Dokument: Der Einfluss unerwarteter Distraktorwiederholungen auf den Irrelevant Sound-Effekt im Arbeitsgedächtnis

Titel:Der Einfluss unerwarteter Distraktorwiederholungen auf den Irrelevant Sound-Effekt im Arbeitsgedächtnis
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20110803-144352-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Röer, Jan Philipp [Autor]
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Dateien vom 11.07.2011 / geändert 11.07.2011
Beitragende:Prof. Dr. Buchner, Axel [Gutachter]
Prof. Dr. Heil, Martin [Gutachter]
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibungen:Als Irrelevant Sound-Effekt wird die Beeinträchtigung der seriellen Reproduktionsleistung bezeichnet, wenn während der Präsentation zu erinnernder Items oder in einem kurzen Retentionsintervall aufgabenirrelevante Störgeräusche zu ignorieren sind. Modelle des menschlichen Arbeitsgedächtnisses müssen diesen Effekt erklären und lassen sich diesbezüglich in zwei Klassen unterteilen. In einer ersten Klasse wird die Störwirkung auf eine Interferenz in Folge der präattentiven Distraktorverarbeitung zurückgeführt, in einer zweiten auf eine Aufmerksamkeitsablenkung, welche die Aufrechterhaltung zu erinnernder Items stört. In der vorliegenden Arbeit wurde untersucht, welchen Einfluss unerwartete Distraktorwiederholungen auf das Ausmaß haben, in dem die serielle Reproduktionsleistung beeinträchtigt wird. Hierzu lassen sich aus den Modellklassen gegenläufige Vorhersagen ableiten. Während in der ersten Klasse Distraktorwiederholungen immer weniger stören müssen als eine Abfolge verschiedener Distraktoren, sollten in der zweiten Klasse unerwartete Veränderungen innerhalb der Distraktorsequenz eine besonders hohe Beeinträchtigung hervorrufen. Übereinstimmend mit den Vorhersagen der zweiten Klasse von Modellen zeigte Experiment 1, dass Melodien, die unerwartet in eine Tonwiederholung übergingen, eine höhere Störwirkung verursachten als erwartungskonform abgespielte vollständige Melodien. In Experiment 2 und 3 konnte dieses Befundmuster mit Sätzen, die in eine Wortwiederholung übergingen, repliziert werden. Dass die erhöhte Störwirkung auch Bestand hatte, wenn die unerwarteten Distraktorwiederholungen erst in einem Retentionsintervall präsentiert wurden, ist ein Beleg dafür, dass die Aufrechterhaltung zu erinnernder Items beeinträchtigt wurde und nicht nur Enkodierungsprozesse. Experiment 4 zeigte, dass Sätze mit Wortwiederholung nur dann mehr stören, wenn sie eine unerwartete Veränderung gegenüber zuvor präsentierten Sätzen darstellen. Insgesamt ist das Befundmuster nur mit Modellen vereinbar, denen zufolge Aufmerksamkeitsprozesse an der kurzfristigen Aufrechterhaltung im Arbeitsgedächtnis beteiligt sind. Implikationen für jene Modelle, die solch eine Beteiligung ausschließen, werden diskutiert.

The irrelevant sound effect refers to the reduction in serial recall of a list of items when task-irrelevant background sound is played during list presentation or subsequently in a retention interval. Theories of working memory fall into one of two categories, depending on whether they assume that the effect is caused by automatic interference or by attentional recruitment away from the maintenance of the items. A series of experiments examined the impact of unexpected distractor repetitions on the disruption of serial recall performance. According to theories claiming that the irrelevant sound effect is caused by automatic interference, a sequence of different distractors must always impair serial recall more than a sequence of repeated distractors. By contrast, theories that include a role for attention predict that unexpected changes in the distractor sequence should be particularly disruptive. Consistent with the latter assumption, performance in Experiment 1 was worse for melodies which changed unexpectedly into a tone repetition than for intact melodies which were played in line with expectations. The results of Experiment 2 and 3 conceptually replicated those of Experiment 1 using speech distractors. The disruptive effect of the unexpected distractor repetitions persisted when they were played in a retention interval, indicating that the impairment concerned the maintenance of the to-be-remembered items as opposed to encoding processes. Experiment 4 showed that the distractor repetitions solely caused more disruption when they violate a previously built up expectation. The results are consistent with those theories of working memory that allow for attention to play a role in the maintenance of information. Implications for theoretical accounts that exclude such a role are discussed.
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie » Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie
Dokument erstellt am:03.08.2011
Dateien geändert am:03.08.2011
Promotionsantrag am:06.06.2011
Datum der Promotion:27.06.2011
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