Dokument: Untersuchung von Interleukin-10, Tumornekrosefaktor-alpha und Interleukin-6 Genpolymorphismen und deren Auswirkungen auf den Langzeitverlauf von Nierentransplantaten
Titel: | Untersuchung von Interleukin-10, Tumornekrosefaktor-alpha und Interleukin-6 Genpolymorphismen und deren Auswirkungen auf den Langzeitverlauf von Nierentransplantaten | |||||||
URL für Lesezeichen: | https://docserv.uni-duesseldorf.de/servlets/DocumentServlet?id=12607 | |||||||
URN (NBN): | urn:nbn:de:hbz:061-20090904-102148-0 | |||||||
Kollektion: | Dissertationen | |||||||
Sprache: | Deutsch | |||||||
Dokumententyp: | Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation | |||||||
Medientyp: | Text | |||||||
Autor: | Kohlhase, Bärbel [Autor] | |||||||
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Stichwörter: | Interleukin-10, Tumornekrosefaktor-alpha, Interleukin-6, Genpolymorphismen | |||||||
Dewey Dezimal-Klassifikation: | 600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit | |||||||
Beschreibung: | Auf dem Gebiet der Nierentransplantation konnten in den letzten Jahren immer bessere
Ergebnisse in Bezug auf die Anzahl von akuten Abstoßungsreaktionen und das Ein-Jahres- Transplantatüberleben erzielt werden. Dies hängt unter anderem mit der verbesserten immunsuppressiven medikamentösen Therapie und der besseren Überwachung des Transplantates zusammen. Die gleichen Erfolge konnten aber noch nicht in Bezug auf das Langzeitüberleben der Nierentransplantate erzielt werden. Es bleibt unklar, warum Patienten mit der gleichen HLA-Kompatibilität und der gleichen immunsuppressiven Therapie eine unterschiedliche Anzahl von Rejektionen und einen unterschiedlichen zeitlichen Transplantatverlust haben. In der vorliegenden Studie wurde in diesem Zusammenhang der Einfluss der Polymorphismen der zytokinassoziierten Gene und die damit verbundene unterschiedliche Expression der Zytokine in Bezug auf den Langzeitverlauf nach Nierentransplantation untersucht. In das Kollektiv wurden n=224 Patienten eingeschlossen, die im Transplantationszentrum Düsseldorf im Zeitraum von 1998 bis Ende 2001 nierentransplantiert wurden. Die Studie umfasste 175 Leichennieren- und 49 Lebendnierentransplantationen. Als Kontrollgruppe diente eine Gruppe von 100 nierengesunden Freiwilligen. Die Teilnehmer der Studie wurden über einen Zeitraum von 34,3 ± 16,1 Monate (Spanne: 6-66 Monate) beobachtet. Wir verglichen die Anzahl und den Schweregrad der akuten Abstoßungsreaktionen, den Serum-Kreatininverlauf und die Transplantatüberlebenszeit, das heißt die Dauer bis zur erneuten Dialysepflichtigkeit. Bestimmt wurden die drei Genpolymorphismen IL-10 –1082G/A, TNF-! –308G/A und IL-6 – 174G/C mittels DNA-Präparation und anschließender PCR. Diese Polymorphismen konnten in einigen Arbeiten mit unterschiedlichem Abstoßungsverhalten nach Nierentransplantation in Zusammenhang gebracht werden. Der IL-10 –1082A-Polymorphismus mit einer niedrigeren Produktion von IL-10 wird in der Literatur als protektiv für das Transplantatüberleben beschrieben. Der TNF-! –308A-Polymorphismus geht mit einer höheren TNF-! Produktion einher. Diese konnte in einigen Arbeiten mit einer erhöhten Abstoßungsreaktion von Nierentransplantaten in Verbindung gebracht werden. Beim IL-6 –174G/C Polymorphismus konnte in einer Studie den low producer Genotypen GG und GC ein protektiver Effekt auf das Langzeitüberleben nach Nierentransplantation nachgewiesen werden. 53 Die Genotypverteilung der untersuchten Polymorphismen war in der Patienten- und Kontrollgruppe vergleichbar (ns). Das Spender- und Empfängeralter, die Anzahl der HLAmismatches und die Kalt- und Warmischämiezeit unterschieden sich nicht in den Gruppen der unterschiedlichen Genotypen (ns). In unserer Studie konnte kein Zusammenhang zwischen den Zytokinpolymorphismen und dem Auftreten von akuten Abstoßungsreaktionen festgestellt werden (ns). Der Zytokin- Genotyp korrelierte zu keinem Zeitpunkt der Beobachtung mit dem mittleren Serumkreatininwert. Außerdem ergab sich kein signifikanter Unterschied von den Genotypen zu der Häufigkeit von Transplantatverlusten in ihren Gruppen. Die Patienten der unterschiedlichen Zytokin-Genpolymorphismen zeigten ähnliche Verläufe in der Kaplan- Meier Analyse der Transplantatüberlebenszeiten (ns). Abschließend konnten wir auch keinen Einfluss der Zytokin-Polymorphismen auf akute Abstoßungsreaktion oder den Transplantatverlauf in der Untergruppe der Transplantate mit schlechterer HLA-DR Übereinstimmung nachweisen (ns). Zusammenfassend sprechen unsere Ergebnisse gegen einen wesentlichen Einfluss der untersuchten Genpolymorphismen auf das Abstoßungsverhalten und den Langzeitverlauf nach Nierentransplantation. Sicherlich ist noch zu beachten, dass unsere Studie retrospektiv angelegt wurde. Dies bedeutet, dass die Patienten nicht gleich behandelt wurden, sowohl in der immunsuppressiven als auch in der Abstoßungs-Therapie und in der Therapie der Begleiterkrankungen. Dieses uneinheitliche Bild der Studie lässt sich ebenfalls bei anderen Studien über die Genpolymorphismen finden. Ferner hatte unsere Studie eine möglicherweise zu kurze Nachbetrachtungszeit, um abschließende Aussagen treffen zu können. Es ist sicher sinnvoll eine prospektive Multicenter-Studie durchzuführen, damit durch eine größere Patientenzahl ein möglicherweise geringer Einfluss nachgewiesen oder abschließend widerlegt werden kann. | |||||||
Lizenz: | Urheberrechtsschutz | |||||||
Fachbereich / Einrichtung: | Medizinische Fakultät | |||||||
Dokument erstellt am: | 04.09.2009 | |||||||
Dateien geändert am: | 04.09.2009 | |||||||
Promotionsantrag am: | 28.04.2008 | |||||||
Datum der Promotion: | 28.07.2009 |