Dokument: Stellenwert der Herzfrequenzvariabilität, QTc-Dauer und QT-Dispersion als Prädiktoren des Mortalitätsrisikos bei Diabetikern und Nicht-Diabetikern MONICA/KORA Augsburg Kohorten-Studie
Titel: | Stellenwert der Herzfrequenzvariabilität, QTc-Dauer und QT-Dispersion als Prädiktoren des Mortalitätsrisikos bei Diabetikern und Nicht-Diabetikern MONICA/KORA Augsburg Kohorten-Studie | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=15860 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20100820-140013-2 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Zentai, Christian [Autor] | |||||||
Dateien: |
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Beitragende: | Prof. Dr. Ziegler, Dan [Betreuer/Doktorvater] Prof. Dr. Rassaf, Tienush [Gutachter] | |||||||
Stichwörter: | Herzfrequenzvariabilität, QTc-Dauer, QT-Dispersion, Prädiktoren, Mortalitätsrisiko, Diabetes mellitus | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Fragestellung: Bislang hat keine Studie systematisch die Risikofak-toren sowie den prognostischen Wert der anhand Herzfrequenzvariabilität (HRV), QTc–Dauer und QT-Dispersion (QTD) nachgewiesenen kardialen auto-nomen Dysfunktion bei Menschen mit Diabetes im Vergleich zu denen ohne Di-abetes auf Bevölkerungsebene untersucht. Im Rahmen der populationsbasierten MONICA/KORA Augsburg Survey 1989/90 (S2)-Kohortenstudie sollten daher im Wesentlichen zwei Fragen beantwortet werden:
1.) Welche sind die kardiovaskulären Risikofaktoren für eine kardiale autono-me Dysfunktion bei Menschen mit bzw. ohne Diabetes auf Bevölkerungsebene? 2.) Tragen die HRV, QTc bzw. QTD unabhängig von den bekannten kardio-vaskulären Risikofaktoren zu einer erhöhten Mortalität über einen Zeitraum von 9 Jahren bei? Studiendesign und Methoden: Bei Teilnehmern der populationsbasier-ten MONICA/KORA Augsburg Survey 1989/90 (S2)-Kohortenstudie ohne Diabe-tes (n=1560) bzw. mit Diabetes (n=160) im Alter von 55-74 Jahren wurde unter-sucht, ob eine reduzierte HRV, ein verlängertes QTc-Intervall bzw. eine erhöhte QTD Prädiktoren für die Gesamtmortalität über 9 Jahre sind und inwieweit diese Indizes mit kardiovaskulären Risikofaktoren assoziiert sind. Als Trennpunkte wurden im 12-Kanal-Ruhe-EKG die niedrigste Quartile der Max-Min-Differenz, QTc >440ms und QTD >60ms definiert. Ergebnisse: Unter den HRV-Indizes bei Männern waren die redu-zierte SDNN und Max-Min-Differenz signifikant mit Adipositas, Diabetes, Alter und Rauchen assoziiert, bei Frauen lediglich mit dem Diabetes. Ein verlängertes QTc-Intervall bei Männern war signifikant mit Adipositas, arterieller Hypertonie, Alter, geringer körperlicher Aktivität, Rauchen sowie mit vermehrtem Konsum von Alkohol assoziiert, bei Frauen mit arterieller Hypertonie und dem Alter. Die erhöhte QTD bei Männern war lediglich mit arterieller Hypertonie assoziiert, bei Frauen mit keiner der relevanten Variablen. Während der neunjährigen Beobachtungszeit verstarben 10,5% der nicht-diabetischen und 30,6% der diabetischen Studienpopulation. Bei den Nicht-Diabetikern zeigten multivariate Cox-Proportional-Hazard-Modelle nach entspre-chender Adjustierung, dass zwar ein verlängertes QTc-Intervall (hazard ratio [HR]: 2.02 [95% CI 1.29-3.17]; p=0.002), jedoch weder eine erniedrigte Max-Min-Differenz der RR-Intervalle (HR: 0.93 [95% CI 0.65-1.34]; p=0.700), noch eine erhöhte QTD (HR: 0.98 [95% CI 0.60-1.60]; p=0.939) mit einer erhöhten Mortalität assoziiert sind. Auch bei den Diabetikern erwies sich das verlängerte QTc-Intervall (HR: 3.00 [95% CI 1.34-6.71]; p=0.007) als Prädiktor für die Morta-lität. Während sich ein Trend zu erhöhter Mortalität bei den Diabetikern mit re-duzierter Max-Min-Differenz (HR: 1.74 [95% CI 0.95-3.18]; p=0.075) nachweisen ließ, war die erhöhte QTD (HR: 0.42 [95% CI 0.06-3.16]; p=0.402) nicht mit er-höhter Mortalität assoziiert. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse der Querschnittsunter-suchung legen eine Selektivität und geschlechterspezifische Unterschiede der verschiedenen kardiovaskulären Risikofaktoren bezüglich ihrer Assoziation mit autonomer Dysfunktion nahe. Die prospektiven Daten zeigen, dass die verlän-gerte Qtc-Zeit ein unabhängiger Prädiktor für die 9-Jahres-Mortalität bei Men-schen mit und ohne Diabetes ist. Dies gilt – wenngleich weniger ausgeprägt – auch für die reduzierte HRV bei Diabetikern. Hingegen war die erhöhte QTD bei Menschen mit und ohne Diabetes kein Prädiktor für erhöhte Mortalität. Aus die-sen Ergebnissen könnten sich Konsequenzen für die Behandlung und Präventi-on der kardialen autonomen Dysfunktion bei Diabetes ergeben, vorausgesetzt, dass die relativ einfach zu erhebenden Parameter der HRV und QTc-Dauer rou-tinemäßig zur Risikostratifizierung eingesetzt würden. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 20.08.2010 | |||||||
Dateien geändert am: | 20.08.2010 | |||||||
Promotionsantrag am: | 16.02.2010 | |||||||
Datum der Promotion: | 03.08.2010 |