Dokument: Wirkung und Wirkungshemmung von Nahrungs-Advanced Glycation Endprodukts auf die arterielle Endothelfunktion bei Menschen mit und ohne Diabetes mellitus
Titel: | Wirkung und Wirkungshemmung von Nahrungs-Advanced Glycation Endprodukts auf die arterielle Endothelfunktion bei Menschen mit und ohne Diabetes mellitus | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=14311 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20100310-111829-1 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Bastian, Denise [Autor] | |||||||
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Beitragende: | Prof. Dr. Koschinsky [Gutachter] Prof. Dr. Scherbaum, Werner A. [Gutachter] | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Abstract
Wirkung und Wirkungshemmung von Nahrungs-Advanced Glycation Endproducts (AGE) auf die arterielle Endothelfunktion bei Menschen mit und ohne Diabetes mellitus Denise Bastian, Institut für Klinische Diabetologie/ Deutsche Diabetes-Zentrum/ Leibnitz-Zentrum für Diabetes-Forschung an der HHU Düsseldorf Einleitung und Fragestellung: Nahrungs-AGE sind potentiell atherogen wirksam. Da aber die akute Wirkung von Nahrungs-AGE auf die arterielle Endothelfunktion beim Menschen unbekannt war, sollte untersucht werden, ob bereits die Einmalgabe eines AGE-reichen Getränkes die arterielle Endothelfunktion beeinträchtigt, ob dabei Unterschiede bestehen zwischen Menschen mit und ohne Diabetes mellitus sowie zwischen Rauchern und Nichtrauchern und ob eine solche akute AGE-Wirkung pharmakologisch gehemmt werden kann. Methodik: Dazu wurden die Flussabhängige Dilatation (FAD) der A. brachialis sowie die Serum-AGE- und -VCAM-1- sowie die Plasma-PAI-1-Spiegel bei 44 Menschen mit Diabetes mellitus (Typ 1:n=22; Typ 2:n=22; Nichtraucher:n=24; Raucher:n=20) und 10 ohne Diabetes vor und 90 sowie 150 Minuten nach Einnahme des AGE-reichen Getränkes (300 ml mit 1.8 Millionen AGE-Einheiten und 4.2µMol Methylglyoxal-Derivate, jedoch ohne Kohlenhydrate oder Lipide) untersucht (Protokoll A). Zur Wirkungshemmung der AGE wurden oral über 4 Tage Vitamin C (2g/d) und Folsäure (50mg/d) gegeben. Am 5. Tag wurde L-Arginin (9g) dem AGE-reichen Getränk 60 Minuten vor Einnahme zugefügt und danach die FAD-Messung nach Protokoll A bei 11 Studienteilnehmern durchgeführt. Ergebnisse: Bereits die einmalige Einnahme des AGE-reichen Getränkes führte bei allen Studienkollektiven nach 90 Minuten zu einer signifikanten Verringerung der FAD im Vergleich zum Basalwert um durchschnittlich -26% (mit Diabetes: FAD von 5,45±0,4% auf 4,00±0,34% p< 0,05; ohne Diabetes: FAD von 9,9±0,7 % auf 7,4±0,9% p< 0,05). Nach 150 Minuten hatte sich der zwischenzeitlich erniedrigte FAD-Wert bei beiden Studienkollektiven wieder auf das Ausgangsniveau erhöht. Die Einnahme des AGE-reichen Getränkes führte bei beiden Studienkollektiven im Vergleich zum Basalwert nach 90 Minuten zu einem signifikanten Anstieg der Serum-AGE-Spiegel um durchschnittlich 29% bis 35%(p=0,02) und der Plasma-PAI-1-Spiegel um durchschnittlich 26% bis 54%(p<0,05) bei unveränderten Blutglukosewerten. Bei Rauchern war im Vergleich zu Nichtrauchern der FAD-Abfall 90 Minuten nach Einnahme des AGE-reichen Getränkes um mehr als das Doppelte stärker ausgeprägt, wogegen die Unterteilung nach Diabetes Typ 1 und 2 keine relevanten Unterschiede ergab. Die o.g. AGE-Wirkung konnte durch die Einnahme der o.g. Substanzen vollständig verhindert werden. Diskussion und Schlussfolgerung: Die Studie belegt erstmals, dass bei Menschen mit als auch ohne Diabetes mellitus bereits eine einzelne orale Aufnahme einer AGE-reichen Nahrung eine transiente reversible arterielle Gefäßdysfunktion verursachen kann. Dies könnte z.B. bei einer koronaren Herzerkrankung zur postprandialen Präzipitation einer akuten koronaren Ischämie führen. Für Menschen mit Diabetes mellitus, die in deutlich erhöhtem Maße von den Folgen ischämischer Ereignisse betroffen sind, könnte die Kombination akuter und chronischer Wirkungen von AGE-reicher Nahrung besonders deletär sein. Daher ist der Nachweis einer möglichen Wirkungshemmung von AGE-reicher Nahrung auf die arterielle Endothelfunktion durch einzelne Nahrungsbestandteile oder Medikamente von grundsätzlicher Bedeutung für diesbezügliche zukünftige Therapiestudien. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 10.03.2010 | |||||||
Dateien geändert am: | 08.03.2010 | |||||||
Promotionsantrag am: | 01.07.2009 | |||||||
Datum der Promotion: | 04.02.2010 |