Dokument: Veränderungen der peritonealen Morphologie bei Peritonealdialyse unter Betrachtung peritonealer Funktionsparameter sowie klinischer und dialysatspezifischer Einflussgrößen

Titel:Veränderungen der peritonealen Morphologie bei Peritonealdialyse unter Betrachtung peritonealer Funktionsparameter sowie klinischer und dialysatspezifischer Einflussgrößen
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URN (NBN):urn:nbn:de:hbz:061-20090917-103238-5
Kollektion:Dissertationen
Sprache:Deutsch
Dokumententyp:Wissenschaftliche Abschlussarbeiten » Dissertation
Medientyp:Text
Autor: Rzeszut, Christoph [Autor]
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Dateien vom 29.08.2009 / geändert 29.08.2009
Beitragende:PD Dr. med Fußhöller, Andreas [Betreuer/Doktorvater]
Prof.Dr. Rump, L. Christian [Gutachter]
Stichwörter:peritoneale Morphologie, Peritonealdialyse, peritoneale Funktionsparameter, Dialyse, Hämodialyse, Urämie, Kontrollgruppe
Dewey Dezimal-Klassifikation:600 Technik, Medizin, angewandte Wissenschaften » 610 Medizin und Gesundheit
Beschreibung:Die Peritonealdialyse (PD) hat sich mittlerweile als zur Hämodialyse gleichwertiges Verfahren etabliert. Langzeit-Peritonealdialyse führt jedoch zu funktionellen Veränderungen des Peritoneums als körpereigene Dialysemembran und unter Umständen zum Versagen der PD. Die funktionellen Veränderungen sind Folge von erheblichen morphologischen Alterationen des Peritoneum durch verschiedene PD-spezifische Faktoren wie Glukose, Glukoseabbauprodukte und AGE`s. Lichtmikroskopisch fassbare Veränderungen betreffen zum einen die Intaktheit der mesothelialen Zellschicht, die Dicke des submesothelialen Stromas sowie die Anzahl und Veränderung dort ansässiger Gefäße. Im Hinblick auf Veränderungen im peritonealen Stofftransport (Peritoneal-Äquilibrationstest –PET) kommt vor allem der Zunahme der peritonealen Permeabilität und dem Verlust der Ultrafiltration eine große Bedeutung zu.

Zur Beurteilung der peritonealen Morphologie wurden urämischen Patienten vor und während laufender Peritonealdialyse im Rahmen von PD-Katheteroperationen und Kontrollpatienten Proben aus dem parietalen Peritoneum entnommen, mittels HE, EvG und PAS angefärbt und lichtmikroskopisch auf die angeführten Veränderungen untersucht. Ein 3-Gruppenvergleich für chronische PD-Patienten (n=26), Kontrolle (n=14) und urämische Patienten vor PD (n=44) schloss sich an. Eine Subgruppenanalyse erfolgte für chronische PD-Patienten nach klinischen Daten (u.a. Eigenschaft der Dialysate „physiologisch vs. unphysiologisch“, Anzahl an Peritonitiden, Glukosebelastung, PD-Regime, Medikation) und peritonealem Transport (PET). Eine Korrelationsanalyse wurde sowohl für die histologischen Parameter als auch für die Daten des peritonealen Transportes, des Labors und der Dialyseffektivitätsprüfung durchgeführt.

Unter chronischer PD ergab sich eine signifikante Reduktion der mesothelialen Zellschicht (HE) im Vergleich zur Urämie- (p < 0,05) sowie zur Kontrollgruppe (p < 0,01). Die submesotheliale Zellschicht (EvG) stellte sich im Vergleich zu Urämiepatienten (p < 0,01) signifikant dicker dar. In der PAS-Färbung zeigten sich signifikant mehr perivaskuläre Veränderungen (Hist-VAS) bei Dialysepatienten im Vergleich zur Urämie- (p < 0,01) und Kontrollgruppe (p < 0,01). Hinsichtlich der Gefäßanzahl pro Länge peritonealer Oberfläche im Gesichtsfeld (RGAL), wiesen Dialysepatienten im Vergleich zur Kontrolle (p < 0,01) sowie Urämiegruppe (p < 0,05) vermehrt Gefäße auf. Die Subgruppenanalyse der Dialysepatienten zeigte eine signifikante Reduktion der mesothelialen Zellschicht bei einem D/Pratio für Kreatinin >/= 66 % (p < 0,05). Positive Korrelation ergab sich zwischen RGAL und der kumulativen Glukosemenge. Perivaskuläre Ablagerungen waren in der Gruppe mit Icodextrin im Regime vermehrt (p < 0,05).

Die morphologisch fassbaren Veränderungen hinsichtlich Mesothelzellverlust, submesothelialer Fibrose und vaskulären Veränderungen im Rahmen der Peritonealdialyse decken sich weitestgehend mit den Beobachtungen anderer Arbeitsgruppen. Die kumulative Glukosebelastung konnte als bedeutsamer Faktor für die Entwicklung von Gefäßveränderungen definiert werden. Eine klare Korrelation zwischen morphologischen und spezifischen funktionellen Veränderungen des peritonealen Transportes fanden sich nicht. Ein positiver oder protektiver Effekt im Hinblick auf die peritoneale Morphologie ließ sich für moderne, „physiologische“ Dialysate nicht herausarbeiten. Eine gewisse Bioinkompatibilität in Bezug auf vermehrte perivaskuläre Ablagerungen bei Patienten mit Icodextrin im PD-Regime ist bemerkenswert und sollte weiter ursächlich untersucht werden. Offen bleibt weiterhin die Frage, inwiefern sich morphologische Veränderungen auf funktionelle Parameter auswirken und welche zytologischen Vorgänge damit einhergehen.
Lizenz:In Copyright
Urheberrechtsschutz
Fachbereich / Einrichtung:Medizinische Fakultät
Dokument erstellt am:17.09.2009
Dateien geändert am:29.08.2009
Promotionsantrag am:14.05.2008
Datum der Promotion:31.07.2009
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