Dokument: Das Bieten im Bridge: eine linguistische Analyse
Titel: | Das Bieten im Bridge: eine linguistische Analyse | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=15727 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20100727-090344-8 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Tomski, Michael [Autor] | |||||||
Dateien: |
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Beitragende: | Prof. Dr. Löbner, Sebastian [Betreuer/Doktorvater] Dr. Geuder, Wilhelm [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 400 Sprache | |||||||
Beschreibung: | Diese Arbeit beschäftigt sich mit der hochspezialisierten, wahrscheinlich einmaligen Form der Kommunikation, durch die sich die Teilnehmer an einem Bridgespiel in der so genannten Bietphase mit einem absoluten Minimum von Kommunikationsmöglichkeiten tatsächlich sehr effektiv über ihre Gewinnchancen verständigen können.
Bridge ist ein Kartenspiel, bei dem vier Spieler in sich gegenüber sitzenden Zweierteams zusammenspielen. Jedes Team bildet eine feste Mannschaft; es spielt gemeinsam gegen das andere Team. Sie müssen miteinander kooperieren, kennen aber, bevor das eigentliche Spiel (Spielphase) beginnt, jeweils nur ihre eigenen Karten. Vor der Spielphase müssen sich die Spieler über zwei Dinge verständigen: Erstens, welches Team das Spiel „macht“ (also den höchsten Gewinn verspricht). Will das Team Pluspunkte bekommen, muss das in der Bietrunde gegebene Versprechen auf Sieg eingehalten werden, andernfalls erhält es Minuspunkte. Die Höhe einer Siegprämie steigt mit der Höhe des Sieges, auf den sich die Partei in der Bietrunde (Bietphase) vorab verpflichtet. Es ist daher entscheidend, trotz der Unkenntnis der Karten seines Partners möglichst hoch zu bieten, dabei aber keine Niederlage zu riskieren. Daraus ergibt sich zweitens die Notwendigkeit, nach Möglichkeit innerhalb des Teams, das spielen will, sich darüber zu verständigen, welche Gewinnchancen es auf Grund seiner „Hände“ hat. Die beim Bieten im Bridge praktizierte Kommunikation ist deswegen bemerkenswert, weil zur Verständigung nur eine Handvoll von inhaltlich sehr beschränkten, nicht frei gestaltbaren „Ansagen“ (oft nur drei bis vier) in einer so genannten Bietrunde zur Verfügung stehen. Formal wird in dieser Bietrunde nur in einer Art Auktionsspirale ermittelt, auf welchen Gewinn jeder Spieler bereit ist, sich mit seinem jeweiligen Partner zusammen zu verpflichten. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden im Bridgespiel für dieses Verstän-digungsproblem ausgetüftelte „Systeme“ (Bietsysteme) entwickelt, die es erlauben, über die einfachen Bietansagen einen enormen Mehrwert von Information zu transportieren, der sich aus bestimmten Zusatzkonventionen ergibt. In der vorliegenden Arbeit geht es darum, durch die Anwendung etablierter Theorien in der linguistischen Pragmatik – der Theorie der Sprechakte von John Austin und der Theorie der Implikaturen von Paul Grice – zu erklären, wie dieser kommunikative Mehrwert der Bietansagen möglich ist. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Philosophische Fakultät » Institut für Sprache und Information » Allgemeine Sprachwissenschaft | |||||||
Dokument erstellt am: | 27.07.2010 | |||||||
Dateien geändert am: | 26.07.2010 | |||||||
Promotionsantrag am: | 18.02.2010 | |||||||
Datum der Promotion: | 12.07.2010 |