Dokument: FTIR-spektroskopische Untersuchungen zur Aggregation von Nukleobasen in Lösung und zur rovibratorischen Spektrenstruktur organischer Moleküle in der Gasphase

Titel:FTIR-spektroskopische Untersuchungen zur Aggregation von Nukleobasen in Lösung und zur rovibratorischen Spektrenstruktur organischer Moleküle in der Gasphase
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20110511-133429-8
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Biemann, Lars [Autor]
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Dateien vom 08.05.2011 / geändert 11.05.2011
Beitragende:Prof. Dr. Kleinermanns, Karl [Gutachter]
Prof. Dr. Schmitt, Michael [Gutachter]
Stichwörter:Infrarot Spektroskopie DNA Basen Cluster DFT
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 540 Chemie
Beschreibung:Im Rahmen dieser Arbeit wurden die Möglichkeiten der FT-IR Spektroskopie erweitert und eingesetzt, um
Einsichten in die Strukturen von Molekülen und Molekülaggregaten zu gewinnen und zu vertiefen. Die
dabei verwendeten Methoden lassen sich in drei Teilbereiche untergliedern.
Sprunghafte Verdampfung organischer Moleküle
Eine homologe Reihe α,ω -Diphenylpolyene vom Stilben bis zum Diphenylhexatrien, die als
Modellverbindungen für Carotinoide dienen, konnte mittels einer speziellen Messzelle zur sprunghaften
Verdampfung zersetzungsfrei in die Gasphase überführt werden. Auf diese Weise konnte erstmals ein
Infrarotspektrum von Diphenylhexatrien in der Gasphase aufgenommen werden. Eine Markerbande, die
charakteristisch für die cis-Konformere ist, konnte durch einen Vergleich mit harmonischen
Schwingungsfrequenzen aus Dichtefunktionalrechnungen identifiziert werden. Bei den im Experiment
vorliegenden Temperaturen von bis zu 200°C tritt keine thermische Isomerisierung auftritt und die all-
trans Anordnung erhalten bleibt.
Analyse der rovibratorischen Bandenstruktur in FT-IR Spektren
Es konnte am Beispiel von Pyrazin in der Gasphase gezeigt werden, dass die spektrale Auflösung eines
kommerziellen FT-IR Spektrometers ausreichend sein kann, um die Rotationskonstanten relativ großer
organischer Moleküle im Grund- und angeregten Zustand zu bestimmen. Hierzu sind Verfahren aus dem
Bereich der hochauflösenden (Laser-)Spektroskopie, wie die automatisierte Anpassung der Spektren mit
Hilfe evolutionärer Algorithmen, eingesetzt worden. Für fast alle infrarotaktiven fundamentalen
Schwingungen konnten Bandentypen zugeordnet werden.
Aggregation von Nukleobasen und Nukleosiden in CDCl 3 Lösungen
Die Homo-Aggregation von DNS-Bausteinen in flüssiger Phase ist mit Hinblick auf die gebildeten
Strukturen mittels FT-IR Spektroskopie untersucht worden. Dabei ist eine Methode zur Zerlegung der
Spektren in die Anteile, die auf Aggregate unterschiedlicher Größe zurück gehen, neu entwickelt worden.
Ein großer Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass die Aggregation nicht a priori bereits im
zugrundeliegenden Modell auf eine Clustergröße beschränkt werden muss. Für derivatisiertes Adenin
und Cytidin ist die Bildung größerer Cluster über das Dimer hinaus eindeutig bewiesen worden, während
dies für 1-Cyclohexyluracil widerlegt werden konnte.
Es konnten eindeutig die Spektrenanteile (d.h. die absoluten Extinktionskoeffizienten in Abhängigkeit von
der Wellenlänge) separiert werden, die auf Dimere zurückgehen. Durch einen Vergleich mit berechneten
harmonischen Schwingungsfrequenzen auf der Grundlage von Dichtefunktionalrechnungen kann in einem
zweiten Schritt eine Zuordnung zu konkreten Aggregatstrukturen erfolgen. Unter Berücksichtigung der
berechneten relativen Energien ergibt sich für alle untersuchten Systeme ein stimmiges Bild beim
Vergleich der Dimerspektren mit gerechneten Frequenzen, sodass die beobachteten Absorptionen
konkreten Dimergeometrien zugeordnet werden können.
Die Kenntnis der Aggregatstrukturen, die für die Homo-Assoziation identifiziert wurden, ist neben ihrer
Bedeutung bei der Ausbildung von Haarnadelschleifen, fehlerhafter Basenpaarung oder DNS-
Superstrukturen wie z.B. Triplexen auch eine wichtige Voraussetzung für Studien zur Hetero-Aggregation
zwischen unterschiedlichen Basenpaaren.
Letztendlich ist die Methode der Spektrenanalyse zur Untersuchung von Aggregationsprozessen
weitestgehend unabhängig von der Art der zu untersuchenden Moleküle, so dass ebenfalls andere
Systeme zugänglich sind.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät
Dokument erstellt am:11.05.2011
Dateien geändert am:11.05.2011
Promotionsantrag am:09.04.2011
Datum der Promotion:04.05.2011
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