Dokument: Herzfrequenzvariabilität nach Infarkt und nach bradykarden Substanzen

Titel:Herzfrequenzvariabilität nach Infarkt und nach bradykarden Substanzen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20110811-104123-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Thomer, Friederike [Autor]
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Dateien vom 26.07.2011 / geändert 26.07.2011
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:In der vorliegenden Studie wurde untersucht, ob die neuere spezifisch bradykarde Substanz Ivabradin Vorteile in Bezug auf die Herzfrequenz, den maximalen linksventrikulären Druck und die Herzfrequenzvariabilität gegenüber dem β-Rezeptorenblocker Metoprolol, einem etablierten Postmyokardinfarkt-Medikament, aufweist.
In der Studie wurde an 90 New-Zealand-White Kaninchen in drei von vier Versuchsgruppen intraoperativ durch eine Koronarligatur ein Myokardinfarkt verursacht. Im Anschluss an den Myokardinfarkt erfolgte eine einmalige i.v. Medikamentengabe von Ivabradin (0,25 mg/kg), Metoprolol (0,25 mg/kg) oder von Placebo (NaCl-Lösung). In der anschließenden vierwöchigen Postinfarktphase erhielten die Kaninchen die Medikamente oral in der gleichen Dosierung von jeweils 0,25 mg/kg.
Die einmalige Gabe von Metoprolol veränderte weder die Hämodynamik (HF, LVPmax) noch die Herzfrequenzvariabilität (SDNN- und RMSSD-Werte) signifikant. Nach einmaliger Gabe von Ivabradin kam es zu einer signifikanten Herzfrequenzreduktion (- 17 %), die sich jedoch während der vierwöchigen oralen Therapie nicht aufrechterhalten ließ. Ein negativ inotroper Effekt von Ivabradin ergab sich erwartungsgemäß nicht. Die Ivabradintherapie hatte auf die Parameter der Herzfrequenzvariabilität ebenfalls keine signifikanten Auswirkungen. Ein wesentlicher Grund für das Ausbleiben der erwarteten HFV-Verbesserung in dieser retrospektiven Studie ist vermutlich auf die niedrige Dosierung und / oder auf die Darreichungsform (p.o.) zurückzuführen.
Ivabradin ist heute als Reservepräparat bei der Behandlung der chronisch stabilen Angina pectoris etabliert. Derzeitige Untersuchungen zielen auf eine Erweiterung des Indikations-spektrums. Eine Kombinationstherapie eines β-Blockers mit Ivabradin vor allem bei den Patienten, bei denen eine effiziente Therapiedosis der β-Blocker auf Grund von Neben-wirkungen nicht erreicht werden kann, kann derzeit als aussichtsreichste Option an-gesehen werden.
Die Parameter der Herzfrequenzvariabilität haben im klinischen Alltag als Standard-bewertungsmittel z.B. zur Risikostratifizierung nach Myokardinfarkt noch keinen Einzug gehalten, ihr Indikationsspektrum wird aber kontinuierlich erweitert. Es existiert allerdings keine standardisierte Methodik, und Erkenntnisse aus Tiermodellen sind aufgrund erheblicher Unterschiede zum Menschen nur eingeschränkt verwertbar. Daher ist weitere Forschung auf dem Gebiet der Herzfrequenzvariabilität dringend erforderlich. Zusammen mit anderen tierexperimentellen Untersuchungen bestätigt die vorliegende Arbeit die akute negativ chronotrope Wirkung von Ivabradin, eine Verbesserung der Parameter der Herzfrequenzvariabilität konnte bei Kaninchen jedoch nicht erreicht werden.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:11.08.2011
Dateien geändert am:11.08.2011
Promotionsantrag am:08.10.2010
Datum der Promotion:07.07.2011
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