Dokument: Darstellung des Verlaufs von Neuro-AIDS anhand der HIV-Liquorviruslast und motorischer Defizite
Titel: | Darstellung des Verlaufs von Neuro-AIDS anhand der HIV-Liquorviruslast und motorischer Defizite | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=18316 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20110530-131912-6 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Ebel, Heike [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Arendt, Gabriele [Gutachter] Prof. Dr. med. Adams, Ortwin [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | HIV-assoziierte Demenz - Liquor - HIV-Viruslast - HIV-assoziierte motorische Defizite | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | In der vorliegenden Untersuchung wurde an 71 HIV-positiven bzw. AIDS-Patienten/-innen aus der Neuro-HIV-Ambulanz der Heinrich-Heine-Universitätsklinik Düsseldorf, die regelmäßige Motoriktestungen im Abstand von 3-6 Monaten durchliefen, zu verschiedenen Zeitpunkten im Verlauf ihrer HIV-Erkrankung Liquorproben entnommen und diese auf die Höhe der HIV-1-Liquorviruslast untersucht. Die Beziehung von Plasma- und Liquorviruslast zueinander und dieser beiden Werte zu den neuropsychologisch/neurophysiologisch motorischen Befunden wurde analysiert.
Es ließ sich ein multiphasischer Verlauf der neurologischen HIV-Infektion erkennen, der mit einer kontinuierlich fortschreitenden neurophysiologischen Verschlechterung der Patienten/-innen, einherging. Die Liquorviruslast korrelierte jedoch nicht in allen Phasen der Erkrankung mit der psychomotorischen Verlangsamung. Bei vielen Patienten/-innen ließen sich frühzeitig und zum Teil über Jahre hinweg HI-Viren im Liquor nachweisen, ohne dass es zu neuropsychologischen Defiziten kam. Es konnte allerdings bei den Patienten/-innen, die erstmalig beginnende motorische Defizite zeigten, ein auffälliger und signifikanter Anstieg der Liquorviruslast nachgewiesen werden. Dies deutete auf eine autonome Virusreplikation im ZNS hin und schien der Beginn der neurologischen HIV-Erkrankung zu sein. Es wird angenommen, dass sie von diesem Zeitpunkt an einen progredienten Verlauf nimmt, denn im Anschluss an diese Phase der autonomen Virusreplikation kam eine dritte Phase, die durch eine zusätzliche chronische intrathekale Entzündungsreaktion als Antwort auf die explosionsartig angestiegenen HI-Viren im Vorfeld gekennzeichnet war. Letztendlich mündete die Erkrankung in eine HIV-Demenz. Diese Untersuchung unterstützt die These eines mehrphasigen Verlaufs der HIV-1-assoziierten ZNS-Erkrankung, die aus einer Frühphase mit einer massiven HIV-Replikation und einer Spätphase mit einer hinzutretenden oder gar dominierenden chronischen Immunreaktion besteht. Letztere ist wahrscheinlich für die Progression der ZNS-Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium verantwortlich. Diese unterschiedlichen pathogenetischen Prinzipien erfordern unter Umständen in den jeweiligen Phasen unterschiedliche Therapieregime, deren Ziele entweder die Elimination des Virus selbst oder die Behandlung der autonomen Entzündungsreaktion bzw. der strukturellen ZNS-Schädigung sind. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 30.05.2011 | |||||||
Dateien geändert am: | 30.05.2011 | |||||||
Promotionsantrag am: | 22.04.2010 | |||||||
Datum der Promotion: | 28.04.2011 |