Dokument: Rahmenbedingungen und Probleme eines Neugeborenenhörscreenings im klinischen Alltag einer nicht-universitären Geburtsklinik
Titel: | Rahmenbedingungen und Probleme eines Neugeborenenhörscreenings im klinischen Alltag einer nicht-universitären Geburtsklinik | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=18150 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20110523-075525-9 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Dr. Tharra, Katharina [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Angerstein, Wolfgang [Betreuer/Doktorvater] Prof. Dr. Diemer, Hans-Peter [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Neugeborenenhörscreening; TEOAE; Pädaudiologie; Artefaktrate; Erfassungsrate; Hörscreening; Vigilanz; Joint Comittes on Infant Hearing; Echo-Screen® | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Die vorliegende Studie konnte zeigen, dass die Durchführung eines Neugeborenenhörscreenings im Rahmen des klinischen Alltages einer Entbindungsklinik praktikabel ist. Insgesamt wurde bei 667 Kindern ein Hörscreening durchgeführt, in 98,4 % der Fälle mit unauffälligem Ergebnis. Allerdings zeigte sich, dass für eine permanente und möglichst vollständige Durchführung eines Neugeborenenhörscreenings mehrere Untersucher dringend erforderlich sind. Nur so können Ausfälle aufgrund von Urlaub oder Krankheit vermieden werden. Ein zweites Screeninggerät vermeidet ebenfalls Untersuchungsausfälle. Bei 21,1 % der Kinder, die im Studienzeitraum im Marienhospital Düsseldorf geboren wurden, konnten wir aus unterschiedlichen Gründen (Krankheit oder Urlaub der einzigen Untersucherin, Ausfall des einzigen Screeninggerätes, vorzeitige Entlassung, Verlegung in eine Kinderklinik) keine Untersuchung anbieten.
Ein Einfluss des Zeitpunktes der Untersuchung (vor bzw. ab dem dritten Lebenstag der Kinder) auf das Messergebnis konnte statistisch nicht belegt werden. Viel größere Bedeutung erhält der Zeitpunkt der Mes-sung jedoch aufgrund der Rate erfasster Kinder: 7,8 % der Kinder haben vor dem Angebot eines Hörscreenings die Klinik verlassen, obwohl Untersuchungen auch deutlich vor dem dritten Lebenstag durchgeführt wurden. Als sehr nützlich zur Verbesserung des Anteils der Kinder, die mit einem beidseits unauffälligen Hörscreeningergebnis die Klinik verlassen, hat sich eine innerklinische (d.h. noch während des stationären Aufenthaltes) Wiederholung des Hörscreenings bei einem ersten auffälligen Messergebnis erwiesen. So konnte die Rate beidseits unauffälliger Messergebnisse statistisch signifikant von 96,3 % auf 99,6 % gesteigert werden. Eine niedrige Rate auffälliger Messungen bei Entlassung der Kinder vereinfacht die Nachverfolgung (Tracking) dieser Neugeborenen. Von zehn Kindern, die einer Nachuntersuchung bedurften, erschienen nur sechs Kinder, obwohl die Eltern mehrfach telefonisch kontaktiert wurden. Bei den durchge-führten Nachuntersuchungen wurde keine sprachrelevante Hörstörung gefunden. Es konnte statistisch belegt werden, dass ein Zusammenhang zwischen Vigilanz der Säuglinge und Artefaktrate der Messung besteht. Im Rahmen zukünftig dringend notwendig werdender Festlegung gerätetechnischer Qualitätsstandards ist eine Diskussion über die Höhe einer akzeptablen Artefaktrate zwingend erforderlich. Die maximale Artefaktrate einer vom Gerät als unauffällig bewerteten Messung lag bei 52 %. Der Ausländeranteil unserer Studie war mit 49 % deutlich überdurchschnittlich, (Vergleich: in Deutschland 8,9 % [99], in Düsseldorf 17,2 % [3] Ausländer). Diese Zahlen spiegeln die Struktur des Einzugsbereiches der Klinik wieder. Elternbefragungen im Rahmen dieser Untersuchung haben gezeigt, dass die Konsanguinitätsrate unter den türkischen und marokkanischen Elternpaaren signifikant höher war als bei Elternpaaren anderer Nationalitä-ten. Ein statistischer Zusammenhang zwischen dem Ergebnis des Hörscreenings und der elterlichen Kon-sanguinität bzw. zwischen dem Ergebnis des Hörscreenings und einer anamnestisch erfragten Hörstörung in der Verwandtschaft konnte jeweils nicht gezeigt werden. Dagegen war der Zusammenhang zwischen dem Ergebnis des Hörscreenings und dem Vorliegen eines Risikofaktors für eine Hörstörung nach Definition des „Joint Comittes on Infant Hearing“ signifikant. | |||||||
Quelle: | gemäß Literaturverzeichnis | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 23.05.2011 | |||||||
Dateien geändert am: | 23.05.2011 | |||||||
Promotionsantrag am: | 04.09.2010 | |||||||
Datum der Promotion: | 08.04.2011 |