Dokument: Bovine Knochenkompakta als Osteosynthesematerial. Vergleichende histologische Studie unter Verwendung von autoklaviertem und gammabestrahltem kompakten Knochen am Kaninchen
Titel: | Bovine Knochenkompakta als Osteosynthesematerial. Vergleichende histologische Studie unter Verwendung von autoklaviertem und gammabestrahltem kompakten Knochen am Kaninchen | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=18999 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20110825-072654-2 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Ott, Magdalena Dorothea Friederike [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Schädel-Höpfner, Michael [Gutachter] PD Dr. Jäger, Marcus [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Für Frakturversorgungen stellen die klassischen Osteosynthesematerialien (Stahl, Titan) noch immer den Goldstandard dar. Ihr Einsatz ist jedoch auch mit Nachteilen verbunden. Alternativen sind Implantate, welche neben einer ausreichend hohen Stabilität über einen definierten Zeitraum, eine optimale Biokompatibilität aufweisen, sodass diese entweder osteointegriert oder vollständig von Knochen durchbaut werden können. Die derzeit auf dem Markt befindlichen biodegradierbaren Materialen eigenen sich jedoch meist nur für die Stabilisierung stressarmer Frakturen und weisen eine unzureichende Gewebeverträglichkeit auf. Ein alternatives Material ist xenogene, bovine Kompakta, welche bei geringerem Volumen über höhere Festigkeitswerte als humane verfügt, sodass in unserer Studie die Gewebeverträglichkeit für einen möglichen Einsatz als Implantat überprüft werden sollte.
Für die tierexperimentelle Studie wurden Kompakta-Schrauben und -Pins nach dem Tutoplast-Verfahren prozessiert, durch Autoklavierung und Gammabestrahlung sterilisiert und 36 Chinchilla-Bastard-Kaninchen in ein knöchernes und ein subkutanes Lager implantiert. Die Tiere wurden randomisiert und jeweils 9 Gruppen entsprechend Explantationszeiträumen von 1 Tag bis zu 1 Jahr zugeordnet. Nach der Explantation schloss sich die makroskopische Erfassung und die Untersuchung der Gewebeschnitte an. Die Färbung der Präparate erfolgte mit der Hämatoxylin-Eosin-Färbung und den Knochenfärbungen nach Masson und Movat. Beurteilt wurden die zellulär-geweblichen Reaktionen im zeitlichen Verlauf, in Abhängigkeit vom Implantatlager sowie in Bezug auf die angewandten Sterilisationsverfahren. Die Kompakta-Pins im subkutanen Lager wurden ab dem 14. postoperativen Tag mit einer dünnen, bindegewebigen Hülle unabhängig vom angewandten Sterilisationsverfahren eingescheidet. Im Bereich des in den Knochen implantierten Schraubenkörpers ließen sich dagegen immunzellige Infiltrate ab der 2. postop. Woche finden, im weiteren Verlauf jedoch stärkste Abräumreaktionen bis hin zur Sequestierung und Nekrosenbildung. Der glatte Kopf wurde zunächst nur bindegewebig eingescheidet. Zum Ende der Studie wurde auch der Kopf von innen über den Korpus und die Halswindungen unterminiert. Insgesamt kam es zu einem Verlust der Bindung des Implantates zum knöchernen Lager, sodass die Schraubenreste des Korpus inmitten von Fettgewebe lagen und von immunologischen Infiltraten eingekapselt waren. Die Schraube bewirkte über eine lokale Atrophie eine Schwächung des Wirtslagers ähnlich wie es bereits bei Metallimplantaten bekannt ist (stress-protection). Aufgrund der Ergebnisse dieser tierexperimentellen Studie ist der Einsatz xenogener Kompakta als Osteosynthesematerial vorerst nicht zu empfehlen. Daraus resultiert die Forderung nach weiteren experimentellen und klinischen Studien zur Gewebeverträglichkeit von Osteosynthesematerialien aus kompaktem Knochen und zur Beeinflussung der geweblich-zelluären Abräumreaktionen im knöchernen Lager durch eine veränderte Struktur und Oberfläche der Implantate. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 25.08.2011 | |||||||
Dateien geändert am: | 25.08.2011 | |||||||
Promotionsantrag am: | 04.02.2011 | |||||||
Datum der Promotion: | 25.07.2011 |