Dokument: Allosterie der HPA-1 Varianten des thrombozytären Integrins αIIbβ3

Titel:Allosterie der HPA-1 Varianten des thrombozytären Integrins αIIbβ3
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20110201-115729-7
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. El-Khttouti, Abdelouahid [Autor]
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Dateien vom 01.02.2011 / geändert 01.02.2011
Dewey Dezimal-Klassifikation:500 Naturwissenschaften und Mathematik » 570 Biowissenschaften; Biologie
Beschreibungen:Integrine sind Zelladhäsionsmoleküle mit wichtigen Funktionen z. B. in der Immunität und
Hämostase. Beim αIIbβ3-Integrin handelt es sich um einen thrombozytenspezifischen
Rezeptor, dessen zentrale Aufgabe die Bindung von löslichem Fibrinogen an der Oberfläche
aktivierter Thrombozyten ist, wodurch es zur Vernetzung bzw. Aggregation der
Thrombozyten kommt. Eine der am häufigsten untersuchten polymorphen Varianten des
αIIbβ3-Integrins ist der Leucin (HPA-1a)- zu Prolin (HPA-1b)-Austausch an Position 33 der
β3-Untereinheit. Dieser ist in der PSI-Domäne, nahe der Ligandenbindungsdomäne lokalisiert
und bewirkt eine Allosterie des Rezeptors. Bei der Mechanotransduktion sollte eine
gegenseitige Wechselbeziehung zwischen Allosterie und Outside-in- bzw. Inside-out-
Signaling messbar in Erscheinung treten.
Epidemiologische Assoziationsstudien zwischen der genetischen und der thrombozytären
Komponente koronarer Herzkrankheiten werden durch experimentell funktionelle
Unterschiede der polymorphen αIIbβ3-Integrin-Varianten unterstützt. Genotypisierungsstudien
von an Myokardinfarkten verstorbenen Patienten zeigen, dass der HPA-1b-Genotyp stark mit
der Bildung von Thromben in den Koronararterien der Patienten assoziiert ist. Die
Erforschung der Rezeptor-Varianten und ihre allosterischen Veränderungen, die zu diesem
Pathomechanismus führen ist von großem Interesse, nicht zuletzt weil sie die
Thrombozytenaktivität modulieren.
Mittels Fluoreszenz-Resonanzenergietransfers (FRET) wurde der Abstand zwischen den
zytoplasmatischen Domänen der α- und β-Untereinheit in lebenden Zellen untersucht. Es
sollten Rückschlüsse auf Rezeptoraktivierung bzw. auf die Konformation gezogen werden. In
dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass der Aminosäureaustausch bei Rezeptoraktivierung
zu unterschiedlich starken Konformationsänderungen führt. Die Experimente zeigten, dass
HPA-1b-exprimierende Zellen im Vergleich zu HPA-1a-Zellen stärker adhärieren. Diese
gesteigerte Adhäsion korreliert mit einer Verstärkung des Outside-in-Signaling. Des Weiteren
liefert diese Arbeit experimentelle Beweise dafür, dass die Adhäsion an Fibrinogen durch die
thrombozytäre HPA-1b-Rezeptorvariante moduliert wird. Diese Modulation wird durch die
spezifischen Rezeptor-Liganden-Wechselwirkungen und Schergeschwindigkeiten bestimmt.
In Experimenten, welche sowohl unter flussdynamischen Bedingungen als auch unter
statischen Bedingungen mit exprimierenden HPA-1a- und HPA-1b-Zellen durchgeführt
wurden, konnten signifikante Unterschiede in der Zelladhäsion auf immobilisiertem
Fibrinogen detektiert werden. Die unter dem Einfluss von Ouside-in-Agonisten gemessene
höhere Src pY418-Kinase-Aktivität in den HPA-1b-exprimierenden Zellen könnte als ein
weiterer Hinweis auf einen höheren Aktivierungsstatus dieser Zellen in Bezug auf das
Outside-in-Signaling interpretiert werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit lassen
zusammenfassend den Rückschluss zu, dass die Konformation der HPA-1b-Variante
ursächlich für das thrombotische Potential verantwortlich ist. Damit konnte diese Arbeit die
Hypothese bestätigen, dass die HPA-1b-Variante mit einem prothrombotischen Phänotyp
assoziiert sind.

Integrins are cell adhesion molecules with important functions in immunity and hemostasis.
αIIbβ3 integrin is a platelet-specific receptor with the central task of binding soluble
fibrinogen to the surface of activated platelets. This process results in cross-linking and
aggregation of platelets. One of the most widely studied polymorphic variants of the αIIbβ3
integrin is the leucine (HPA-1a) - to proline (HPA-1b) exchange at position 33 of the β3
subunit. This is located in the PSI domain near the ligand binding domain of the receptor and
causes an allostery.
Epidemiological association studies between the genetic and the platelet component of
coronary heart disease are supported by experimental functional differences in polymorphic
αIIbβ3 integrin variants. Genotyping of patients who died of myocardial infarction show that
the HPA-1b genotype is strongly associated with the formation of thrombi in the coronary
arteries of patients. The study of the receptor variants and their allosteric changes leading to
pathogenic mechanism is of great interest, because the receptor modulates platelet activity.
The distance between the cytoplasmic domains of the α-and β-subunit in living cells was
examined by fluorescence resonance energy transfer (FRET). The aim was to investigate the
receptor activation and allostery, respectively. In this study it was shown that the amino acid
replacement results in receptor activation to different degrees of conformational changes. The
experiments showed that HPA-1b-expressing cells adhere stronger compared to HPA-1a cells.
This increased adhesion is correlated with a reinforcement of the outside-in signaling.
Furthermore, this work provides experimental evidence that the adhesion to fibrinogen is
modulated by the platelet HPA-1b receptor variant. This modulation is determined by the
specific receptor-ligand interactions and shear rates. Experiments were performed under
dynamic flow and static conditions using HPA-1a and HPA-1b expressing cells. Significant
differences were detected in cell adhesion on immobilized fibrinogen. Under the influence of
outside-agonists we measured a higher pY418 Src kinase activity in HPA-1b-expressing cells.
This could be interpreted as a further indication of a higher activation status of these cells in
relation to the outside-in signaling. The results conclude that the conformation of HPA-1b
variant is originally responsible for the thrombotic potential. This could confirm the
hypothesis that the HPA-1b variant associated with a prothrombotic phenotype.
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät
Dokument erstellt am:01.02.2011
Dateien geändert am:01.02.2011
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