Dokument: Die LULA-Studie im 5-Jahres Verlauf: Ergebnisse einer prospektiven Erhebung an Patienten mit SLE

Titel:Die LULA-Studie im 5-Jahres Verlauf: Ergebnisse einer prospektiven Erhebung an Patienten mit SLE
Weiterer Titel:The LULA-Study: Results of a prospective study among patients with SLE
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20100921-091119-0
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Tamayo Korte, Teresa [Autor]
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Dateien vom 20.09.2010 / geändert 20.09.2010
Beitragende:Prof. Dr. Schneider, M. [Gutachter]
Prof. Dr. Homey, Bernhard [Gutachter]
Stichwörter:Systemischer Lupus rythematodes
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Hintergrund:Durch die Verbesserung der Überlebensrate bei systemischem Lupus erythematodes nimmt die Erkrankung heute meist einen chronischen Verlauf. Neben einer Optimierung der medizinischen Therapie steht die Verbesserung der Lebensqualität und der subjetiven Lage der Patienten im Fokus des medizinischen Diskurses. Ziel der Untersuchung ist es, den Krankheitsverlauf einer Cohorte mit SLE über 5 Jahre anhand ausgewählter subjektiver und objektiver Indikatoren zu beleuchten.
Methode: Im Rahmen der LULA-Studie, einer längschnitt- und selbsthilfegruppenbasierten Untersuchung, nahmen 317 Patienten im Alter zwischen 11 und 77 Jahren über 5 Jahre (2001 bis 2005) an einer postalischen Befragung teil. Neben soziodemographischen Merkmalen und der individuellen Krankengeschichte wurden in der vorliegenden Untersuchung als objektive outcome-Parameter die Medikation und als subjektiv-patientenbasierte die Lebensqualität (SF-12) und Krankheitsaktivität (SLAQ) über den fünfjährigen Studienzeitraum herangezogen.
Ergebnisse: Bei der LULA-Stichprobe handelt es sich um eine heterogen zusammengesetzte Gruppe. Etwa 10% haben einen blanden Verlauf. Ein chronisch aktives Muster ist bei etwa 40% der Patienten vertreten. Entsprechend häufig werden die Patienten über einen längeren Zeitraum mit Immunsuppressiva, Zytostatika oder neueren Wirkstoffen wie MMF therapiert. Auffällig ist, dass im Jahresvergleich bei der großen Mehrheit der Patienten keine Änderung der Medikationsklasse vorgenommen wurde. Eine ähnlich hohe Kontinuität ist beim subjektiven outcome-Parameter SF-12 zu beobachten, der im Jahresvergleich bei etwa 50% konstant bleibt. Die psychische Lebensqualität weist eine zweigipflige Verteilung auf mit einer Gruppe mit sehr niedrigen Werten und einer weiteren Gruppe, mit hohen Lebensqualitätsscores. Niedrige körperbezogene Lebensqualitäts-Scores korrelieren mit der Anzahl der Begleiterkrankungen und der subjektiven Krankheitsaktivität (SLAQ). Die Zusammenhänge mit der mentalen Lebenesqualität sind schwerer auszumachen. Die subjektive Krankheitsaktivität scheint jedoch eine wichtige Rolle zu spielen. Ob psychiatrische Begleiterkrankungen z.B. Depressionen oder Angststörungen für die extrem niedrigen Scores eines Teils der Patienten verantwortlich sind, kann nicht abschließend geklärt werden.
Schlussfolgerung: Ein hoher Anteil der LULA-Teilnehmerinnen ist durch SLE subjektiv und objektiv stark beeinträchtigt. Zur Grunderkrankung kommen bei fast 90% der Teilnehmerinnen weitere Begleiterkrankungen. Zu den häufigsten Nennungen zählen die bekannten Risikofaktoren für eine Arteriosklerose und Herz- Kreislauferkrankungen: Hypertonie, Fettstoffwechselstörung und Übergewicht. Die Therapie dieser Risikofaktoren und die Motivation zu einem gesundheitsbewussten Verhalten stellen Angriffspunkte zur langfristiten Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Patienten mit SLE dar.

Zur Verbesserung der mentalen Lebensqualität von Menschen mit SLE könnte eine erhöhte Aufmerksamkeit für psychiatrische Begleiterkrankungen beitragen. Informationen zur Diagnosestellung und Therapie könnte für die behandelnden Ärzte hilfreich sein. Eine Sensibilisierung der Patienten selbst und der lokalen Selbsthilfegruppen für dieses Thema sind weitere mögliche Schritte zur spürbaren Verbesserung der mentalen Lebensqualität. Auf der anderen Seite verfügt eine weitere Patientengruppe mit hohen mentalen Lebensqualitätsscores anscheinend über sehr gute Bewältigungsstrategien im Umgang mit der Erkankung und körperbezogenen Schmerzen und Einschränkungen. Welche Strategien hierfür im Einzelnen angewendet werden, sind mögliche Themen für zukünftige Forschungsvorhaben.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Sonstige Einrichtungen/Externe » An-Institute » Deutsches Diabetes-Zentrum
Dokument erstellt am:21.09.2010
Dateien geändert am:20.09.2010
Promotionsantrag am:04.02.2009
Datum der Promotion:22.07.2010
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