Dokument: Voraussetzungen für die Habituation des Effekts irrelevanter auditiver Ereignisse auf das kurzfristige Behalten

Titel:Voraussetzungen für die Habituation des Effekts irrelevanter auditiver Ereignisse auf das kurzfristige Behalten
Weiterer Titel:Requirements for the habituation of the irrelevant sound effect
URL für Lesezeichen:https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=13786
URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20100202-115256-6
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor:Dipl.Psych. Dentale, Sandra [Autor]
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Dateien vom 12.01.2010 / geändert 12.01.2010
Beitragende:Prof. Dr. Buchner, Axel [Gutachter]
Prof. Dr. Musch, Jochen [Gutachter]
Stichwörter:Arbeitsgedächtnis, irrelevante Geräusche, irrelevante auditive Ereignisse, Irrelevant-Sound-Effekt, kurzfristiges Behalten, Aufmerksamkeit, Habituation, Orientierungsreaktion, Voraussetzungen, Effekt irrelevanter auditiver Ereignisse, Effekt irrelevanter Geräusche
Dewey Dezimal-Klassifikation:100 Philosophie und Psychologie » 150 Psychologie
Beschreibungen:Der Einfluss von Habituation auf den Effekt irrelevanter auditiver Ereignisse gibt Aufschluss darüber, ob Aufmerksamkeit am kurzfristigen Behalten beteiligt ist oder nicht. Das ist wichtig, da sich bestehende Arbeitsgedächtnismodelle anhand dieser Frage in zwei Kategorien aufteilen. Die empirische Befundlage zum Einfluss von Habituation war bisher so unstimmig, dass eine Reevaluation nötig war. In allen Experimenten der vorliegenden Untersuchung sahen die Teilnehmer eine Folge von Ziffern, die sie in der Reihenfolge ihrer Präsentation wiedergeben sollten. In den Experimenten 1 und 2 führte eine Gruppe von Teilnehmern die Aufgabe in den kritischen Durchgängen in Ruhe aus, die andere Gruppe hörte immer die gleichen zwei Wörter im Wech-sel. Im Experiment 1 wurde die Darbietung der beiden Wörter nur durch eine 9 s lange Abrufphase unterbrochen, im zweiten Experiment war die Darbietung sogar ununterbrochen. Trotz der andauernden Wiederholung von zwei Wörtern im Verlauf von 85 Durchgängen blieb der Effekt irrelevanter auditiver Ereignisse in beiden Experimenten konstant. Experiment 3 begann mit einer Vorphase von 20 Minuten, in der die Teilnehmer in der kritischen Gruppe bereits die beiden Wörter gehört hatten, die sie auch in den anschließenden 12 Durchgängen der seriellen Reproduktionsaufgabe ununterbrochen hörten. Die Wortdarbietung in der Vorphase führte zu einer Verringerung des Effekts irrelevanter auditiver Ereignisse. Experiment 4 bestätigte diesen Befund. Diesmal war die Vorphase nur 45 s lang, was eine messwiederholte Manipulation der auditiven Situation erlaubte. In der kritischen Bedingung hörten die Teilnehmer bereits in der Vorphase die beiden Wörter, die sie auch in dem anschließenden Durchgang der seriellen Reproduktionsaufgabe hörten. Dadurch nahm auch hier die störende Wirkung der irrelevanten Wörter ab. Insgesamt zeigten die Experimente, dass Wortwiederholung den Effekt irrelevanter auditiver Ereignisse verringern kann; das heißt, dass Habituation an die irrelevanten auditiven Ereignisse stattfindet. Dafür müssen allerdings wesentliche Voraussetzungen erfüllt sein: Entscheidend sind eine gleichbleibende irrelevante auditive Reizsituation und die ausreichende Verfügbarkeit von Verarbeitungsressourcen. Das Befundmuster spricht für die Kategorie von Arbeitsgedächtnismodellen, nach der Aufmerksamkeit am kurzfristigen Behalten beteiligt ist.

The influence of habituation on the irrelevant sound effect provides with information about the role of attention in the maintenance of events. This is important, because models of working memory can be divided into two classes – models that include and models that exclude attention from the process of maintenance. Previous work on the influence of habituation had only produced an inconsistent pattern of results, so that a reevaluation had been required. In the present study participants saw a series of digits in all experiments and were asked to reproduce them in the right serial order. In experiment 1 und 2 one group of participants performed 85 trials of this serial recall task in silence, the other group heard the same two changing words during these trials. The presentation of the words was only interrupted by the 9 s recall stage in the first experiment. In the second one the presentation went on without any interruption. In both experiments the irrelevant sound effect remained constant despite the permanent repetition of the two words. Experiment 3 started with a 20 minutes prephase. At this time participants in the critical group had already heard the two words, which they were going to hear during the subsequent 12 trials of the serial recall task. The presentation of words in the prephase reduced the irrelevant sound effect. Experiment 4 confirmed this result. This time the duration of the prephase was only 45 s. Thus a within subject manipulation of die auditory situation was possible. In the critical condition participants had already heard the two words, which were also presented in the following trial of the serial recall task. In this way the detrimental effect of the irrelevant words on the maintenance of the digits decreased. All in all the experiments show, that word repetition can reduce the irrelevant sound effect, but only if all requirements for a successful habituation are given. A consistent auditory situation and the availability of sufficient processing resources are essential. This pattern of results is compatible with the class of working memory models, that include attention in the process of maintenance.
Lizenz:In Copyright
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Fachbereich / Einrichtung:Mathematisch- Naturwissenschaftliche Fakultät » WE Psychologie » Allgemeine Psychologie und Arbeitspsychologie
Dokument erstellt am:01.02.2010
Dateien geändert am:12.01.2010
Promotionsantrag am:28.09.2009
Datum der Promotion:18.11.2009
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