Dokument: Effektivität und Sicherheit der elektrophysiologisch geführten Pulmonalvenenablation bei Patienten mit medikamentös therapierefraktärem symptomatischem paroxysmalem und persistierendem Vorhofflimmern

Titel:Effektivität und Sicherheit der elektrophysiologisch geführten Pulmonalvenenablation bei Patienten mit medikamentös therapierefraktärem symptomatischem paroxysmalem und persistierendem Vorhofflimmern
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20100622-105448-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Stemberg, Mathias [Autor]
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Dateien vom 18.06.2010 / geändert 18.06.2010
Beitragende:Prof. Dr. Vester, Ernst Günter [Gutachter]
Prof. Dr. Feindt, Peter [Gutachter]
Stichwörter:Pulmonalvenenablation, Vorhofflimmern
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Hintergrund: Vorhofflimmern ist die häufigste atriale Rhythmusstörung mit einer aufgrund demographischer Faktoren zunehmenden Inzidenz. Nach einer Pionierarbeit von Haïssaguerre ist mit der sich daraus entwickelnden Pulmonalvenenablation erstmals ein kuratives interventionelles Therapieverfahren eingeführt worden.

Ziel der Studie: In der vorliegenden Arbeit verglichen wir das bis dato etablierte Ablationsverfahren unter Einsatz des Lasso-Katheters und eines 4 mm Ablationskatheters mit einem alternativen Verfahren, bei dem mit dem neuartigen zirkulären Helix-Katheter nur ein Katheter für Mapping und Ablation simultan eingesetzt wurde, hinsichtlich Effektivität und Sicherheit bei Patienten mit paroxysmalem und persistierendem Vorhofflimmern.

Material und Methode: In eine prospektive, nicht randomisierte Beobachtungsstudie schlossen wir konsekutiv 38 Patienten mit symptomatischem, medikamentös therapierefraktärem Vorhofflimmern ein. 29 Patienten litten unter paroxysmalem, 9 Patienten unter persistierendem Vorhofflimmern. Die Pulmonalvenenablation nach elektrophysiologisch orientiertem Ansatz wurde bei 24 Patienten mit dem Lasso-Katheter und bei 14 Patienten mit dem Helix-Katheter vorgenommen. Die Nachbeobachtung hinsichtlich der Effektivität wurde mittels Tele-EKG, Langzeit-EKG und Patientenbefragung vorgenommen, Komplikationen wurden mit Hilfe der TEE und der CT beurteilt.

Ergebnisse: Nach 5 ± 5 Monaten unterschieden sich die Erfolgsraten in der Lasso-Gruppe mit 52% (Sinusrhythmus 39%, Reduktion der Vorhofflimmerlast 13%) und in der Helix-Gruppe mit 50% (Sinusrhythmus 43%, Reduktion der Vorhofflimmerlast 7%) nicht voneinander. Hingegen lag die Erfolgsrate bei Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern mit 64% (Sinusrhythmus 54%, Reduktion der Vorhofflimmerlast 11%) deutlich höher als die Erfolgsrate bei Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern (Sinusrhythmus 0%, Reduktion der Vorhofflimmerlast 11%) (p=0,005). Die höhere Komplikationsrate in der Lasso-Gruppe (Pulmonalvenenstenose 8,3% versus 0% in der Helix-Gruppe; Perikardtamponade n=1 versus n=0; jeweils eine TIA in beiden Gruppen) dürfte zum Teil durch die verwendete Technik bedingt und zum anderen auf die Lernkurve zurückzuführen sein, da die initialen Ablationen mit dem Lasso-Katheter durchgeführt wurden.

Fazit: Die Pulmonalvenenablation nach elektrophysiologisch orientiertem Ansatz ist ein mit beiden in unserem Kollektiv verwendeten Kathetersystemen gut durchführbares Verfahren, wobei sich die Erfolgsrate nach Erstintervention und die Komplikationsrate mit den Angaben in der Literatur decken. Die Erfolgsraten liegen bei Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern deutlich höher als bei Patienten mit persistierendem Vorhofflimmern.
Die Limitationen unserer Studie liegen in der fehlenden Randomisierung und in einem relativ kurzen Follow-up Zeitraum. In der Zukunft wird sich die Methode zum einen technisch weiterentwickeln, zum anderen werden Langzeit- und Multicenterstudien mit einheitlichem Studiendesign sowie der Aufbau von umfassenden nationalen und internationalen Registern erforderlich sein, um den Wert der verschiedenen Methoden hinsichtlich Effektivität und Sicherheit exakter beurteilen und damit Indikationen und Leitlinien differenzierter aufstellen zu können.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Dekanat
Dokument erstellt am:22.06.2010
Dateien geändert am:18.06.2010
Promotionsantrag am:09.07.2009
Datum der Promotion:09.06.2010
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