Titel: | Die Umkehrkultur als experimentelles Modell zur Untersuchung der Interaktion von Streptococcus suis mit der Blut-Liquor Schranke in vitro |
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=19122 |
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20110912-104712-2 |
Kollektion: | Dissertationen |
Sprache: | Deutsch |
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation |
Medientyp: | Text |
Autor: | Papandreou, Thaleia [Autor]
|
Dateien: | |
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit |
Beschreibung: | Die strukturelle Basis der Blut-Liquor-Schranke wird von den Epithelzellen des Plexus choroideus gebildet. Ein Bakterium, das den Plexus choroideus potentiell als Eintrittspforte in den Liquor nutzt, ist Streptococcus suis (S. suis). S. suis ist ein Pathogen, welches eine Meningitis, Pneumonie oder Sepsis sowohl bei Schweinen als auch bei Menschen auslösen kann. Als in vitro Modell der Blut-Liquor-Schranke dienten primäre porcine choroidale Plexusepithelzell-Monolayer (PCPEC), die bisher konventionell auf Transwell-Filtern kultiviert wurden. Im Rahmen dieser Arbeit wurde eine Umkehrkultur („inverted“ Transwell-Filter) entwickelt, die uns die Möglichkeit gab die Invasion und Translokation von physiologisch relevanter basolaterale (Blut-)Seite zur apikalen (Liquor-) Seite zu untersuchen. Das Kapselpolysaccharid (KPS) von S. suis ist bisher der einzige erwiesene Virulenzfaktor von S. suis. Es konnte gezeigt werden, dass die Translokation von S. suis durch das Plexusepithel bevorzugt von der basolateralen Seite und abhängig von dem Virulenzfaktor Kapsel erfolgt. Die höhere Translokationsrate hat aber zu keiner Störung der epithelialen Barriere- Funktion geführt, die mittels TEER und Inulinflussmessung gemessen wurde. Als weiteres wurde die Rolle des thiol-aktivierten Hämolysins Suilysin auf die Translokation von S. suis durch PCPEC analysiert. Dafür wurden unterschiedliche Wildtypen von S. suis und deren Suilysin- defiziente Mutanten miteinander verglichen und es konnte gezeigt werden, dass alle 3 Suilysin defizienten Mutanten eine signifikant höhere Translokationsrate als die jeweiligen Wildtypen zeigen. Dabei kam es ebenso zu keiner Störung der epithelialen Barrierenfunktion. Ferner wurde die Rolle von Dexamethason, welches bereits klinisch während der Behandlung der bakteriellen Meningitis eingesetzt wird, auf die Translokationsrate untersucht. Es konnte jedoch keine Hemmung der Translokation sowohl bei S. suis als auch bei der akapsulären Mutante gezeigt werden. Der spezifische PI3-Kinase Inhibitor, LY294002 konnte jedoch signifikant die Translokationsrate von S. suis durch PCPEC hemmen, sowohl bei dem Wildtyp als auch bei der akapsulären Mutante. Unsere Daten unterstreichen die Relevanz der Blut-Liquor-Schranke als Eintrittspforte für Bakterien in das Zentralnervensystem und ermöglichen zum einen neue grundsätzliche Einblicke in die Pathogenese der Meningitis, eröffnen zum anderen aber auch Perspektiven für therapeutische, diagnostische und präventive Strategien.
|
Lizenz: | 
Urheberrechtsschutz
|
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät |
Dokument erstellt am: | 12.09.2011 |
Dateien geändert am: | 12.09.2011 |
Promotionsantrag am: | 01.03.2011 |
Datum der Promotion: | 11.07.2011 |