Dokument: Citrat - Antikoagulation während der CVVHD eine vergleichende Observationsstudie

Titel:Citrat - Antikoagulation während der CVVHD eine vergleichende Observationsstudie
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20101119-132914-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Brett, Sarah Antonia [Autor]
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Dateien vom 19.11.2010 / geändert 19.11.2010
Beitragende:PD Dr. Kindgen-Milles, Detlef [Gutachter]
PD Dr. med. Raffel, Andreas [Gutachter]
Stichwörter:Citratantikoagulation CVVHD
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Zusammenfassung: Citrat-Antikoagulation während der CVVHD – eine vergleichende prospektive Observationsstudie von Sarah Antonia Brett
Einleitung: Die kontinuierliche venovenöse Hämodialyse mit regionaler Citratantikoagulation ist eine sichere Alternative zur CVVHD mit systemischer Antikoagulation. Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen kann jedoch eine gefährliche Citratakkumulation auftreten, die eine kritische Hypocalcämie verursachen kann. Ziel dieser Arbeit ist, zu überprüfen, ob dieses Verfahren auch bei Patienten mit leichter und schwerer Leberfunktionsstörung sicher und effektiv durchgeführt werden kann.
Methodik: In einer vergleichenden Observationsstudie wurde die Therapie mit der kontinuierlichen venovenösen Hämodialyse mit regionaler Citratantikoagulation bei 41 kritisch kranken Patienten (26 Männer, 15 Frauen) im akuten Nierenversagen untersucht. Die Patienten wurden entsprechend ihrer Bilirubinwerte in drei Gruppen eingeteilt (Gruppe I ≤ 2 mg/dl, Gruppe II zwischen 2 und 7 mg/dl, Gruppe III ≥ 7 mg/dl). Alle Patienten wurden mit der multiFiltrate ( Fresenius Medical Care, Bad Homburg, Deutschland), die für die Applikation von Citrat und Calcium ausgestattet ist, dialysiert. In den extrakorporalen Kreislauf wurde proximal in den arteriellen Schenkel eine 4%ige Trinatriumcitratlösung infundiert, um das ionisierte Calcium auf Werte zwischen 0,25 und 0,34 mmol/l zu senken und somit die Antikoagulation im Schlauchsystem sicherzustellen. Proximal in den venösen Schenkel des extrakorporalen Kreislaufs wurde eine 0,5 molare Calciumlösung infundiert, um das systemische ionisierte Calcium auf Werte zwischen 1,12 und 1,20 mmol/l einzustellen. Die Blutwerte wurden bettseitig intermittierend kontrolliert. Es wurden die Citrat- und die Calciumdosierung, sowie Werte der Säure-Basen-Homöostase, der Transfusionbedarf und die Werte für das systemische ionisierte, das post Filter und das Gesamtcalcium untersucht. Zur statistischen Auswertung wurde eine univariante Varianzanalyse, ANOVA, verwendet.
Ergebnisse: Gruppe I bestand aus 18 Patienten mit einem mittleren Bilirubinwert von 0,75 mg/dl, Gruppe II aus 11 Patienten mit einem mittleren Bilirubin von 3,3 mg/dl und Gruppe III aus 12 Patienten mit einem mittleren Bilirubinwert von 15,7 mg/dl im Mittel. Bei 36 Patienten wurde die CVVHD über die gesamte Dauer von 72 Stunden durchgeführt. Bei 5 Patienten wurde die Therapie vorzeitig beendet, dreimal wegen Erholung der Nierenfunktion, zweimal verstarben Patienten in einem Multiorganversagen. Die CVVHD konnte effektiv durchgeführt werden. In keinem Fall traten verfahrensassoziierte Komplikationen auf. Post Filter Calcium und systemisch ionisiertes Calcium lagen stets im Zielbereich und es trat kein signifikanter Unterschied in der Citrat- und Calciumdosierung sowie der Blutfluss- und Dialysatflussrate auf. Es kam zu keinem neuen Auftreten von Blutungskomplikationen und es zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied in der Menge der transfundierten Blutprodukte. Es wurde kein statistisch signifikanter Unterschied im Hinblick auf die untersuchten Laborwerte – mit Ausnahme des Bilirubins und der abgesenkten Retentionsparameter - zu Beginn und am Ende der CVVHD zwischen Gruppe I bis III gefunden.
Schlussfolgerung: Zusammenfassend hat diese Studie gezeigt, dass eine CVVHD Behandlung mit regionaler Citratantikoagulation bei Patienten ohne und mit Leberfunktionsstörung sicher, effektiv und ohne relevante Nebenwirkungen über mindestens 72 Stunden durchgeführt werden kann. Die regionale Citrat-Antikoagulation kann daher als wertvolle Bereicherung der therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung des ANV auf der Intensivstation empfohlen werden – und zwar in Ergänzung des bisherigen Kenntnisstandes auch bei chirurgischen Patienten mit Leberfunktionsstörungen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:19.11.2010
Dateien geändert am:19.11.2010
Promotionsantrag am:19.11.2010
Datum der Promotion:19.11.2010
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