Dokument: Rolle der P-Typ Ca2+-ATPasen in Synechocystis PCC 6803

Titel:Rolle der P-Typ Ca2+-ATPasen in Synechocystis PCC 6803
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20000710-000018-1
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Tober, Birgit [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:PD Dr. Schumann, Jürgen [Gutachter]
Prof. Dr. Westhoff, Peter [Gutachter]
Stichwörter:Cyanobakterien, Synechocystis, cAMP, Calcium, P-ATPasen, Bewegung
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibung:In der vorliegenden Arbeit wurde die physiologische Bedeutung der
P-Typ-Ca2+-ATPasen aus Synechocystis 6803 untersucht. Die Analyse der
kompletten Genomsequenz hat neun Gene für P-Typ ATPasen ergeben, von denen
die vier ORFs sll1614, sll0822, sll0672 und sll1076 dem Typ IIa
Calcium-ATPasen zugeordnet werden können. Untersuchungen zur Expression der
potentiellen Ca2+-ATPasen ergaben einen sehr geringen Gehalt der vier mRNAs.
Ein Nachweis der Proteine unter Verwendung von P-ATPase spezifischen
Antikörpern war nicht möglich. Dies läßt auf eine sehr schwache Expression
der potentiellen Ca2+-ATPase-Gene unter Standardbedingungen schließen. Eine
starke Erhöhung der Ca2+-Konzentration des Anzuchtmediums beeinflußte den
Transkriptgehalt der vier Ca2+-ATPasen nicht. Auch die Deletion oder
Überexpression einer der vier potentiellen Ca2+-ATPasen (sll1614) bewirkte
keine Veränderung im Transkriptgehalt der drei anderen Ca2+-ATPasen. Das
Ausschalten aller vier potentiellen Ca2+-ATPase-Gene im nichtmotilen Stamm
Synechocystis 6803nm und im Wildtypstamm Synechocystis 6803 führte nicht zu
der vermuteten Sensitivität gegenüber erhöhten Ca2+-Konzentrationen im
Anzuchtmedium. Für ein Wachstum bei hohen Ca2+-Außenkonzentrationen sind
demnach keine P-Typ-Calcium-ATPasen erforderlich. Der Export von
Calciumionen erfolgt beim Fehlen der Ca2+-ATPasen vermutlich über einen
Calcium-Austauscher (sll1336).
Die Deletion aller vier Ca2+-ATPase-Gene (1614/0822/0672/1076) führte zu
einer höheren Beweglichkeit auf Agarplatten. Diese korrelierte mit einem
stark erhöhten intrazellulären cAMP-Gehalt im Vergleich zum Wildtyp. Der
cAMP-Gehalt der Zellen konnte durch die externe Zugabe von Ca2+ gesteigert
werden. Sowohl der erhöhte cAMP-Gehalt in der Vierfach-Deletionsmutante als
auch die Steigerung des cAMP-Gehaltes nach Erhöhung der externen
Ca2+-Konzentration kann durch eine calciumabhängige Regulation der
Adenylatcyclase erklärt werden: der erhöhte cytoplasmatische Ca2+-Spiegel
wirkt aktivierend auf die Adenylatcyclase. Die Funktion der Ca2+-ATPasen
bestünde demnach in der Feineinstellung einer niedrigen cytoplasmatischen
Ca2+-Konzentration als Voraussetzung für eine Wirkung des Calciums als
intrazellulärer Signalüberträger. Bei verschlechterten Umweltbedingungen und
daraus folgendem erhöhten Ca2+-Spiegel in den Zellen führt ein erhöhter
cAMP-Spiegel zu einer gesteigerten Beweglichkeit, was ein Erreichen
günstigerer Lebensräume ermöglicht.
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:10.07.2000
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:10.07.2000
Datum der Promotion:10.07.2000
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