Dokument: Risiko einer Harninkontinenz nach Teilresektion der Urethra bei Patientinnen mit Vulvakarzinom
Titel: | Risiko einer Harninkontinenz nach Teilresektion der Urethra bei Patientinnen mit Vulvakarzinom | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=18896 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20110816-104835-7 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Langkamp, Bettina [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Hampl, Monika [Betreuer/Doktorvater] Prof. Dr. Albers, Peter [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibungen: | Das Vulvakarzinom gewinnt als vierthäufigstes gynäkologisches Karzinom zunehmend an Bedeutung. Insbesondere die Inzidenz der urethranahen Vulvakarzinome ist in den letzten Jahren stark angestiegen, so dass mittlerweile 40 % der operativ versorgten Vulvakarzinome zwischen Urethra und Klitoris lokalisiert sind. Folglich ist eine Teilresektion der distalen Urethra in immer mehr Fällen unabdingbar, um den Tumor mit ausreichendem Sicherheitsabstand zu resezieren. Die Ergebnisse von Studien zur neoadjuvanten Radiochemotherapie bei Behandlung von urethranahen Karzinomen sind nicht zufriedenstellend, so dass die primäre Operation weiterhin die Standardtherapie darstellt. Unsere Erfahrungen haben bislang gezeigt, dass die postoperative Kontinenz trotz einer Teilresektion der Urethra nicht beeinträchtigt zu sein scheint. Allerdings fehlten systematische Untersuchungen bezüglich dieser Fragestellung. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war es daher, die urethranahen Vulvakarzinome im Rahmen einer Vulvektomie durch eine Teilresektion der distalen Urethra mit ausreichendem Sicherheitsabstand zu operieren und die Patientinnen mit besonderem Augenmerk auf die postoperative Kontinenzsituation zu untersuchen. Es wurden 40 Patientinnen mit einer vulvären intraepithelialen Neoplasie bzw. einem Vulvakarzinom in die Studie eingeschlossen, die zwischen Februar 2003 und Juli 2007 in unserer Klinik behandelt wurden. 19 Patientinnen im Alter von 18 - 79 Jahren mit einem urethranahen Vulvakarzinom wurden einer radikalen bzw. partiellen Vulvektomie einschließlich einer distalen Urethrateilresektion von 1,5 cm unterzogen. Das Kontrollkollektiv umfasste 21 Patientinnen im Alter von 27 - 85 Jahren, die radikal bzw. partiell vulvektomiert wurden, eine Urethrateilresektion jedoch aufgrund der Lokalisation des Vulvakarzinoms nicht erforderlich war. Keine der Patientinnen erhielt eine neoadjuvante Radiochemotherapie. Präoperativ erfolgte im Rahmen der Anamnese eine Erhebung des Miktionsstatus aller Patientinnen. Eine Patientin (5,3 %) der Untersuchungsgruppe (n = 19) sowie eine Patientin (4,8 %) des Kontrollkollektivs (n = 21) waren anamnestisch präoperativ inkontinent. Postoperativ wurden alle Patientinnen anhand eines standardisierten Fragebogens der International Continence Society persönlich interviewt. Das Follow - up betrug 21,6 Monate (Untersuchungsgruppe) bzw. 19,3 Monate (Kontrollkollektiv). Fünf von 19 Patientinnen der Untersuchungsgruppe (26,3 %) sowie eine von 21 Patientinnen (4,8 %) aus dem Kontrollkollektiv waren gemäß Fragebogen postoperativ inkontinent und wurden zur Objektivierung urodynamisch untersucht. Die Patientin aus dem Kontrollkollektiv sowie eine Patientin aus der Untersuchungsgruppe waren bereits präoperativ laut Fragebogen inkontinent. In der urodynamischen Messung zeigte sich, dass objektiv keine Patientin inkontinent war. Die Messung einer Patientin war aufgrund fehlender Compliance eingeschränkt aussagekräftig. Zusammenfassend sind alle 40 radikal bzw. partiell vulvektomierten Patientinnen, davon 19 mit Urethrateilresektion, objektiv postoperativ kontinent. Entgegen anderer Studien, die bereits eine erhöhte Inzidenz der Harninkontinenz nach Vulvektomie ohne Urethrateilresektion aufwiesen, bestätigt die vorliegende Studie unsere persönlichen Erfahrungen. Sie belegt, dass bis zu 1,5 cm der distalen Urethra im Rahmen einer Vulvektomie ohne ein erhöhtes Risiko einer postoperativen Harninkontinenz reseziert werden können.Objective:
The number of women with vulvar carcinoma located in the anterior fourchette in immediate proximity to the urethral opening has increased. A retrospective analysis was performed in order to evaluate the risk of urinary incontinence after tumor-resection, standard inguinal lymphadenectomy and additional partial urethral resection. Study design: Between 2002 and 2007,19 women with vulvar carcinomas located close to the urethral opening and consequently treated by additional partial urethral resection of up to1.5cm, were evaluated for urinary loss postoperatively by standard incontinence questionnaire. All patients complaining about some kind of urinary loss underwent urodynamic measurement. Results were compared with 21 controls (women with anterior vulvar cancer treated without urethral resection). Results: Five of 19 women (26%) of the study group complained about urinary disturbances and received urodynamic evaluation. Ninety-five percent of the patients (18/19women) were continent by urodynamic criteria; in one woman the measurement was unreliable. One patient in the control group (1/21 women) complained of an increase of urge symptoms that had been present preoperatively. Conclusions: Twenty-six percent of our patients after partial urethral resection reported incontinence symptoms, though this was not always confirmed by urodynamics. We conclude that the risk of urinary stress incontinence after partial urethral resection in anterior vulvar carcinoma is acceptable. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 16.08.2011 | |||||||
Dateien geändert am: | 16.08.2011 | |||||||
Promotionsantrag am: | 31.01.2011 | |||||||
Datum der Promotion: | 20.07.2011 |