Dokument: Untersuchungen zur morphologischen Variationsbreite der Nase (n= 949) und zur temperaturgesteuerten Dynamik ihrer Binnenstrukturen (n=19)

Titel:Untersuchungen zur morphologischen Variationsbreite der Nase (n= 949) und zur temperaturgesteuerten Dynamik ihrer Binnenstrukturen (n=19)
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20111212-093802-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Brütsch, Ina [Autor]
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Dateien vom 11.12.2011 / geändert 11.12.2011
Beitragende:Prof. Dr. Lamprecht, Jürgen [Betreuer/Doktorvater]
PD Dr. Krüssel, Jan [Gutachter]
Stichwörter:morphologische Variationsbreite; Nasenbinnenstruktur; temperaturabhängige Dynamik Nasenbinnenstruktur
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Das primäre Ziel von Operationen in der Nase ist die Verbesserung der Nasenatmung durch ausreichende Erweiterung der Luftwege unter gleichzeitiger Wahrung der Klimafunktion der Nase. Hierzu ist eine genaue diagnostische Lokalisation des Engpasses zur Minimierung des zu entfernenden Nasenmuschelgewebes und /oder der Schleimhautoberfläche erforderlich. Bislang schildern etwa ein Drittel der jährlich 30.000 in Deutschland operierten Patienten nicht die angestrebte postoperative Verbesserung des Atmungsempfindens.
Ziel dieser Studie ist die Bewertung von bildgebenden Verfahren unter zusätzlicher Berücksichtigung des Einflusses der klimatischen Bedingungen der Atemluft bei der Diagnosestellung zur Verbesserung der Diagnosemöglichkeiten sowie Operationsverfahren (bei Operationen) zur Behebung von Nasenatmungsbehinderungen.

Die Identifikation von Nasentypen bei denen die Messung einzelner, ggf. leicht zugänglicher Parameter (z.B. Breite, Länge der Nase) Rückschluss auf die Ausbildung von Größe und Lage der weichen Nasenstrukturen (z.B. breite der Muscheln, Abstand zum Lumen) zuließe, würde eine erhebliche Vereinfachung der klinischen Diagnostik darstellen. Hierzu wurden CT- Aufnahmen der Nasen sowie Nasenhaupthöhlen von 949 Patienten detailliert ausgemessen und statistisch auf mögliche Clusterbildung untersucht. Zur Untersuchung etwaiger systematischer dynamischer Reaktionen der weichen Nasenstrukturen auf unterschiedliche Konfigurationen von Atemlufttemperatur und –feuchtigkeit wurde zusätzlich bei 19 Probanden MRT- Aufnahmen der Nasenhöhle, rhinomanometrische als auch endoskopische Untersuchungen sowie eine Einschätzung des subjektiven Empfindens erhoben und statistisch ausgewertet.

Erstmals wurde mit 949 Patienten ein solch großes Kollektiv vermessen/ statistisch erfasst. Es zeigte sich eine große Variationsbreite in der äußeren als auch inneren Nasenstruktur; jedoch konnten keine anatomischen Nasentypen, in diesem Rahmen (n= 949), identifiziert werden.
Ein kleiner Nachteil dieses Kollektives/Gruppe ist, dass es sich um Patienten nicht um Probanden handelt.
Das MRT stellt im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren ein objektiveres und genaueres Messverfahren zur klinischen Diagnostik von Nasenatmungsbeschwerden dar. Durch Veränderung von Temperatur und/oder Feuchtigkeit der Atmungsluft konnten signifikante Unterschiede festgestellt werden: bei warm/feuchter Atemluft Abschwellung der inneren Schleimhäute vor allem der Nasenmuscheln und somit mehr Lumen; bei kalt/trockener Atemluft entgegengesetztes Verhalten (Anschwellen der Nasenmuscheln und somit weniger Lumen).
Es wurden aber auch paradoxe Beobachtungen gemacht: zum Beispiel kam es zu einer kompensatorischen Schwellung der Septum-Schleimhaut bei durch warm/feuchten Klima verkleinerten Muscheln. Wir vermuten einen Gegenregulations- „Reflex“.
Nachteil dieses Studienabschnittes ist die kleine Anzahl von Probanden (n= 19).

Bei der zukünftigen Operationsplanung sind unserer Meinung nach daher ein bildgebendes Verfahren zur genaueren Lokalisation der Behinderung sowie die Berücksichtigung der Funktion der Nase bezüglich Klimatisierung der Atemluft von großer Bedeutung. Ferner ergab die Studie den Hinweis, dass Nasenatmungsbehinderungen möglicherweise nicht nur aufgrund von anatomischen Behinderungen des Luftstroms auftreten, sondern hierfür abgegrenzte Areale in der Nase verantwortlich sind, die das subjektive Empfinden steuern.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:12.12.2011
Dateien geändert am:12.12.2011
Promotionsantrag am:30.12.2010
Datum der Promotion:27.06.2011
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