Dokument: Langzeitergebnisse der operativen Therapie von stenosierenden Prozessen des Truncus brachiocephalicus - Retrospektive Untersuchung von Klinik, Diagnostik, Therapie und Verlauf von 39 Patienten

Titel:Langzeitergebnisse der operativen Therapie von stenosierenden Prozessen des Truncus brachiocephalicus - Retrospektive Untersuchung von Klinik, Diagnostik, Therapie und Verlauf von 39 Patienten
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=19055
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20110906-110043-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Schander, Olga [Autor]
Dateien:
[Dateien anzeigen]Adobe PDF
[Details]4,81 MB in einer Datei
[ZIP-Datei erzeugen]
Dateien vom 31.08.2011 / geändert 31.08.2011
Beitragende:PD Dr. med. Grotemeyer [Gutachter]
PD Dr. med. Blondin [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die Klinik von stenosierenden Prozessen des Truncus brachiocephalicus reicht vom asymptomatischen Stadium über intermittierende neurologische Symptomatik und periphere Claudicatio brachialis bis hin zum Hirninfarkt und digitaler Gangrän, weswegen die Indikation zur Wiederherstellung eines ungehinderten Blutflusses gegeben ist. Dafür stehen etablierte offene Verfahren, als auch im Zuge der technischen Weiterentwiclkung interventioneller Verfahren die Dilatation und/oder Stenteinlage zur Verfügung. Die vorliegende Arbeit dokumentiert ein Patientenkollektiv von 39 Personen mit symptomatischer Truncus brachiocephalicus-Läsion aus einer 12-Jahresperiode aus den Jahren 1997 bis 2009, die in der Klinik für Gefäßchirurgie und Nierentransplantation der Universität Düsseldorf operativ behandelt wurden und hat zum Ziel, vor dem Hintergrund des primären Operationserfolges und der perioperativen Komplikationen, die Langzeitergebnisse zu betrachten. Das Patientenkollektiv bestand aus 15 (38,5 %) männlichen und 24 (61,5 %) weiblichen Personen mit einem Durchschnittsalter von 56,6 Jahren. In 28 Fällen handelte es sich um eine hochgradige, symptomatische Stenose des Truncus brachiocephalicus und in 11 Fällen lag ein Verschluss des Gefäßes vor. Ein Mehrfachprozess der extrakraniellen hirnversorgenden Arterien wurde in 33 Fällen dokumentiert. Es wurde 39 mal eine aorto-truncale Interponat-Operation durchgeführt. In allen Fällen wurde eine Kunststoffprothese zwischen die Aorta ascendens und den Truncus brachiocephalicus eingebracht. In drei Fällen (7,7%) wurde ein supraaortales Y-Kunststoffinterponat mit seitlicher Anastomosierung zur Aorta ascendens, einer End-zu-End Anastomose zum Truncus brachiocephalicus und der linken A. carotis communis verwendet. Im Gesamtkrankenkollektiv wurde die A. vertebralis in einem Fall (2,6 %) simultan desobliteriert. Strömungsbehinderungen der A. carotis interna wurden in vier (10,3 %) und der A. carotis communis in sechs Fällen (15,4 %) bei insgesamt sieben Patienten (17,9 %) behoben. In allen Fällen wurde ein Zugangsweg mittels einer Sternotomie gewählt. Kein Patient verstarb weder perioperativ noch 30 Tage postoperativ. In 38 Fällen (97 %) war die Operation primär technisch erfolgreich und alle Gefäße postoperativ offen. Ein am 5. postoperativen Tag aufgetretener Verschluss eines Kunststoffinterponates konnte erfolgreich thrombektomiert werden, sodass die sekundäre Offenheitsrate 100 % betrug. In zwei Fällen (5,1 %) ereignete sich eine peri- bzw. postoperative TIA, während es in einem Fall (2,6 %) zu einem postoperativen Insult kam. Die postoperative Bildgebung zeigte bei allen Patienten mit aorto-truncaler Kunststoffprothese, inklusive des Patienten mit Revisionseingriff, ein regelrechtes Ergebnis bei Entlassung. Die postoperative Blutdruckmessung ergab in 87,5 % der Fälle bei vergleichender beidseitiger Blutdruckmessung keine Differenz größer 20 mmHg. Der Langzeitverlauf von 32 Patienten (82,1%) konnte über einen mittleren Nachuntersuchungszeitraum von 47,5 Monaten (1-130 Monate) verfolgt werden. Während des Nachuntersuchungszeitraums waren sieben Patienten aus operationsunabhängigen Ursachen verstorben. In der nachbeobachteten Kohorte konnte keine hämodynamisch signifikante Restenose verzeichnet werden; 78,2 % der Patienten erlangten durch die Operation dauerhafte Beschwerdefreiheit und bei 21,8 % der Patienten konnte eine deutliche Symptomreduktion erreicht werden. 84,4 % der Befragten gaben an, mit dem Ergebnis der Operation zufrieden zu sein. Die anatomisch-hämodynamischen Vorteile eines Truncusinterponates spiegeln sich in der beachtlichen Langzeitoffenheitsrate wieder. Eine Beobachtung, die sich mit den Ergebnissen der Literatur deckt. Ein direkter Vergleich mit PTA/Stentverfahren am Truncus brachiocephalicus ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich. Dies liegt einerseits darin begründet, dass es an prospektiv randomisierten Studien mangelt und andererseits daran, dass es eine Vorselektion der in der Literatur beschriebenen Patientengruppen gibt, durch die dem chirurgischen und endovaskulären Verfahren unterschiedliche Patientenkonstellationen zukommen.

Abstract
Purpose: This is a review of the surgical outcome of 39 patients who underwent innominate artery revascularization during a 12-year period.

Methods: Between 1997 and 2009, 39 consecutive patients (mean age, 56.6 years; 38,5 % male and 61,5 % female) with innominate artery or multivessel brachiocephalic disease underwent operative reconstructions using in all cases a transthoracic approach. Bypass grafts were used in 39 patients. In a retrospective study of the patients records, clinical symptoms, diagnostic evaluation, and surgical procedures were compiled, and the investigation was completed by a reassessment for follow-up. Seven patients were died at the time of follow up.

Results: In 28 cases the innominate artery has a significant stenosis and in 11 cases the artery was occluded. 33 patients have a supra-aotic disease with involvement of more than one vessel. Simultaneously, endarterectomy was performed in vertebral artery (n=1, 2,6%), internal carotid artery (n=4, 10,3%) and in common carotid artery (n=6, 15,4%). The primary patency was 97%. Perioperative revascularization failure occurred in one case; this patient underwent a second revascularization procedure with a secondary patency rate of 100 %. In 7 cases (17,9%) complications after surgery occurred. The 30 days mortality is 0%. Follow-up ranging from 1 to 130 months (mean 47,5 months) was available in 32 cases (82,1%). Seven patients (17,9%) were dead at time of follow up. 25 patients (78,1%) were asymptomatic and in 7 cases we could reduce the symptoms.

Conclusions: We see no trend to favor an endovascular intervention in lesions of the innominate artery, because transthoracic innominate artery reconstruction with a graft bypass can be done with acceptably low morbidity and mortality. It is associated with a good long-term patency. Further prospective studies are needed to compare endovascular treatment and open surgery.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:06.09.2011
Dateien geändert am:06.09.2011
Promotionsantrag am:20.04.2011
Datum der Promotion:19.08.2011
english
Benutzer
Status: Gast
Aktionen