Dokument: Die Wirkung ionisierender Strahlen auf die Metacestoden des Echinococcus multilocularis - eine Untersuchung an in-vitro-Kulturen

Titel:Die Wirkung ionisierender Strahlen auf die Metacestoden des Echinococcus multilocularis - eine Untersuchung an in-vitro-Kulturen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20110104-082631-4
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Pohle, Sebastian [Autor]
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Dateien vom 22.12.2010 / geändert 22.12.2010
  
http://dx.doi.org/10.1016/j.exppara.2010.07.006 
Beitragende:Prof. Dr. Gripp, Stephan [Gutachter]
Prof. Dr. MacKenzie, Colin [Gutachter]
Stichwörter:Echinococcus multilocularis, Strahlentherapie
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Einleitung: Die Alveoläre Echinokokkose (AE) stellt für den Menschen eine lebensbedrohliche Parasitose dar. Die antimikrobielle Therapie besteht neben der operativen Behandlung zurzeit aus einer lebenslangen parasitostatischen Therapie. In der vorliegenden Arbeit haben wir untersucht, ob die Anwendung ionisierender Strahlen eine Alternative in dieser unbefriedigenden Situation bietet.
Material und Methoden: Aus den Lebern infizierter Mäuse isoliertes Parasitengewebe (Metazestoden) wurde nach einer von Hemphill und Gottstein entwickelten Methode in vitro kultiviert. Die Kulturen wurden mit 50-100 Gy (Co-60) in verschiedenen Fraktionierungen bestrahlt und das Wachstumsverhalten makroskopisch, mikroskopisch sowie elektronenmikroskopisch untersucht. Die elektronenmikroskopischen Untersuchungen wurden nach einer etablierten Methode für die Untersuchung von Parasitenmaterial durchgeführt. Die Viabilität wurde zusätzlich mit dem EmAP-Assay und dem Nachweis von sekretorischen Komponenten geprüft, welche bei antiparasitären Chemotherapeutika etablierte indirekte Viabilitätstests darstellen.
Ergebnisse: Makroskopisch fand sich nach 3 Monaten bei den bestrahlten Kulturen eine geringere Vesikelproliferation (Größe, Anzahl) als in der Kontrollgruppe. Lichtmikroskopisch zeigte sich eine veränderte Morphologie der Kopfanlagen. Transmissionselektronen-mikroskopische Veränderungen, die sich nach Strahlentherapie zeigten, bestehen in Bildung von intrazytoplasmatischen Vesikeln, Abrundung der Mitochondrien, Bildung von Lipidtröpfchen und Entleerung der zellulären Gykogenspeicher. Ein Einfluß auf die Viabilität durch Bestrahlungen 50-100 Gy konnte im EmAP-Assay nach einer Beobachtung über 10 Tage nicht gezeigt werden, ebenso konnten bezüglich der sekretorischen Komponenten keine signifikanten Unterschiede zwischen den bestrahlten und unbehandelten Proben nachgewiesen werden.
Diskussion: Durch Bestrahlung von Metazestoden von Echinococcus multilocularis zeigen sich typische reproduzierbare Veränderungen, die auf eine Schädigung des Parasiten hindeuten und aus der Untersuchung der bekannten Chemotherapeutika bekannt sind. Ein Absterben des Parasiten ist unter den von uns untersuchten Umständen nicht zu erwarten, wie die indirekten Viabilitätstests zeigen. In der Literatur existiert eine Einzelfallbeschreibung, die einen erfolgreichen Einsatz von ionisierenden Strahlen in Kombination mit medikamentöser antimikrobieller Therapie bei zerebraler AE beschreibt. Aufgrund der von uns nachgewiesenen Veränderungen wäre eine therapeutische Nutzung von ionisierenden Strahlen bei der AE somit vor allem in strahlenresistentem Wirtsgewebe denkbar.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:04.01.2011
Dateien geändert am:22.12.2010
Promotionsantrag am:03.03.2009
Datum der Promotion:21.12.2010
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