Dokument: Molekularer Nachweis und direkte Analyse der frühen systemischen Tumorerkrankung: klinische Implikationen am Beispiel des Ösophaguskarzinoms.
Titel: | Molekularer Nachweis und direkte Analyse der frühen systemischen Tumorerkrankung: klinische Implikationen am Beispiel des Ösophaguskarzinoms. | |||||||
Weiterer Titel: | Molecular detection and direct analysis of early systemic cancer: clinical implications using the example of esophageal cancer. | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=17335 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20130124-114152-0 | |||||||
Kollektion: | Publikationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Habilitation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Prof. Dr. Stoecklein, Nikolas Hendrik [Autor] | |||||||
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Stichwörter: | Ösophaguskarzinom, Tumorzelldisseminierung, Systemerkrankung, Mikrometastasen, DTC | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Nach operativer Entfernung von Ösophaguskarzinomen mit kurativer Intention bleibt offensichtlich bei den meisten Patienten eine bereits disseminierte, minimale Resterkrankung zurück, die mit konventioneller Diagnostik nicht erkannt werden kann. Diese Zellpopulation bildet den Ausgangspunkt für die späteren Metastasen. Wir haben daher versucht, mit molekularen Methoden die klinisch okkulte systemische Erkrankung nachzuweisen und zu prüfen, ob sie einen geeigneten prognostischen und auch therapeutischen Marker darstellt.
Zum einen haben wir zirkulierende, extrazelluläre Tumor-DNA im Serum als Korrelat der Systemerkrankung getestet. Diese war in unseren Pilotstudien kein prognostischer Marker, jedoch könnte unser Nachweisverfahren als Basis für einen Bluttest zur frühen Diagnose von Ösophaguskarzinomen dienen. Zum anderen haben wir mittels Immundetektion die frühe Systemerkrankung auf zellulärer Ebene nachgewiesen, wobei sich disseminierte Tumorzellen in Lymphknoten als starker prognostischer Faktor erwiesen haben. Die genaue Analyse des metastatischen Ausbreitungsmusters zeigte ein häufiges Überspringen von Lymphknotenstationen und bekräftigte die Wichtigkeit einer radikalen und systematischen Lymphknotenentfernung bei der Resektion von Ösophaguskarzinomen. Der immunzytochemische Nachweis disseminierter Tumorzellen in Lymphknoten könnte zu einem verfeinerten Tumorstaging beitragen. Den Schwerpunkt der Arbeiten bildete die direkte genomische Charakterisierung einzelner früh disseminierter Tumorzellen. Im Rahmen dieser Projektarbeiten konnte auch ein neues Protokoll zur Amplifikation weniger Zellen aus formalinfixiertem und paraffineingebetteten Gewebe etabliert werden, welches die globale Genomamplifikation von nur 20 Zellen aus solchen Geweben erlaubt. Die Untersuchungsergebnisse der genetischen Charakterisierung einzelner disseminierter Tumorzellen zeigten erstmals, dass es sich bei den disseminierten Tumorzellen nicht um eine selektierte homogene Population, sondern um genetisch heterogene Zellen handelt. Bei einer prospektiven Analyse an Ösophaguskarzinompatienten zeigte sich in Bezug auf die genomischen Veränderungen disseminierter Tumorzellen nicht nur eine starke Divergenz zwischen lokaler und systemischer Erkrankung, sondern auch zwischen früher lymphatischer und hämatogener Disseminierung. Trotz dieser Divergenz konnten wir eine genetische Veränderung identifizieren, die bei den Zellen beider Metastasierungswege ähnlich häufig war. Interessanterweise war innerhalb dieser Amplifikation das HER2 Gen lokalisiert - eine wichtige therapeutische Zielstruktur. Unsere Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine gegen HER2 gerichtete adjuvante Tumortherapie bei Ösophaguskarzinompatienten äußerst sinnvoll ist. Insgesamt zeigen die Daten der direkten genetischen Analyse disseminierter Tumorzellen, dass die Mehrheit der Zellen des Primärtumors die systemische Erkrankung nur unzureichend repräsentiert. Daher scheint die direkte Analyse der systemischen Erkrankung insbesondere zur Planung und Validierung effektiver adjuvanter Therapien unabdingbar. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 24.01.2013 | |||||||
Dateien geändert am: | 24.01.2013 |