Dokument: Änderung der kortikalen Erregbarkeit in der betroffenen und nicht betroffenen Großhirnhemisphäre in der subakuten Phase nach Hirninfarkt - eine Untersuchung mit transkranieller Magnetstimulation (TMS) -

Titel:Änderung der kortikalen Erregbarkeit in der betroffenen und nicht betroffenen Großhirnhemisphäre in der subakuten Phase nach Hirninfarkt - eine Untersuchung mit transkranieller Magnetstimulation (TMS) -
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20101201-095300-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Assenmacher, Marion [Autor]
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Dateien vom 27.11.2010 / geändert 27.11.2010
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:In dieser prospektiven Studie wurde die Änderung der kortikalen Erregbarkeit nach Hirninfarkt mit gepaarter transkranieller Magnetstimulation (pTMS) des motorischen Kortex untersucht. Dazu wurden 23 Patienten, die sich gut erholt hatten, im subakuten Hirninfarktstadium nach 1-6 Wochen in Hinblick auf die läsionsinduzierte Veränderung der kortikalen Erregbarkeit und 20 Normalpersonen im Vergleich eingeschlossen. In 4 Experimenten wurden die betroffenen und nicht betroffenen Hemisphären bei kortikalen und subkortikalen Hirninfarkten bei unterschiedlichen Interstimulusintervallen und Intensitätsstärken des Konditionierungsimpulses analysiert.

Die Ergebnisse zeigten sowohl nach kortikalen als auch subkortikalen Hirninfarkten eine gesteigerte Erregbarkeit (SICE) im betroffenen und kontraläsionalen motorischen Kortex bei einem kurzen Interstimulusintervall von 2ms und höheren Intensitäten des Konditionierungsimpulses. Bei Patienten mit subkortikalen und kortikalen Infarkten war die interhemisphärische Inhibition (IHI) des ipsiläsionalen motorischen Kortex auf den kontraläsionalen motorischen Kortex im Vergleich zur Kontrollgruppe verringert und zwar vor allem bei subkortikalen Infarkten. Die Änderungen der SICE und die IHI waren nicht miteinander korreliert.

Diese Ergebnisse ergänzen tierexperimentelle Befunde, die auf eine erhöhte kortikale Erregbarkeit nach Läsion des motorischen Kortex durch Herabregulierung der GABA-A Rezeptoren hinweisen und einem elektrophysiologischen Korrelat cerebraler Plastizität entsprechen dürften. Ursächlich für die gestörte IHI könnte ein verringerter Ausgang des geschädigten motorischen Kortex sein, der eine Verringerung lokaler inhibitorischer Aktivität im kontraläsionalen motorischen Kortex zur Folge hat. Alternativ könnte bei normalem Ausgang des motorischen Kortex eine verringerte inhibitorische Aktivität im kontraläsionalen motorischen Kortex vorliegen, oder eine Kombination beider Mechanismen. Die verringerte IHI dürfte für die Wiedererlangung der Handfunktion eine unterstützende Rolle spielen. Da die Veränderungen der SICE im geschädigten und kontraläsionellen Motorkortex und der IHI bei Patienten mit hervorragender Genesung sowohl bei kortikaler als auch subkortikaler Infarktlokalisation auftraten und nicht miteinander korrelierten, dürften sie eher auf Veränderungen der Neurotransmission als auf einem Bahnungs-Phänomen beruhen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Institut für Neuro- und Sinnesphysiologie
Dokument erstellt am:01.12.2010
Dateien geändert am:27.11.2010
Promotionsantrag am:13.10.2009
Datum der Promotion:13.10.2009
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