Dokument: Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Folgeschäden bei Diabetes mellitus
Titel: | Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Folgeschäden bei Diabetes mellitus | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=16814 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20101203-122655-1 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Heck-Scherzberg, Sabine [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Spraul [Gutachter] Univ.-Prof. Dr. Schott [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Entscheidend für die Implementierung einer effektiven Sekundärprävention
der Folgeschäden des Diabetes und damit einer Qualitätsverbesserung der Diabetikerbetreuung in unserem Gesundheitswesen ist es, die Dokumentation von Diagnostik und Therapie in der Praxis zu sichern (11). Durch eine spezielle Vergütung einer Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung der Folgeschäden des Diabetes ist es im Modellprojekt in Wolfsburg erstmals gelungen, valide dokumentierte Untersuchungsbefunde einer relevanten Zahl von Patienten zu erheben und auf dieser Basis Daten für die Implementierung eines Evidence-based-Disease-Management zu erarbeiten. Kaum eine Screeninguntersuchung in der Inneren Medizin ist auf ihre Notwendigkeit und die Effektivität der notwendigen Maßnahmen zur Tertiärprävention so gut untersucht, wie die Untersuchungen der Füße bei Diabetikern. Es ist in diesem Zusammenhang unverständlich, dass diese wissenschaftlich begründete Früherkennungsuntersuchung in Deutschland noch nicht generell als Präventionsleistung eingeführt ist, obwohl dies von Ärzten und Patienten seit langem gefordert wird (33). Das eine derartige Implementierung realisierbar ist, hat das Modellprojekt in Wolfsburg überzeugend gezeigt. In Sachsen-Anhalt ist von 1999 bis 2002 ein weiteres Diabetesmodellprojekt durchgeführt worden (6). Dies war eine Initiative der AOK, der Kassenärztlichen Vereinigung, der IKK und der Krankenhausgesellschaften des Landes. 20.000 Patienten profitierten im Rahmen dieses Projektes über einen Zeitraum von 4 Jahren von einer strukturierten Behandlung, bei der Hausärzte, Diabetologen und Krankenhäuser eng zusammen arbeiteten. Im April 2003 begann daraufhin in Sachsen-Anhalt das bundesweit erste Disease-Management- Programm für Typ-2-Diabetiker. Obwohl die beobachteten Prävalenzen von Folgeschäden des Diabetes bezüglich Neuropathie und Ulcera im internationalen Vergleich eher in einem günstigeren Bereich liegen, ist doch davon auszugehen, dass durch spezifische Maßnahmen nach Identifizierung von Risikopatienten eine effektive Tertiärprävention die Zahl der Amputationen in Deutschland weiter erheblich vermindern könnte. Aufgrund der in Wolfsburg erhobenen Daten lassen sich diesbezüglich drei Forderungen formulieren: Werden bei Screeninguntersuchungen Patienten mit bestehender Neuropathie identifiziert, sollten bei Ihnen die Anstrengungen einer Schulung zur Vermeidung des diabetischen Fußsyndroms in besonderem Maße eingesetzt werden. Patienten mit bestehender Neuropathie und Schwielen an den Füßen stellen eine Hochrisikogruppe zur Entwicklung von Druckulcera dar. Diese 69 Patienten sollten an einen Spezialisten überwiesen werden, der in Zusammenarbeit mit einem Podologen die Hyperkeratosen der Patienten entfernt und die Patienten in besonderem Maße betreut. Patienten mit bestehendem Ulcera oder anderen schwersten Fußproblemen bei Diabetes wie Gangrän oder Infektionen, sind einer hochspezialisierten Fußambulanz mit ggf. der Möglichkeit einer stationären spezialisierten Versorgung zuzuführen. Diese Zentren sollten neben der entsprechenden Diagnostik inklusive angiologischer Untersuchungen auch nach Abheilen von Ulcera die Versorgung mit entsprechendem Schuhwerk verantwortlich übernehmen. Die in Wolfsburg populationsbezogenen Daten zur Prävalenz dieser Risikogruppen ermöglichen es erstmals, Bedarfsschätzungen für die verschiedenen Versorgungsbereiche zur Prävention und Therapie des diabetischen Fußsyndroms zu erstellen. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 03.12.2010 | |||||||
Dateien geändert am: | 24.11.2010 | |||||||
Promotionsantrag am: | 29.10.2009 | |||||||
Datum der Promotion: | 02.07.2010 |