Dokument: Analyse der Versorgungsqualität und der Zufriedenheit mit der Behandlung von Patienten in Bulgarien mit akutem Koronarsyndrom

Titel:Analyse der Versorgungsqualität und der Zufriedenheit mit der Behandlung von Patienten in Bulgarien mit akutem Koronarsyndrom
Weiterer Titel:Quality of hospital care and satisfaction of inpatients wit acute coronary syndrome in Bulgaria
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20100114-104812-3
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dr. Ganova-Iolovska, Milka [Autor]
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Dateien vom 13.01.2010 / geändert 13.01.2010
Beitragende:Prof. Dr. Geraedts, Max [Gutachter]
Prof. Dr. Kelm, Malte [Gutachter]
Stichwörter:Versorgungsqualität, Zufriedenheit, Behandlung, ACS, Bulgarien
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibungen:Die kumulative Promotionsarbeit evaluiert am Beispiel von Patienten mit akutem Koronarsyndrom (ACS) die Umsetzung und Auswirkungen der Gesundheitsreform, indem die Qualität der Krankenhausversorgung in Bulgarien sowie die Patientenzufriedenheit vier Jahre nach der Implementierung der Reformen untersucht werden. Dazu wurde eine empirische, prolektive und retrospektive, regional begrenzte Querschnittsstudie durch-geführt. In einer für Bulgarien repräsentative Region wurde die medizinische Versorgung von 425 ACS-Patienten (54% Männer und 46% Frauen, 26 bis 90 Jahre) anhand von Daten aus Krankenhausakten, untersucht und mit Anforderungen an eine evidenzbasierte kardiologische Versorgung verglichen. Die Patientenzufrieden-heit konnte mit einem strukturierten Interviewfragebogen bei 394 dieser Patienten (211 Männer und 197 Frauen) eruiert werden. Zur Datenauswertung kamen diskriptive Methoden, Chi2-Test, Student’s T-Test, einseitige Varianzanalyse, Pearson´s Korrelationskoeffizient und logistische Regression zum Einsatz.
Von den diagnoserelevanten Leistungen wurden die folgenden Behandlungsmethoden angewendet: Troponin bei 10% der Patienten, Echokardiografie bei 75% und Belastungs-Eelektrokardiografie bei 189 Patienten. Das therapeutische Vorgehen bestand nur aus konservativen Verfahren, wobei folgende Medikamente zum Einsatz kamen: Heparin bei 76% der Fälle, B-Blocker bei 82%, Aspirin (ASS) bei 86%, Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmer (ACE-Hemmer) bei 74%, Thrombozyten-aggregations-Hemmer bei 27% und Nitrate in 56%. Intravenöse Fibrinolyse erhielten 32% der geeigneten Patienten mit transmuralem Myokardinfarkt.
Mit der Krankenhausbehandlung waren ca. 14% der Befragten unzufrieden und 62% mäßig zufrieden. 43% der Probanden berichteten von einer Verbesserung des Gesundheitszustandes nach dem Krankenhausaufenthalt und 81% von einem Rückgang der Herzbeschwerden. 88% der Patienten waren in der Lage, ihre alltäglichen Verpflichtungen weiter auszuführen. Aus der Befragung wurde ersichtlich, dass sich nur 33% der Patienten wieder im selben Krankenhaus behandeln lassen würden.
Als wesentlicher Einflussfaktor auf die Qualität der Versorgung konnte die Krankenhauslokalisation bzw. –struktur identifiziert werden. Die Krankenhäuser der Großstadt und im mittelgroßen Kommunalzentrum behandelte die Mehrzahl der ACS-Kranken evidenzbasiert. Die Patienten dieser Krankenhäuser waren auch signifikant zufriedener mit der Behandlung im Vergleich zu den Patienten der kleinen Kommunalzentren.
Die ACS-Krankenhausbehandlung in Bulgarien entspricht noch nicht den Anforderungen einer evidenzbasierten kardiologischen Versorgung. Sowohl der Anteil der mit ASS, ACE-Hemmern, Thrombozytenaggregationshemmern und Statinen Behandelten als auch der Anteil der mit diagnoserelevanten Methoden Untersuchten liegen auf einem zu niedrigen Niveau. Die Patientenbefragung zeigt, dass viele Teilbereiche der Krankenhausbehandlung (z. B. Unterkunft, Verpflegung, Freizeitangebote) verbesserungsbedürftig sind.
Die Studie belegt, dass die Krankenhausversorgung von ACS-Patienten in Bulgarien vier Jahre nach der Gesundheitsreform trotz der eingeführten KAP größtenteils noch nicht evidenzbasiert erfolgt. Zudem entspricht die Krankenhausbehandlung in vielen Bereichen nicht den Patientenerwartungen.

During the last eight years, Bulgaria changed its old socialist health care system to a new, decentralized, market-driven and patient-centered system. Comparable to many countries in Europe, health care quality improvement and patient satisfaction are amongst the cornerstones of the reform goals.
The dissertation evaluates the quality of care of patients with acute coronary syndrome (ACS) and their satisfaction with inpatient care four years after the the reform.
A descriptive cross-sectional study, using retrospectively collected data from medical charts was performed. We included all 425 ACS-patients (54% male and 46% female), admitted to hospitals in a representative for Bulgaria region, between September 1st and December 31st, 2004. The hospital management was compared with worldwide accepted evidence-based requirements. The patient satisfaction was evaluated with face-to-face interviews in 394 cases (211 male and 197 female). We used descriptive methods as well as t-tests, chi-square tests, Student’s test, Pearson’s test and logit models for data analysis.
The diagnosis was confirmed with Troponin test (10%), Echocardiography (75%) and stress test in 189 patients. The use of Heparin was 76%, B-Blockers in 82%, ASS in 89%, ACE-Blockers in 73%.
24% of the patients were satisfied with inhospital treatment, 62% were satisfied to some extent, and 14% were unsatisfied.
The actual quality of care of patients with ACS in Bulgaria lies far from the evidence-based recommendations. Additional research and improvements in health services are needed to reduce the burden of cardiovascular disease in Bulgaria.
ACS patient satisfaction with inhospital treatment in Bulgaria shows much room for improvement. Information obtained from satisfaction studies could be used at decision-making and hospital-management levels for improving new strategies and structural changes in the Bulgarian health care system.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät » Institute » Zusatzstudiengang Public Health
Dokument erstellt am:14.01.2010
Dateien geändert am:13.01.2010
Promotionsantrag am:22.04.2009
Datum der Promotion:04.01.2010
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