Dokument: Veränderungen der Hauttemperatur an den Extremitäten und am Stamm bei Säuglingen unter Spinalanästhesie
Titel: | Veränderungen der Hauttemperatur an den Extremitäten und am Stamm bei Säuglingen unter Spinalanästhesie | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=18819 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20110803-150942-2 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Tran-Tien, Long [Autor] | |||||||
Dateien: |
| |||||||
Beitragende: | Prof. Dr. med. Lipfert, Peter [Gutachter] Prof. Dr. Winter, Joachim [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Hauttemperatur,Extremitäten,Stamm,Säuglinge,Spinalanästhesie,Sympathikolyse | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Veränderungen der Hauttemperatur an den Extremitäten und am Stamm bei Säuglingen unter Spinalanästhesie
Long Tran Tien Hintergrund: Die Beobachtung des Auftretens von Apnoen nach Vollnarkosen bei ehemaligen Frühgeborenen hat dazu geführt, dass die Spinalanästhesie bei Kindern wieder häufiger eingesetzt wird. Obwohl es sich bei der Spinalanästhesie um ein etabliertes Verfahren in der Versorgung von Säuglingen handelt, hat sich diese Technik noch nicht zur Routine entwickelt. Die Bestimmung der Ausdehnung der Spinalanästhesie und der damit einhergehenden Sympathikolyse ist bei Säuglingen schwierig. Ein Indikator für die Ausdehnung der Sympathikolyse ist ein Anstieg der Hauttemperatur. Mittels Thermographie wurde untersucht, ob es bei Säuglingen infolge einer Spinalanästhesie auch an den oberen Extremitäten zu einem Anstieg der Hauttemperatur als Indikator für die Ausdehnung der Sympathikolyse bis in die oberen thorakalen Segmente kommt. Methoden: Nach Zustimmung der Ethikkommission und Einwilligung der Eltern wurde bei Säuglingen die Ausbreitung der Spinalanästhesie durch Messung der Hauttemperatur erfasst. Vierzehn Säuglinge, bei denen ein operativer Eingriff in Spinalanästhesie geplant war, wurden untersucht. Bei 12 Kindern wurde eine Herniotomie durchgeführt, ein Kind erhielt eine Anus praeter – Rückverlagerung sowie eine Dünndarmteilresektion und bei einem Kind wurde ein Bauchwandverschluss nach Omphalozele durchgeführt. Zum Zeitpunkt der Operation betrug das durchschnittliche Gewicht 4,04 kg, das durchschnittliche Gestationsalter 33,2 Wochen und das durchschnittliche postkonzeptionelle Alter 45,8 Wochen. Die Spinalanästhesie wurde nach Punktion auf Höhe von L4/L5 durch intrathekale Applikation von 1mg/kg Bupivacain 0,5% und 10μg/kg Suprarenin induziert. Die Punktion erfolgte im Sitzen. Als klinischer Anhalt für einen suffizienten Block diente der rasche Verlust des Tonus der unteren Extremität bei ungestörter Motorik der oberen Extremität. Mittels einer Thermographie-Kamera wurden Bilder der Extremitäten sowie des Stammes im Abstand von 5 min aufgenommen, beginnend 15 bis 10 min vor der geplanten Punktion bis 20 min nach der Punktion. Anhand der Thermographiebilder wurde anschließend die Hauttemperatur an Füßen, Händen und am Stamm bestimmt. Ergebnisse: Hinsichtlich der Veränderungen der Hauttemperatur unter Spinalanästhesie zeigte sich, dass die Hauttemperatur nach Anlage einer Spinalanästhesie sowohl im Bereich der Hände (von initial 31,40 °C vor Spinalpunktion bis auf 33,30 °C nach Anlage der Spinalanästhesie) als auch im Bereich der Füße (von initial 30,18 °C vor Spinalpunktion bis auf 34,57 °C nach Anlage der Spinalanästhesie) signifikant ansteigt, während sie am Körperstamm absinkt (von initial 35,41 °C vor Spinalpunktion bis auf 34,99 °C nach Anlage der Spinalanästhesie). Die Spinalanästhesie stellte sich in der vorliegenden Studie als sicher und effektiv im Rahmen von abdominellen operativen Eingriffen bei Säuglingen dar. Perioperativ traten keine Komplikationen auf. Die Erfolgsrate der Anlage der Spinalanästhesie lag bei 92,9%. Bei keinem der eingeschlossenen Patienten traten postoperativ Apnoen auf. Schlussfolgerung: Bei Säuglingen kommt es unter Spinalanästhesie als Zeichen der Sympathikolyse nicht nur im Bereich der Füße, sondern auch im Bereich der oberen Extremitäten zu einem signifikanten Anstieg der Hauttemperatur. Die maximal möglichen Veränderungen der Hauttemperatur bei Säuglingen unter Spinalanästhesie sollten im Rahmen größerer Studien zukünftig weiter untersucht werden. Die Spinalanästhesie stellte sich in unserer Studie als sicher und effektiv im Rahmen von abdominellen operativen Eingriffen bei Säuglingen dar. Perioperativ traten keine Komplikationen auf. Auch wurden keine postoperativen Apnoen beobachtet. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 03.08.2011 | |||||||
Dateien geändert am: | 03.08.2011 | |||||||
Promotionsantrag am: | 08.02.2011 | |||||||
Datum der Promotion: | 18.07.2011 |