |