Dokument: Untersuchungen zum Einfluss verschiedener Therapien auf die Prognose von Patienten mit Myelodysplastischen Syndromen
Titel: | Untersuchungen zum Einfluss verschiedener Therapien auf die Prognose von Patienten mit Myelodysplastischen Syndromen | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=17223 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20110228-114339-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Nachtkamp, Kathrin [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Germing, Ulrich [Gutachter] PD Dr. Kindgen-Milles, Detlef [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | MDS, Therapien, Prognose | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Patienten mit myelodysplastischen Syndromen zeigen im Gefolge verschiedener therapeutischer Optionen häufig ein hämatologisches Ansprechen. Allerdings ist in Ermangelung von Phase-III-Studien noch völlig unklar, ob hämatologisches Ansprechen mit einem verbesserten Gesamtüberleben assoziiert ist. Die im MDS Register Düsseldorf erfassten Daten von Patienten (n=3058) erlauben aufgrund der Größe des Datensatzes sowie der Anzahl und der detaillierten Dokumentation der erfassten Parameter erstmals matched-pair Analysen hinsichtlich eines potentiellen Überlebensvorteils verschiedener Therapien. Der Vorgang der matched-pair Analyse basierte auf dem Identifizieren möglichst gleicher Patientengruppen und beinhaltete die Parameter Alter, Geschlecht, Diagnosezeitpunkt, WHO Subtyp, Karyotyp, initiale Blutwerte (Hämoglobinwert, Leukozyten-, Granulozyten-, Thrombozytenzahl, LDH-Wert, EPO-Spiegel), IPSS und Düsseldorf Score. Die Analysen fokussierten zunächst auf den Vergleich der Überlebenswahrscheinlichkeiten zwischen der Gesamtgruppe aller MDS-Patienten, die einer Therapie zugeführt worden waren, und den ausschließlich supportiv behandelten Patienten. Im nächsten Schritt folgten Analysen der jeweiligen Therapiegruppen und ihre jeweiligen Matchpartner. Schließlich wurden, bei ausreichender Gruppengröße, Subgruppenanalysen hinsichtlich den MDS Risikogruppen gemäß WHO, IPSS oder Düsseldorf Score, gemäß des Karyotyps, der initialen Blutwerte, des Alters oder der Zeitabstände zwischen Diagnosezeitpunkt und Therapiebeginn oder des Zeitpunktes der Therapie durchgeführt. Die untersuchten Therapien umfassten die Eisenchelatoren ExJade und Desferal (n=93), Antithymozytenglobulin (n=23), Thalidomid (n=70), Valproinsäure (n=94), 5-Azacytidin (n=40) und Decitabin (n=37), low-dose Ara-C (n=58), intensive Chemotherapie (n=276) sowie die allogene Stammzelltransplantation (n=39). Diesen therapierten Patienten wurden Patienten gegenübergestellt, welche ausschließlich supportive Therapien, das heißt Bluttransfusionen oder hämatopoetische Wachstumsfaktoren, erhalten hatten. Der Einsatz von Valproinsäure und Thalidomid konnte nur bei einem Teil der Patienten zu einem Überlebensvorteil führen, während der Einsatz von Exjade, ATG, 5-Azazytidin, Decitabin und allogener Stammzelltransplantation für die Gruppe der Behandelten einen Überlebensvorteil bedingte. Kein Benefit konnte für die mit Induktionschemotherapie oder low-dose Ara-C im Vergleich zu supportiv Behandelten herausgearbeitet werden. Die Daten zeigen zudem, dass einzig die allogene Stammzelltransplantation eine kurative Therapie darstellt und alle übrigen untersuchten Maßnahmen palliativer Natur sind.
Obwohl matched-pair Analysen keinen adäquaten Ersatz für Phase-III-Studien darstellen, erlauben die vorliegenden Daten dennoch eine Einschätzung verschiedener Therapien und können für den Kliniker als wertvolle Entscheidungshilfen für die Therapieplanung bei MDS-Patienten herangezogen werden. Darüber hinaus können die hier gewonnenen Erkenntnisse Grundlagen für zukünftige Phase-III-Studien mit verschiedenen Substanzen oder neuer Kombinationsbehandlungen darstellen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 28.02.2011 | |||||||
Dateien geändert am: | 28.02.2011 | |||||||
Promotionsantrag am: | 20.09.2010 | |||||||
Datum der Promotion: | 08.02.2011 |