Dokument: Das Ump1-Protein, ein konservierter Reifungsfaktor
eukaryotischer Proteasomen

Titel:Das Ump1-Protein, ein konservierter Reifungsfaktor
eukaryotischer Proteasomen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20000710-000014-9
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Höckendorff, Jörg [Autor]
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Dateien vom 09.02.2007 / geändert 09.02.2007
Beitragende:Prof. Dr. Hollenberg, Cornelis P. [Gutachter]
Prof. Dr. Knust, Elisabeth [Gutachter]
Stichwörter:Ubiquitin, Proteolyse, Proteasom, Immunoproteasom, Abbausignale, Saccharomyces cerevisiae, MHCI, gamma-Interferon, UMP1
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibung:Höckendorff, Jörg: Die vorliegende
Arbeit befaßte sich mit der Funktion von Proteasomenreifungsfaktoren vom Typ des
Ump1-Proteins der Hefe Saccharomyces cerevisiae. Dieses Protein spielt eine wichtige Rolle
bei der Assemblierung und Reifung der 20S-Proteasomen. Nach Befunden vorliegender
Untersuchungen assembliert das Ump1-Protein in Proteasom-Vorläuferkomplexe
(Halbproteasomen). Assemblieren diese zum 20S-Proteasom, kommt es vermutlich zu sich
gegenseitig bedingenden strukturellen Veränderungen in der Anordnung von Ump1p und den
Propeptiden der beta-Untereinheiten, wodurch die autokatalytischen Prozessierungen der
Propeptide mit anschließendem Abbau des Ump1p induziert werden. Der erste Teil dieser Arbeit
befaßte sich mit der Charakterisierung der ump1*-Mutante der Bäckerhefe. Es konnte gezeigt
werden, daß diese Mutante einen Defekt in einem späten Schritt der Ubiquitin-vermittelten
Proteolyse aufweist. Diese Befunde bildeten die Basis für parallel in der Arbeitsgruppe
durchgeführte Analysen, die zur Identifikation des Ump1-Proteins als
Proteasomenreifungsfaktor führten. Weil es zu Beginn dieser Arbeit keine Hinweise auf die
Existenz von für Proteasomenreifungsfaktoren codierenden Genen in anderen Organismen gab,
wurden zunächst zum UMP1 homologe Gene aus den Hefen Kluyveromyces lactis und
Schizosaccharomyces pombe kloniert. Mit Hilfe der aus diesen Genen abgeleiteten
Aminosäuresequenzen konnten in den Datenbanken homologe UMP1-Gene verschiedener Eukaryoten
identifiziert werden. Diese und andere Daten zeigten, daß das Ump1-Protein von der Hefe bis
zum Menschen konserviert ist. Komplementationsstudien ergaben aber, daß lediglich das Ump1p
aus K. lactis sein Homologes in S. cerevisae funktionell ersetzen konnte, wohingegen die
Homologen aus S. pombe, Maus und Mensch dazu nicht in der Lage waren. Des weiteren wurde
beobachtet, daß die recht schwache Konservierung des Ump1-Proteins im Gegensatz zu der
starken Konservierung der reifen aktiven beta-Untereinheiten des Proteasoms steht, jedoch
mit der stark divergenten Primärstruktur ihrer Propeptide einhergeht. Nach der von solchen
Befunden abgeleiteten 'Propeptid-Hypothese' lassen sich diese Eigenschaften auf eine
konvergente Evolution von Ump1 und den Propeptiden zurückführen, die auf einer
speziesspezifischen funktionellen Interaktion beruht. Diese Hypothese konnte durch
verschiedene Ergebnisse untermauert werden. Es wurde gezeigt, daß die gleichzeitige
Expression eines chimären Sp/ScUmp1-Proteins (mit Teilen aus S. pombe und S. cerevisiae) mit
einem chimären Vorläuferprotein des Pre2p, welches das Propeptid der entsprechenden
Untereinheit aus S. pombe trägt, eine für die Reifung der Proteasomen akzeptable Kombination
darstellt. Die Kombination eines Wildtyp-Ump1-Proteins der beiden Spezies mit der chimären
Pre2p-Version brachte hingegen keine lebens Versuche mit verschiedenen chimären
Ump1-Proteinen zeigten, daß die C-terminalen 2/3 für einen Einbau in
Proteasom-Vorläuferkomplexe ausreichen und daß dafür ein Bereich zwischen den
Aminosäurepositionen 55 und 85 essentiell ist. Der N-Terminus (Positionen 1-50) ist dagegen
für die weiteren Schritte der Proteasomenreifung, vermutlich über die Interaktion mit den
Propeptiden, erforderlich. Im Rahmen einer Zusammenarbeit konnte gezeigt werden, daß die
identifizierten Säugerhomologen des Ump1p ebenfalls Bestandteil von
Proteasom-Vorläuferkomplexen sind. Die Transkriptmenge der Säuger-UMP1-Gene steigt um den
Faktor zwei nach Stimulierung durch gammma- Interferon, was auf eine Beteiligung dieses
Reifungsfaktors auch an der Biogenese der Immuno-Proteasomen hindeutet.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Biologie
Dokument erstellt am:10.07.2000
Dateien geändert am:12.02.2007
Promotionsantrag am:10.07.2000
Datum der Promotion:10.07.2000
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